24.05.2014 Aufrufe

Volltext - Universität Hamburg

Volltext - Universität Hamburg

Volltext - Universität Hamburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

7.2. Temperaturverteilung mit 10 ns langen Pulsen<br />

7.2. Temperaturverteilung mit 10 ns langen Pulsen<br />

Die Darstellung der numerischen Berechnung der Temperatur von Diamantkristallen in Abb. 7.9<br />

zeigt die Abhängigkeit der zeitlichen Temperaturentwicklung, hervorgerufen von zwei unterschiedlichen<br />

Pulslängen, auf der Undulatorachse. Der Temperatursprung nimmt mit zunehmender<br />

Pulslänge ab. Wird ein 10 ns langer Puls betrachtet, steigt die Temperatur über einen<br />

Zeitraum von 10 ns an. Das Maximum der Temperatur wird nach 10 ns erreicht. Dadurch ist die<br />

Temperatur zum Zeitpunkt t = 10 ns (maximale Temperatur) höher als im Fall der instantan<br />

absorbierten Energie. Zu Beginn ist die Temperatur zum Zeitpunkt direkt vor Absorption des<br />

folgenden Pulses für beide Fälle nahezu gleich. Im thermischen Gleichgewicht für den Zeitpunkt<br />

vor Absorption des folgenden Photonpulses liegt die Temperatur für den längeren Puls etwa<br />

0.5 K unterhalb der Gleichgewichtstemperatur für den Fall der instantan absorbierten Energie.<br />

Aus dieser Analyse erscheint es möglich, einen 10 ns langen Lichtpuls zu nutzen, um die zeitliche<br />

Temperaturentwicklung im Kristall nachzubilden, da die Temperatur vor der Absorption<br />

der Pulse und nicht die Temperatur 10 ns nach der Absorption der Pulse von Bedeutung ist.<br />

Der berechnete Unterschied ist im Hinblick auf die Temperaturänderung des Kristalls von etwa<br />

∆T ≈ 25 K tolerabel.<br />

Sollen die Effekte untersucht werden, die aufgrund des Temperatursprungs direkt nach Absorption<br />

des Lichtpulses auftreten können, muss ein entsprechend kürzerer Lichtpuls genutzt<br />

werden, wobei Effekte aus der Absorption des Laserlichts an der Absorptionskante zukünftig<br />

genauer betrachtet werden müssten. Vorteilhaft wäre hier, die Absorption eines einzelnen<br />

intensiven Röntgenlichtpulses, wie zum Beispiel Pulse des LCLSs oder anderer FELs im Röntgenbereich<br />

zu nutzen.<br />

Wie aus den thermischen Simulationen zu erkennen ist, ist die thermische Last auf dem<br />

42 µm dicken Diamantkristall bei reduzierter Sättigungsenergie des XFELOs so hoch, dass die<br />

Temperatur des Kristalls um über 30 K ansteigen wird, wird eine Ausgangstemperatur des<br />

Kristalls von 50 K vorausgesetzt, die notwendig ist, damit der Kristall eine hohe Wärmeleitung<br />

hat. Dieser Temperaturanstieg ändert die Zentralwellenlänge der Bragg-Reflexion um 30 % der<br />

Darwin-Breite. Der Einfluss auf die Verstärkung eines XFELOs ist nicht abschließend geklärt<br />

und muss noch weiter untersucht werden. Die Weiterentwicklung der FELO-Simulationen sind<br />

nächste Schritte, die durchgeführt werden müssen. Eine Lösung, um die durch die Temperaturänderung<br />

hervorgerufenen unterschiedlichen Bragg-Wellenlängen auszugleichen, könnte eine<br />

geeignete Heizung sein. Diese erwärmt den kälteren Kristall auf die Temperatur des wärmeren<br />

Kristalls, um den Unterschied auszugleichen, damit beide Kristalle die gleiche Wellenlänge<br />

reflektieren.<br />

Die Erwärmung des 150 µm dicken Diamantkristall bei reduzierter Sättigungsenergie ist aufgrund<br />

des geringeren Einflusses der ballistischen Effekte auf die Wärmeleitung deutlich geringer<br />

und stellt bei einer Ausgangstemperatur von 50 K kein Problem dar.<br />

Die Nutzung von 10 ns langen Lichtpulsen für die Erzeugung eines vergleichbaren Temperaturfelds<br />

im Kristall ist möglich.<br />

Die Auskopplung der Strahlung über einen Drei-Strahlfall sollte näher untersucht werden,<br />

denn die thermischen Eigenschaften dickerer Kristalle sind deutlich besser. Außerdem wird<br />

der Temperaturunterschied der Kristalle im Resonator kleiner sein, sodass sich die Bragg-<br />

Wellenlängen der Kristalle nicht so stark gegeneinander verschieben.<br />

89

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!