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Volltext - Universität Hamburg

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2. Grundlagen von Freie Elektronen Lasern<br />

Das Generieren initialer Lichtpulse mit noch kürzeren Wellenlängen hinreichender Intensität<br />

ist mit HHG aufgrund der geringen Konversionseffizienzen (derzeit) nicht möglich. Für diesen<br />

Wellenlängenbereich (λ Rad < 38 nm) wird der initiale Lichtpuls in einem vorangestellten SASE-<br />

Undulator erzeugt und durch Filtern des Spektrums ein schmalbandiger Lichtpuls mit erhöhter<br />

zeitlicher Kohärenz erzeugt. Die transversale Kohärenz ist nicht zwingend erforderlich, wegen<br />

der Modenselektion der FEL-Verstärkung (siehe oben). In einem zweiten Undulator wird der<br />

Lichtpuls bis zur Sättigung verstärkt. Diese „self-seeding“-Technik ermöglicht es, die zeitliche<br />

Kohärenz des Röntgenlichtpulses im Vergleich zu SASE-Pulsen zu erhöhen (Feldhaus et al.,<br />

1997). Durch den Einsatz von Monochromatoren wird die erhöhte zeitliche Kohärenz erreicht.<br />

Aus der Verringerung der Bandbreite folgt bei gleicher Ausgangsleistung, Quellgröße und Divergenz<br />

eine Steigerung der Spitzenbrillanz. Im Spektralbereich des vakuum-ultravioletten (VUV)<br />

Lichts sind optische Gitter geeignete Filter. Für Photonen mit einer Wellenlänge < 5 Å (Freeland<br />

et al., 2002) ist ein geeigneter Filter ein Bragg-Kristall, um den Strahlungspuls in seiner<br />

Bandbreite einzuschränken (Saldin et al., 2001).<br />

Eine magnetische Schikane führt das Elektronenpaket um die Filteranordnung auf der Undulatorachse.<br />

Zum einen gleicht diese Schikane den Weglängenunterschied des Lichts (Monochromator<br />

verlängert den optischen Weg) und der Elektronen aus. Zum anderen wird die Dichtemodulation,<br />

die im ersten Undulator im Elektronenpaket entstanden ist, ausgewaschen, sodass im<br />

zweiten Undulator eine neu erzeugte Dichtemodulation den Verstärkungsprozess dominiert, die<br />

von den Eigenschaften des monochromatisierten Lichtpulses definiert wird (Feldhaus et al.,<br />

1997). Die Längen der magnetischen Schikanen für ein „self-seeding“-Experiment am European<br />

XFEL können zwischen 5 m und 60 m lang sein (Geloni et al., 2010a; Saldin et al., 2001).<br />

Die Linac Coherent Light Source (LCLS) am Stanford Linear Accelerator Center (SLAC)<br />

in Stanford, USA hat ein „self-seeding“-Experiment erfolgreich bei λ Rad = 1.5 Å demonstriert<br />

(Amann et al., 2012). Eine vergleichbare Technik ist ebenfalls am European XFEL geplant<br />

(Geloni et al., 2010a).<br />

2.5. Undulatorstrahlung<br />

Geladene Teilchen, die sich mit relativistischer Geschwindigkeit bewegen, emittieren tangential<br />

zu ihrer Bewegungsrichtung Synchrotronstrahlung, wenn sie transversal zu ihrer Bewegungsrichtung<br />

abgelenkt werden (Jackson, 1966, S. 669 ff). Die abgestrahlte Leistung eines Teilchens<br />

der Masse m 0 , das sich auf einem Kreisbogen mit Radius r DM bewegt, ist gegeben durch<br />

P Syn = Z2 e 2 E B<br />

4<br />

ɛ 0 c 03 m 04 r DM<br />

2 , (2.1)<br />

wobei Ze die Ladung und E B die Energie des Teilchens, ɛ 0 die Dielektrizitätskonstante und<br />

c 0 die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum ist. Aufgrund der starken Abhängigkeit bezüglich des<br />

Verhältnisses zwischen Energie der Teilchen und ihrer Ruhemasse E B /m 0 werden für beschleunigerbasierte<br />

Lichtquellen Elektronen oder Positronen genutzt. Die Strahlung, die in einem<br />

Kegel mit einem Öffnungswinkel von θ ∢ ≈ 1/γ rel in Bewegungsrichtung des Teilchens emittiert<br />

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