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PDF 8.8 MB - orden pour le mérite

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aktuel<strong>le</strong>n Streit um die »Waldschlößchenbrücke« in Dresden geschildert<br />

und damit den Finger in eine offene Wunde ge<strong>le</strong>gt.<br />

Ich tei<strong>le</strong> Ihr Bedauern und verstehe Ihre Empörung. Eine Streichung<br />

des Dresdner Elbtals aus der Welterbeliste würde das Ansehen<br />

Deutschlands und das Verhältnis Deutschlands zur UNESCO<br />

beeinträchtigen. Aus diesem Grund hat sich die Bundesregierung<br />

immer wieder für den Dialog der zuständigen Behörden vor Ort mit<br />

der UNESCO eingesetzt, mit dem Ziel, einen Kompromiß zu finden,<br />

der den Welterbestatus des Dresdner Elbtals sichert und g<strong>le</strong>ichzeitig<br />

auch den notwendigen Verkehrsmaßnahmen angemessen Rechnung<br />

trägt. Diese Diskussion ist noch nicht abgeschlossen. Es bestehen<br />

nach wie vor al<strong>le</strong> Chancen, das Elbtal als UNESCO-Weltkulturerbe<br />

zu erhalten. Derzeit wird geprüft, welche weiteren Schritte erforderlich<br />

sind, um die Welterbekonvention stärker in nationa<strong>le</strong>m Recht<br />

zu verankern, so daß Konflikte wie jetzt in Dresden nicht entstehen<br />

können. Hierbei sind aber in erster Linie die Länder aufgefordert,<br />

denen nach der Kompetenzverteilung des Grundgesetzes die Zuständigkeit<br />

für den Denkmalschutz eindeutig zugeordnet ist. Die Bundesregierung<br />

sieht ihre wesentliche Aufgabe darin, al<strong>le</strong>s zu tun, um<br />

sicherzustel<strong>le</strong>n, daß entsprechende schwierige Situationen künftig<br />

vermieden werden, aber ohne die Bereitschaft al<strong>le</strong>r Bundesländer,<br />

hieran mitzuwirken, geht es nicht!<br />

Meine Damen und Herren, das Beispiel Dresden zeigt, daß die Verantwortlichkeiten<br />

im födera<strong>le</strong>n Staat nicht immer ganz einfach<br />

wahrzunehmen sind, vor al<strong>le</strong>m wenn es auch um gesamtstaatliches,<br />

nationa<strong>le</strong>s Interesse geht. Und doch ist die im Grundgesetz verankerte<br />

födera<strong>le</strong> Struktur unseres Gemeinwesens – davon bin ich überzeugt<br />

– ein Gewinn für unser Land.<br />

Der Föderalismus hat in Deutschland eine große Tradition und<br />

Großartiges bewirkt. Dabei ist er nicht einmal eine Erfindung des<br />

Grundgesetzes, sondern Ausdruck einer spezifischen Entwicklung<br />

deutscher Geschichte.<br />

Bis heute profitiert dieses Land – so merkwürdig das klingt – von<br />

seinen historisch gewachsenen k<strong>le</strong>inteiligen politischen Strukturen.<br />

Diese haben eine unverg<strong>le</strong>ichliche kulturel<strong>le</strong> Konkurrenz und damit<br />

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