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Volltext - Universität Hamburg

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6. Numerische Simulation des FEL-Prozesses<br />

Im Folgenden werden an Hand eines XFELOs, aufgebaut mit Diamant als Bragg-Kristall mit einer<br />

Bragg-Wellenlänge von 1 Å, die Eigenschaften der Strahlungspulse diskutiert, wie sie durch<br />

ein Elektronenpaket vom European XFEL erzeugt werden. Dabei werden unterschiedliche Ladungen<br />

1 nC und 100 pC betrachtet. Ein weiterer Aspekt ist die Untersuchung eines XFELOs,<br />

getrieben mit einem Elektronenpuls aus dem SASE-Undulator, der bereits einen SASE-Puls<br />

generiert hat. Diese Elektronenpakete haben hinsichtlich der Energieverteilung der Elektronen<br />

einen höheren Wert als strahldynamisch derzeit möglich ist (Emma et al., 2010; Ding et al.,<br />

2011; Altarelli et al., 2007). Die erhöhte Energieabweichung der Elektronen von der mittleren<br />

Elektronenenergie begründet sich im Energieverlust der Elektronen durch Abstrahlung<br />

der FEL-Strahlung und beträgt bei Sättigung etwa σ EB ≈ E B · ρ FEL ≈ 10 MeV. Anschließend<br />

werden die Eigenschaften eines XFELOs mit Diamantkristallen unterschiedlicher Orientierung<br />

diskutiert, sodass verschiedene Wellenlängen erzeugt werden. Abschließend werden die Einflüsse<br />

auf die Verstärkung untersucht, die aufgrund von Abweichungen von den Sollparametern oder<br />

Aufstellungsfehlern bzw. eines Oberflächenfehlers eines Spiegel im streifenden Einfall entstehen.<br />

Zunächst wird eine Einführung in die Berechnung eines XFELOs gegeben, wie sie im Rahmen<br />

dieser Arbeit durchgeführt worden sind.<br />

6.1. Numerische Simulation eines FEL-Oszillators<br />

Wie in Abschnitt 2.6.2 bereits erwähnt, gibt es keine allgemeingültige analytische Lösung des<br />

Gleichungssystems, Gl. 2.25. Im Rahmen dieser Arbeit wurden zwei Programme zur mehrdimensionalen<br />

Berechnung der FEL-Verstärkung genutzt, Genesis und Ginger (Reiche, 1999;<br />

Fawley, 2002). Der Entwickler von Ginger hat sein Programm in den letzten Jahren weiterentwickelt,<br />

um die Transferfunktion von Bragg-Kristallen auf die Strahlung anzuwenden, um<br />

speziell XFELOs zu simulieren (Lindberg et al., 2011). Die Lösung des Gleichungssystems<br />

erfolgt bei Ginger mit dem Ansatz der paraxialen Wellengleichung. Dabei wird der schnell<br />

oszillierende Term des elektrischen Feldes von der sich langsam ändernden Einhüllenden des<br />

elektrischen Feldes getrennt. Diese Näherung ist gültig solange die Bandbreite der Strahlung<br />

sehr viel kleiner ist als die betrachtete Frequenz des Lichts (Fawley, 2004).<br />

Für Genesis stehen keine wellenlängenabhängigen Programme zu Verfügung, die die FEL-<br />

Strahlung zum Undulatoranfang zurück propagiert. Es gibt zwei Programme, eines vom Entwickler<br />

des Genesis-Programms, das einen XFELO simuliert, bei dem die numerisch berechnete<br />

Strahlung eine Frequenzauflösung haben muss, die der Darwin-Breite des Bragg-Kristalls entspricht<br />

(siehe Gl. 3.32). In diesem Fall muss nur eine Fourier-Komponente der Strahlung wieder<br />

zurück zum Undulator propagiert werden, die für alle transversalen Ebenen des Gitters gleich<br />

ist. Ein weiteres Programm, Optical Propagation Code (OPC), berechnet die Propagation des<br />

Lichtfeldes zurück zum Undulator wellenlängenunabhängig. Es ist nicht möglich einen spektralen<br />

Filter auf das Feld anzuwenden.<br />

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