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Volltext - Universität Hamburg

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8. Experimenteller Aufbau zur Bestimmung der<br />

Wärmelastgrenzen der Bragg-Reflexion<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein experimenteller Aufbau zum Studium der Reflexionseigenschaften<br />

von Bragg-Kristallen unter simulierten XFELO Bedingungen entwickelt, um die voran<br />

diskutierten Ergebnisse (Berechnung der Pulsenergie der XFELO-Pulse und der thermischen Eigenschaften<br />

der Bragg-Kristalle) zu verifizieren. Da derzeit keine Lichtquelle mit der spektralen<br />

Leistungsdichte und Repetitionsrate vorhanden ist, die den erwarteten Leistungsdichten eines<br />

XFELOs entsprechen, wird in diesem Aufbau die absorbierte Energie der XFELO-Pulse mit<br />

einem Laser simuliert, dessen Wellenlänge so abgestimmt ist, dass die Eindringtiefe des Laserlichts<br />

der Eindringtiefe der Bragg-Reflexion von 10 keV - 12 keV Photonen entspricht. Zusätzlich<br />

zum monochromatischen XFELO-Puls kann die Undulatorstrahlung, welche als Untergrund bei<br />

einem XFELO immer vorhanden ist, mit der Undulatorstrahlung eines Elektronenspeicherrings<br />

simuliert werden, dessen Röntgen-Photonen gleichzeitig zur Analyse der Reflexionseigenschaften<br />

der Bragg-Beugung dienen, wenn diese nicht vorher monochromatisiert wird. Die Laserquelle<br />

simuliert die Energiedeponierung der XFELO-Pulse. Dazu sind für Silizium und Diamant zwei<br />

unterschiedliche Wellenlängen nötig. Licht mit einer Wellenlänge von λ Si,Laser ≈ 800 nm hat für<br />

Silizium eine Eindringtiefe von l Abs ≈ 20 µm, welches der Eindringtiefe l Ext für 12 keV Photonen<br />

bei der Bragg-Reflexion des Reflexes Si ( 5 5 5 ) entspricht mit einer Reflektivität von etwa<br />

R Si ≈ 30 % (siehe Abb. 8.1(rechts)) (Philipp et al., 1960; Macfarlane et al., 1959). Die Wellenlänge,<br />

die eine Absorptionslänge in Diamant C ( 4 4 4 ) von l Abs ≈ 20 µm hat, liegt bei etwa<br />

λ C,Laser ≈ 220 nm und wird zu etwa R C ≈ 20 % reflektiert (siehe Abb. 8.1(links)) (Walker<br />

et al., 1964; Clark et al., 1964).<br />

8.1. Strahlfächer C am DORIS<br />

Der experimentelle Aufbau ist derzeit zum Test im Experimentiergebiet des Strahlfächers C aufgestellt.<br />

Die Strahlungsquelle des Strahlfächers C ist ein Ablenkmagnet am Elektronspeicherring<br />

Doppel-Ring-Speicher (DORIS). Dort steht Röntgen-Licht (weiß oder monochromatisch) mit<br />

einem Pulsabstand von ca. 192 ns zu Verfügung. Im Gegensatz zu einer Undulator- oder Wigglerstrahlungsquelle<br />

ist die horizontale Divergenz eines Ablenkmagnets größer. Die horizontale<br />

Divergenz wird durch das nachfolgenden Kollimator (Spaltsystem) definiert. In Tab. 8.1 sind<br />

die Abstände der in der Strahlführung aufgestellten Komponenten aufgelistet.<br />

In der Strahlführung sind zwei Spalten fest installiert. Mit diesen beiden Spalten kann die<br />

Strahlgröße und damit die Divergenz der Strahlung, die die Auflösung des jetzigen Aufbaus<br />

bestimmt, soweit reduziert werden, solange der Intensitätsmonitor (Ionisationskammer) ausreichend<br />

hohes Signal liefert, um die Monochromatorstabilisierung (MoStab) zu betreiben<br />

(Strahlgröße > 1 mm). Für kleinere Strahlgrößen auf dem Kristall ist ein drittes Spaltsystem<br />

(IBC30HV, JJ X-Ray) direkt vor dem Experiment installiert. Der Monochromator, bestehend<br />

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