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PDF 8.8 MB - orden pour le mérite

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en wurde eine Vielzahl von Proteinen identifiziert, welche an diesem<br />

Prozeß beteiligt sind. Wie sie exakt zusammenwirken, um zwei<br />

Membranen zum Verschmelzen zu bringen – und dies in Ca ++ -abhängiger<br />

Art –, ist gegenwärtig ein Thema intensiver Forschungsarbeit.<br />

Wenn wir heute diese Fragen bearbeiten, so interessiert uns<br />

nicht nur der mo<strong>le</strong>kulare Mechanismus dieses Prozesses, sondern<br />

wir wol<strong>le</strong>n auch verstehen, was der eingangs angesprochenen Plastizität<br />

der synaptischen Verbindungen zugrunde liegt. Plastizität heißt<br />

ja, daß das in der nachgeschalteten Zel<strong>le</strong> ausgelöste Signal nicht<br />

konstant ist, sondern sich bei wiederholter Aktivierung einer Verbindung<br />

verändert – und dabei hat jeder Typ von Synapsen seine eigene<br />

Identität. Manche Synapsen erhöhen ihre Verbindungsstärke, wenn<br />

sie repetitiv in schnel<strong>le</strong>r Folge gereizt werden, andere zeigen das genau<br />

gegensätzliche Verhalten.<br />

Signalverarbeitung im Gehirn<br />

Mit e<strong>le</strong>ktrophysiologischen Methoden und modernen Bildgebungsverfahren<br />

kann man heute Signa<strong>le</strong> im Gehirn über vie<strong>le</strong> Stationen<br />

verfolgen. Die Funktion mancher ›Schaltkreise‹ ist bekannt, häufig<br />

können wir jedoch die Mechanismen nur erahnen, da selten al<strong>le</strong> beteiligten<br />

Signalwege g<strong>le</strong>ichzeitig erfaßt werden können. Ein besonders<br />

gut erforschtes Beispiel ist das visuel<strong>le</strong> System, in dem sich der<br />

Weg der Signa<strong>le</strong> von der Retina in verschiedene Schichten des Zentralnervensystems<br />

besonders gut verfolgen läßt. Ich möchte dieses<br />

Beispiel auch deswegen erläutern, weil vie<strong>le</strong> der Details der visuel<strong>le</strong>n<br />

Signalverarbeitung seit etwa 1971 an unserem Institut in der<br />

Abteilung von O. Creutzfeldt erarbeitet wurden. 12<br />

Die Linse projiziert ein Abbild der Außenwelt – ein Hell-Dunkelmuster<br />

– auf die Rezeptorzel<strong>le</strong>n der Retina. Diese stel<strong>le</strong>n sozusagen<br />

die erste Schicht der Signalverarbeitung des visuel<strong>le</strong>n Systems dar.<br />

12 Eine detaillierte Darstellung der visuel<strong>le</strong>n Signalverarbeitung ist in Fußnote<br />

3 enthalten, S. 523-547. Deutsche Übersetzung: S. 431-457<br />

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