Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 4/2010 - Ärztekammer ...
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die der EORTC Melanomgruppe zeigte sich beim primären<br />
Endpunkt der Studie – rezidivfreies Überleben<br />
– eine statistisch signifikante Überlegenheit für<br />
die mit Interferon behandelte Gruppe im Vergleich<br />
zu den unbehandelten Kontrollpatienten. Ein signifikanter<br />
Unterschied im Gesamtüberleben wurde allerdings<br />
nicht beobachtet.<br />
Die Beeinflussung von co-stimulatorischen Molekülen<br />
zur Verstärkung der Immunantwort beim Melanom<br />
stellt aktuell einen der hoffnungsvollsten Therapieansätze<br />
dar. Beim fernmetastasierten Melanom<br />
werden in diesem Jahr die Ergebnisse der Zulassungsstudie<br />
zum CTLA-4-Antikörper Ipilimumab<br />
erwartet. In der Zulassungsstudie wurde das konventionelle<br />
Zytostatikum Dacarbazin (DTIC) mit Ipilimumab<br />
im Vergleich zu einer ausschließlichen DTIC-<br />
Monotherapie verglichen. Die Ergebnisse der Zulassungsstudie<br />
werden wesentlich für die weitere Entwicklung<br />
von CTLA-4-Antikörpern in der Melanomtherapie<br />
sein.<br />
Der Nachweis von c-Kit-Mutationen bei etwa 15 Prozent<br />
der Patienten führte zur Anwendung von c-Kit-<br />
Inhibitoren wie Imatinibmesylat. Liegt eine aktivie-<br />
TiTelThema<br />
(Foto: Silvia Kämpfer)<br />
rende c-Kit-Mutation vor, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit<br />
eines therapeutischen Ansprechens.<br />
Nicht weniger als drei Studien mit Tyrosinkinase-Inhibitoren<br />
werden in Kürze für dieses eher schmale Patientensegment<br />
mit Hochrisiko-Melanomen initiiert.<br />
PLX4032 ist ein selektiver Inhibitor von mutagenem<br />
B-Raf, das bei etwa 60 Prozent aller Primärtumoren<br />
eines Melanoms und bei Metastasen gefunden wird.<br />
In einer Pilotstudie zeigten 70 Prozent der behandelten<br />
Patienten eine partielle oder komplette Remission,<br />
wenn bei ihnen eine V600E-Mutation des B-<br />
Raf-Gen detektiert wurde und sie nachfolgend mit<br />
PLX4032 als Monotherapeutikum behandelt wurden.<br />
Im Januar <strong>2010</strong> wurde eine weltweite Zulassungsstudie<br />
von der Herstellerfirma initiiert, die PLX4032 im<br />
Vergleich zu einer Standardtherapie mit Dacarbazin<br />
vergleicht; mit Ergebnissen ist jedoch nicht vor 2011<br />
zu rechnen.<br />
Eine hoffnungsvolle Therapieinnovation gibt es auch<br />
für das Basalzellkarzinom: Schon länger ist bekannt,<br />
dass beim Basalzellkarzinom und insbesondere<br />
beim Gorlin-Goltz-Syndrom der Hedgehog-Signaltransduktionsweg<br />
in der Tumorgenese von Be-<br />
Ausgabe 4 | April <strong>2010</strong> 15