Volltext - Universität Hamburg
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3. Grundlagen zur Röntgenlicht-Beugung<br />
⃗H C<br />
⃗ H<br />
⃗K H<br />
∆ H ⃗n z<br />
⃗K 0<br />
θ ′ B<br />
θ B<br />
η H<br />
z 1<br />
z 2<br />
d<br />
⃗n z<br />
Abbildung 3.2.: Streugeometrie der Bragg-Beugung. Der Kristall mit den an der Reflexion teilnehmenden<br />
Atomebenen ist in blau dargestellt. Ein einzelner Fall für einen einfallenden Strahl<br />
⃗K 0 und einem gebeugten Strahl K ⃗ H = K ⃗ 0 + H ⃗ C mit H ⃗ C = H ⃗ + ∆ H ⃗n z ist abgebildet.<br />
⃗H C ist der Gesamtimpulsübertrag, wobei der Impulsübertrag ∆ H ⃗n z durch die Beugung<br />
der Strahlung an der Grenzfläche zwischen Vakuum und Kristalloberfläche bedingt ist.<br />
Der Impulsübertrag ∆ H ⃗n z entspricht nicht realen Werten und ist für die Anschaulichkeit<br />
deutlich zu groß gewählt. ⃗n z ist der Normalenvektor der Kristalloberfläche. In<br />
grau ist der gebeugte Strahl K ⃗ H = K ⃗ 0 + H ⃗ dargestellt. η H ist der Asymmetriewinkel<br />
(Shvyd’ko, 2004, S. 43).<br />
⃗ k0 = ⃗ K 0 + κ⃗n z und ⃗ k H = ⃗ K H + κ H ⃗n z klein, wobei ⃗n z der Normalenvektor der Oberfläche des<br />
Kristalls ist, dessen Orientierung in den Kristall zeigt. Des Weiteren müssen die Beträge der Wellenvektoren<br />
innerhalb und außerhalb des Kristalls identisch bleiben K Abs := | ⃗ K 0 | = | ⃗ K H |. Diese<br />
beiden Bedingungen an die Wellenvektoren beschreiben die Randbedingungen an der Grenzfläche<br />
zwischen Kristall und Vakuum. Diese können auch als Impuls- und Energieerhaltung<br />
verstanden werden. Aus beiden Bedingungen lässt sich der Impulsübertrag an der Grenzfläche<br />
zwischen Vakuum und Kristall bestimmen:<br />
mit<br />
∆ H = K Abs<br />
(<br />
−γ H ± √ γ 02 − α H<br />
)<br />
∆ H = κ − κ H (3.10)<br />
γ H = ( ⃗ K 0 + ⃗ H)⃗n z<br />
K Abs<br />
γ 0 = ⃗ K 0 ⃗n z<br />
K Abs<br />
α H = 2 ⃗ K 0<br />
⃗ H + ⃗ H<br />
2<br />
K Abs<br />
2<br />
, (3.11)<br />
wobei γ H und γ 0 den Kosinus der Richtung des gebeugten und einfallenden Strahls bezüglich<br />
des Normalenvektors ⃗n z angeben. Der Streuparameter α H beschreibt als Funktion des Betrags<br />
der Amplitude und der Richtung zwischen einlaufender Welle und reziprokem Gittervektor<br />
die „Stärke der Streuung“. In Abb. 3.2 ist für einen speziellen Fall die Streugeometrie mit<br />
zusätzlichem Impulsübertrag dargestellt.<br />
Durch Einsetzen von Gl. 3.11 und in Gl. 3.9 folgt für das elektrische Feld im Kristall (an dieser<br />
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