Volltext - Universität Hamburg
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3.2. Dynamische Theorie der Röntgenbeugung an Kristallen<br />
modifiziert wird<br />
∆λ = 2d H (T 1 ) sin θ B − 2d H (T 0 ) sin θ B<br />
⎛<br />
⎞<br />
≈ 2d H (T 0 ) ⎝1 +<br />
= 2d H (T 0 )<br />
∫T 1<br />
∆λ<br />
λ =<br />
∫ T 1<br />
T 0<br />
∫ T 1<br />
T 0<br />
α(T ) dT<br />
α(T ) dT sin θ B<br />
⎠ sin θ B − 2d H (T 0 ) sin θ B , für d H(T 1 ) − d H (T 0 )<br />
d H (T 0 )<br />
T 0<br />
α(T )dT, (3.6)<br />
≪ 1<br />
wobei T 0 die Ausgangs- und T 1 die Endtemperatur sind. Die relative Änderung der Wellenlänge<br />
Gl. 3.6 ist nur vom Ausdehnungskoeffizienten α(T ) der Netzebenen abhängig.<br />
3.2. Dynamische Theorie der Röntgenbeugung an Kristallen<br />
Die dynamische Theorie der Beugung von Röntgenstrahlen an periodischen Gittern ist notwendig,<br />
um die Eigenschaften der reflektierten Lichtwelle theoretisch beschreiben zu können. Das<br />
Bragg-Gesetz lässt zum Beispiel keine Rückschlüsse auf die reflektierte Bandbreite, den Phasenverlauf<br />
oder die Eindringtiefe zu. Die dynamische Theorie der Röntgenbeugung an Kristallen ist<br />
von Ewald (1917) und von Laue (1931) entwickelt worden. Die hier aufgeführten Formeln der<br />
dynamischen Beugungstheorie beschreiben den Zwei-Strahl Fall (eine ein- und eine auslaufende<br />
Welle) und werden im Buch Shvyd’ko (2004) hergeleitet. Im Folgenden wird auf die explizite<br />
Herleitung der Formeln verzichtet.<br />
3.2.1. Allgemeine Lösung des Gleichungssystems für zwei Strahlen<br />
Die Lösung der Wellengleichung für das elektrische Feld im Kristall einer periodischen Elektronenverteilung<br />
ist eine Überlagerung von unendlich vielen ebenen Wellen mit einem Wellenvektor<br />
⃗ kH = ⃗ k 0 + H ⃗ ⃗D(⃗r) = ∑ ⃗D H e i⃗ k H ⃗r , (3.7)<br />
H<br />
wobei H ⃗ der reziproke Gittervektor, ⃗ kH der gestreute Wellenvektor und ⃗ k 0 der Wellenvektor<br />
der einlaufenden Welle ist. Daraus lassen sich die fundamentalen Gleichungen der dynamischen<br />
Theorie ableiten, wenn diese in die Wellengleichung (Maxwell, 1865) eingesetzt werden:<br />
2<br />
⃗ kH −<br />
2 KAbs<br />
⃗D H = ∑ χ H−H ′ DH ⃗ ′ oder (3.8)<br />
H ′<br />
K Abs<br />
2<br />
2<br />
K Abs<br />
∑<br />
⃗D H =<br />
2<br />
χ H−H ′ DH ⃗ ′. (3.9)<br />
⃗ kH − 2 KAbs (1 − χ 0 )<br />
An der Grenzfläche des Kristalls müssen die tangentialen Komponenten des Wellenvektors innerund<br />
außerhalb des Kristalls gleich sein. Diese Korrekturen κ sind gegenüber dem Wellenvektor<br />
H ′ ≠H<br />
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