Volltext - Universität Hamburg
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2. Grundlagen von Freie Elektronen Lasern<br />
Ein Freie-Elektronen-Laser (FEL) ist ein Oberbegriff für eine Klasse von beschleunigerbasierten<br />
Lichtquellen, bei der Elektronen kohärent elektromagnetische Wellen abstrahlen. Die kohärent<br />
abgestrahlte Leistung nimmt bezüglich der Anzahl der Elektronen quadratisch zu, im Gegensatz<br />
zur linearen Abhängigkeit bei inkohärenter Abstrahlung. Zu unterscheiden sind dabei „schwach“<br />
verstärkende FELs (Madey, 1979) und „stark“ verstärkende FELs (Kondratenko et al., 1980;<br />
Bonifacio et al., 1984). Die Begrifflichkeit „stark“ bzw. „schwach“ bezieht sich dabei auf die<br />
Änderung des elektromagnetischen Feldes beim Durchgang durch den Undulator. Ist die Zunahme<br />
der Amplitude klein gegenüber der Eingangsamplitude des elektromagnetischen Feldes wird<br />
von einem „schwach“ verstärkende FEL gesprochen (siehe Abschnitt 2.6.1). Ist die Änderung<br />
der Amplitude beim Durchgang durch den Undulator so groß, dass die Änderung der Amplitude<br />
entlang des Undulators berücksichtigt werden muss, wird von einem „stark“ verstärkenden<br />
FEL gesprochen (siehe Abschnitt 2.6.2). Drei Klassen von FELs werden unterschieden:<br />
• FEL-Verstärker<br />
• SASE-FEL<br />
• FEL-Oszillator<br />
um den Verstärkungsprozess grundsätzlich einzuordnen. Der Verstärkungsmechanismus eines<br />
FEL-Verstärkers bildet die Grundlage für alle FELs, der Verstärkung eines elektromagnetischen<br />
Feldes in einem Undulator durch ein Elektronenpaket. FEL-Verstärker-Experimente für<br />
kurze Wellenlängen werden im „stark“-verstärkenden Regime betrieben. Ein SASE-FEL ist<br />
ein FEL-Verstärker mit der Besonderheit, dass dieser das initiale Lichtfeld selbst erzeugt. Der<br />
FEL-Oszillator wird grundsätzlich im „schwach“-verstärkenden Regime betrieben. Im Gegensatz<br />
zu einem SASE-FEL oder Verstärker-Experimenten, bei dem Sättigung der Amplitude des<br />
elektromagnetischen Feldes innerhalb eines Undulatordurchlaufs erreicht wird, werden für das<br />
Erreichen der Sättigung beim XFELO viele Undulatordurchgänge von Elektronenpaketen und<br />
Photonpuls benötigt. Das erfordert eine optische Anordnung, die das elektromagnetische Feld<br />
wieder zum Undulatoranfang bringt und kontinuierlich aufeinander folgende Elektronenpakete.<br />
Im folgenden Abschnitt werden unterschiedliche FEL-Konfigurationen näher beschrieben.<br />
Zunächst wird eine phänomenologische Einführung zu FELs gegeben und anschließend eine<br />
mathematische Beschreibung. Die mathematischen Grundlagen sind gegliedert in Undulatorstrahlung,<br />
die Wechselwirkung eines elektromagnetischen Feldes mit einem Elektronpaket in<br />
Anwesenheit eines periodischen Magnetfeldes und die eindimensionale Theorie von „schwach“<br />
und „stark“ verstärkenden FELs diskutiert. Anschließend werden die Eigenschaften der erzeugten<br />
Lichtpulse diskutiert.<br />
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