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Volltext - Universität Hamburg

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3. Grundlagen zur Röntgenlicht-Beugung<br />

Der Resonator eines XFELOs besteht aus Bragg-Kristallen. Um einen XFELO zu berechnen, ist<br />

es notwendig die Reflexionseigenschaften der Bragg-Kristalle zu kennen. Nicht nur die Reflektivität,<br />

auch die spektrale Breite, die Phase und die Winkelabhängigkeit der Bragg-Reflexion<br />

sind Größen, die notwendig sind, um einen XFELO zu berechnen und die Eigenschaften der<br />

Strahlung zu bestimmen. Außerdem muss die Absorption des Lichts der Kristalle klein sein,<br />

damit der Temperaturanstieg des Kristalls (siehe Kapitels 7) gering ist, denn die reflektierte<br />

Wellenlänge ist temperaturabhängig. Die Höhe des Temperaturanstiegs ist von der absorbierten<br />

Energiedichte abhängig. Deshalb ist es notwendig, die Eindringtiefe der Strahlung in den<br />

Kristall im Bereich der Bragg-Reflexion zu bestimmen, um die Temperaturänderung im Kristall<br />

berechnen zu können.<br />

Im folgenden Kapitel erfolgt eine Einführung in die Grundlagen zur Berechnung der Beugung<br />

von Lichtwellen an periodischen Gittern. Zunächst wird die Bragg-Reflexion beschrieben<br />

und durch die weiterführende dynamische Theorie der Röntgenbeugung an Netzebenen von<br />

Kristallen erweitert. Zudem wird die Eindringtiefe im Bereich der Bragg-Reflexion beschrieben.<br />

3.1. Bragg-Gesetz<br />

Die Bragg-Reflexion beruht auf der Streuung der einfallenden Welle an der periodischen Gitterstruktur<br />

von Kristallen (Friedrich et al., 1912; Bragg, 1912; Bragg et al., 1913). In Abb. 3.1<br />

ist die Bragg-Reflexion schematisch dargestellt. Trifft eine ebene Welle auf einen Kristall, so<br />

werden nur die Wellenlängen reflektiert, deren Gangunterschied zwischen zwei Netzebenen ein<br />

Vielfaches der Wellenlänge ist (vgl. Gl. 3.1). Der Gangunterschied ist abhängig vom Einfallswinkel<br />

des Lichts. Dieser wird durch den Bragg-Winkel θ B beschrieben, welcher den Einfallswinkel<br />

zwischen Netzebenenschar und einfallendem Strahl angibt:<br />

θ B<br />

·<br />

d H<br />

Abbildung 3.1.: Schematische Darstellung der Bragg-Reflexion. Einfallende bzw. ausfallende Strahlen<br />

(rot) und Netzebenen mit Atomrümpfen (schwarz) sind dargestellt. Der Bragg-Winkel<br />

ist der Winkel zwischen dem einfallenden Strahl und den Netzebenen der Bragg-<br />

Reflexion. Der Abstand zwischen den Netzebenen ist d H .<br />

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