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Weiterentwicklung und Profilierung der katholischen Sozialstationen in

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2. Wie weit reicht die wirtschaftlich-f<strong>in</strong>anzielle Verantwortung<br />

des Trägers für die Sozialstation?<br />

Diese Frage ist im Zusammenhang mit <strong>der</strong> ersten zu sehen.<br />

Nicht vergessen werden sollte hier: Träger s<strong>in</strong>d auch verantwortlich<br />

für die Investitionsf<strong>in</strong>anzierung – e<strong>in</strong> Thema, das<br />

aber oft nicht genügend beachtet wird. Traditionelles kameralistisches<br />

Denken erschwert oft den Umgang mit <strong>in</strong>novativen<br />

Zukunfts<strong>in</strong>vestitionen. Kosten werden vom Träger häufig<br />

isoliert als Belastung betrachtet <strong>und</strong> zu wenig unter dem Aspekt,<br />

ob sie sich als Investition <strong>in</strong> die Zukunft rechnen. Das<br />

gilt beispielsweise für Themen mobile Datenerfassung <strong>und</strong><br />

den Ausbau <strong>der</strong> EDV-gestützten Unternehmenssteuerung.<br />

Im Folgenden werden mögliche Trägermodelle für kirchliche <strong>Sozialstationen</strong><br />

vorgestellt.<br />

Modelle für e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> mehrere<br />

kirchengeme<strong>in</strong>dliche Träger<br />

Das heißt: Kirchengeme<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unterschiedlicher<br />

Rechtsform Träger.<br />

Denkbar s<strong>in</strong>d hier:<br />

<strong>Sozialstationen</strong> <strong>in</strong> direkter Trägerschaft e<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> mehrerer<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de(n),<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de(n) als dom<strong>in</strong>ierende Mitglie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es e.V.,<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>de(n) als Gesellschafter e<strong>in</strong>er (g)GmbH,<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>den als Mitglie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es rechtlich selbständigen<br />

Zweckverbandes.<br />

STRUKTUR UND ENTWICKLUNGEN<br />

Die Frage <strong>der</strong> Rechtsform sollte nicht überbewertet werden.<br />

Bedeutsam ersche<strong>in</strong>t jedoch, die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Sozialstationen</strong><br />

klar abzugrenzen von <strong>der</strong> kirchlichen Arbeit im engeren S<strong>in</strong>n,<br />

<strong>und</strong> zwar bezüglich:<br />

<strong>der</strong> operativen Verantwortung, die une<strong>in</strong>geschränkt bei <strong>der</strong><br />

Geschäftsführung <strong>der</strong> Sozialstation liegen muss,<br />

<strong>der</strong> Aufsichtsfunktion, die von den Trägern durch e<strong>in</strong><br />

spezielles Gremium ohne E<strong>in</strong>mischung <strong>in</strong> die operative Arbeit<br />

wahrgenommen werden muss, <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziell-wirtschaftlichen Verantwortung, die konsequent<br />

die eigenständige, langfristige wirtschaftliche Sicherung<br />

im Auge haben muss.<br />

Gemischte Trägerschaft: von Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

<strong>und</strong> Sozialunternehmen<br />

Das heißt: E<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere Kirchengeme<strong>in</strong>den <strong>und</strong> e<strong>in</strong> meist<br />

katholisch orientiertes Sozialunternehmen s<strong>in</strong>d Gesellschafter<br />

e<strong>in</strong>er (g)GmbH.<br />

Bei dieser Form <strong>der</strong> Trägerschaft kommt es <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie darauf<br />

an, wem die unternehmerische Führung zufällt. Echte paritätische<br />

Lösungen s<strong>in</strong>d eher selten. Stattdessen führt diese<br />

Konstellation meist dazu, dass die Kirchengeme<strong>in</strong>de/die Kirchengeme<strong>in</strong>den<br />

auf die Rolle des Juniorpartners beschränkt<br />

werden.<br />

Mögliche Gründe für diese Trägerlösung s<strong>in</strong>d:<br />

die höhere Managementkompetenz <strong>der</strong> großen Sozialunternehmen,<br />

die starke Marktposition <strong>der</strong> großen Sozialunternehmen, die<br />

oft mit e<strong>in</strong>em hoch entwickelten Market<strong>in</strong>g operieren,<br />

das Interesse e<strong>in</strong>er Kirchengeme<strong>in</strong>de, sich von <strong>der</strong> Verantwortung<br />

für die Sozialstation zu entlasten.<br />

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