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PDF 8.8 MB - orden pour le mérite

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von Kanä<strong>le</strong>n in den Zel<strong>le</strong>n reguliert werden. Insbesondere interessieren<br />

mich dabei Prozesse der Freisetzung von Signalstoffen – z.B. Freisetzung<br />

von Hormonen aus Drüsenzel<strong>le</strong>n oder die Freisetzung von<br />

Neurotransmittern aus Nervenendigungen. Für solche Freisetzungsprozesse<br />

verschiedenster Art bedient sich die Natur ein und desselben<br />

Mechanismus, nämlich der sogenannten Exozytose. Die Signalstoffe<br />

sind dabei im Inneren der Zel<strong>le</strong>n in k<strong>le</strong>inen Membranbläschen, sogenannten<br />

Vesikeln, verpackt. Die Vesikel verschmelzen auf bestimmte<br />

Signa<strong>le</strong> hin mit der Außenmembran der Zel<strong>le</strong> und schütten dadurch<br />

ihren Inhaltsstoff in den Zellaußenraum aus. An den Synapsen, d.h.<br />

den Kontaktstel<strong>le</strong>n von zwei Nervenzel<strong>le</strong>n, geschieht dies in weniger<br />

als einer Tausendstel Sekunde nach Eintreffen eines Nervenimpulses<br />

an der signalgebenden Zel<strong>le</strong>. Dies findet meist am Ende einer langen<br />

Nervenfaser, d.h. der Nervenendigung, statt (Abb. 3). Das Signal, das<br />

die Ausschüttung auslöst, ist ein mit dem Nervenimpuls verbundener<br />

kurzzeitiger Einstrom von Kalziumionen (Ca ++ ) in die Zel<strong>le</strong>. Die freigesetzte<br />

Substanz ist der sog. Neurotransmitter, meist eine niedermo<strong>le</strong>kulare<br />

Verbindung, z.B. Azetylcholin oder die Aminosäure Glutamat.<br />

Diese diffundiert von der Nervenendigung zur nachgeschalteten<br />

Zel<strong>le</strong> – einem zweiten Neuron – und öffnet dort Ionenkanä<strong>le</strong>. Dies<br />

führt schließlich zum Stromfluß in der nachgeschalteten Zel<strong>le</strong>. Somit<br />

schließt sich ein Kreis: ein e<strong>le</strong>ktrisches Signal in der Nervenendigung<br />

führt zur Freisetzung eines Signalstoffes, und dieser wiederum bewirkt<br />

ein e<strong>le</strong>ktrisches Signal in der nachgeschalteten Zel<strong>le</strong>. Dabei<br />

sind an vie<strong>le</strong>n Schritten Ionenkanä<strong>le</strong> beteiligt: Bei der Fort<strong>le</strong>itung des<br />

Nervenimpulses in der Nervenendigung, beim Einstrom von Ca ++ in<br />

die Nervenendigung und bei der Wirkung des Transmitters auf die<br />

nachgeschaltete Zel<strong>le</strong>. Ihre Funktionsweise ist relativ gut verstanden.<br />

Was weniger gut charakterisiert ist, ist der Freisetzungsprozeß selbst,<br />

z.B. die Frage, wie ein Einstrom von Ca ++ zur Verschmelzung von<br />

Speichervesikeln mit der Membran führt. Dieser Frage widmen wir<br />

uns unter anderem in unserer Forschungsarbeit. 11 In den <strong>le</strong>tzten Jah-<br />

11 Neher, E., 2001. Calciumsigna<strong>le</strong> und Synaptische Kurzzeitplastizität im Zentralnervensystem.<br />

Jahrbuch Leopoldina 46, S. 317-329.<br />

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