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PDF 8.8 MB - orden pour le mérite

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Wir möchten ein Ort sein, an dem sich polnische Besucher über die<br />

Vorgeschichte Sch<strong>le</strong>siens bis zum Ende des Krieges informieren können.<br />

Deshalb sind al<strong>le</strong> Texte in der Ausstellung und unsere Publikationen<br />

in deutscher und polnischer Sprache verfaßt.<br />

Vie<strong>le</strong> deutsche Pressekommentare hoben anläßlich unserer Museumseröffnung<br />

hervor, daß die Differenziertheit, Sachlichkeit und<br />

Zweisprachigkeit der Ausstellung für beide Länder ein Novum sei.<br />

In seiner Festrede zur Museumseröffnung bezeichnete Prof. Dr. Andrzej<br />

Tomaszewski, der führende Denkmalpf<strong>le</strong>ger Po<strong>le</strong>ns und Vorsitzender<br />

des ICOMOS, das Museum als einen »Wegbereiter für einen<br />

übernationa<strong>le</strong>n, europäischen Blick«.<br />

Andere Pressereaktionen aus Deutschland und Po<strong>le</strong>n auf die Eröffnung<br />

zeigen jedoch, daß wir die schöne architektonische Hül<strong>le</strong> des<br />

Museums – sicher nicht mit Sprengstoff – zumindest aber mit <strong>le</strong>icht<br />

entzündlichem Geschichtsstoff gefüllt haben. Die Darstellung der<br />

Geschichte Sch<strong>le</strong>siens ist noch immer geeignet, zu polarisieren und<br />

zum tagespolitischen Streitthema zu werden: Das zeigen Äußerungen<br />

von seiten der Landsmannschaft Sch<strong>le</strong>sien einerseits und von<br />

führenden polnischen Zeitungen andererseits. Anders als Herbert<br />

Hupka hat sich sein Nachfolger Rudi Pawelka öffentlich gegen das<br />

Museum gestellt. In den »Sch<strong>le</strong>sischen Nachrichten«, der Verbandszeitung<br />

der Landsmannschaft Sch<strong>le</strong>sien, formulierte er in den <strong>le</strong>tzten<br />

Wochen seine grundsätzliche Kritik und Ab<strong>le</strong>hnung. Über weite<br />

Strecken dominiere nach seiner Auffassung eine »polnische Sicht«<br />

die Ausstellung. Die Vertreibung der Deutschen scheint ihm untergewichtet,<br />

die nationalsozialistische Epoche überbetont zu sein. In<br />

polnischen Zeitungen wurde hingegen das Gegenteil behauptet und<br />

dem Museum zur Last ge<strong>le</strong>gt. Der Journalist Piotr Jendroszczyk<br />

schreibt in der polnischen »Rzeczpospolita« von einer Ausstellung<br />

»unter dem Patronat von Rudi Pawelka«. Er bescheinigt dem Museum:<br />

»Zła lokalizacja, zły pomysł«, »sch<strong>le</strong>chte Verortung, sch<strong>le</strong>chte<br />

Idee«.<br />

Um diese Reaktionen zu beurtei<strong>le</strong>n, mag ein Blick auf die Geschichte<br />

des Museums dienen, denn in ihr widerspiegelt sich das jahrzehntelange<br />

und weiter andauernde Ringen im Umgang mit dem Erbe<br />

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