Volltext - Universität Hamburg
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4. Grundlagen zur Temperaturentwicklung in Festkörpern<br />
4.2.2. Lösung der Wärmeleitungsgleichung<br />
Die Lösung der Wärmeleitungsgleichung mit konstanter thermischer Diffusion<br />
a = λ C<br />
ρ c P<br />
(4.13)<br />
kann mit Hilfe der Fundamentallösung der Wärmeleitungsgleichung gelöst werden (Dziuk, 2010,<br />
S. 183 ff). Die Fundamentallösung ist gegeben durch<br />
( )<br />
1<br />
I(t, ⃗r) = · exp − ‖⃗r‖2 , (4.14)<br />
(4πat) n 2 4at<br />
wobei n die Dimension und ‖⃗r‖ 2 die euklidische Norm sind.<br />
Zum Zeitpunkt t = 0 wird die Temperaturverteilung vorgegeben (Gl. 4.15). Die Temperaturverteilung<br />
zum Zeitpunkt t ≥ 0 kann durch Faltung der Fundamentallösung mit der Temperaturverteilung<br />
bestimmt werden (Gl. 4.16)<br />
Führt man t 0 als<br />
( ) r<br />
2<br />
T (0, ⃗r) = T 0 exp<br />
σ<br />
2 R<br />
T (t, ⃗r) = (I ∗ T 0 )(t, ⃗r) =<br />
(<br />
2<br />
T 0 σ R r<br />
2<br />
(2at + σ R2 ) exp<br />
σ R<br />
2<br />
(4.15)<br />
)<br />
. (4.16)<br />
t 0 = σ R 2<br />
2a<br />
(4.17)<br />
ein, so ergibt sich für die Temperaturverteilung bei r = 0<br />
T (t) =<br />
T 0<br />
1 + t/t 0<br />
. (4.18)<br />
Um den Temperaturanstieg beim Auftreffen eines Pulszugs zu berechnen, wird die Temperatur<br />
zum Zeitpunkt der erneuten Absorption eines Teils des Lichtpulses T (t Sep ) zu T max addiert.<br />
Nach einer weiteren Zeitspanne t Sep wird die oben beschriebene Prozedur wiederholt. Damit<br />
die Erwärmung des gesamten Kristalls berücksichtigt wird, wird der Temperaturanstieg des<br />
gesamten Kristalls nach Absorption von (n − 1) · Q zusätzlich addiert, wobei n die Anzahl der<br />
absorbierten Pulse ist. Unter der Annahme der in Tab. 4.1 aufgeführten Parameter und nach<br />
Gl. 4.18 berechneten Temperaturentwicklung im Kristall, ergibt sich ein Temperaturanstieg von<br />
∆T = 0.6 K für eine Kristalltemperatur von T 0 = 50 K bzw. ∆T = 70.0 K für eine Kristalltemperatur<br />
von T 0 = 300 K. Bei dieser Berechnung wurde der Wärmefluss aus dem Kristall<br />
gleich Null gesetzt. Der Kristall erwärmt sich also langsam über den berechneten Pulszug. Die<br />
zeitlichen Temperaturentwicklungen für beide Kristalltemperaturen sind in Abb. 4.1, 4.2 dargestellt.<br />
Wie aus den Abbildungen zu erkennen ist, ist der Unterschied der Wärmeleitfähigkeit<br />
zwischen T 0 = 300 K und T 0 = 50 K entscheidend dafür, dass die Temperatur im Kristall nach<br />
der Zeitspanne t Sep wieder nahe der Ausgangstemperatur T 0 ist.<br />
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