Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 4/2010 - Ärztekammer ...
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SchleSwig-holStein<br />
Kammerversammlung<br />
Solidarität der Heilberufe und<br />
regionale Verantwortung<br />
Die Kammerversammlung stellte in ihrer Frühjahrssitzung die Weichen für die<br />
Zukunft. Neben dem Geschäftsführerposten wurden weitere wichtige Ämter besetzt.<br />
Es war die erste Sitzung nach dem plötzlichen Tod<br />
des langjährigen Kammerabgeordneten Dr. Hans-<br />
Herbert Köhler, der die konstituierende Versammlung<br />
im vergangenen Jahr als Alterspräsident geleitet<br />
hatte. Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann<br />
würdigte die Verdienste des geradlinigen Arztes aus<br />
Norderstedt, der sich u. a. als Vorstandsmitglied in<br />
der Akademie und als Vorsitzender des Finanzausschusses<br />
engagiert hatte.<br />
Diese Posten mussten genauso neu besetzt werden<br />
wie das vakante Amt der Hauptgeschäftsführung,<br />
nachdem Dr. Cordelia Andreßen, wie berichtet, als<br />
Staatssekretärin in das Kieler Wissenschaftsministerium<br />
gewechselt war. Der Hamburger Dr. Carsten<br />
Leffmann (Kasten Seite 21) wird ab Sommer dieses<br />
Amt des Hauptgeschäftsführers übernehmen. Wie<br />
groß das Vertrauen, aber auch die Erwartungen in<br />
Leffmann sind, zeigte das Votum der Abgeordneten.<br />
Einstimmig entschieden sie sich, den Vorschlag der<br />
Findungskommission anzunehmen.<br />
Im Akademievorstand wird künftig Dr. Holger Prillwitz<br />
mitwirken. Der niedergelassene Internist aus <strong>Schleswig</strong><br />
ist in seiner ersten Legislaturperiode in der Kammerversammlung<br />
aktiv und arbeitet bereits im Weiterbildungsausschuss<br />
mit. Prillwitz wurde ebenso<br />
20 <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holsteinisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong><br />
ohne Gegenstimme ins Amt gewählt wie Dr. Michael<br />
Schroeder, den die Versammlung zum Nachfolger<br />
Köhlers im Finanzausschuss wählte. Wer dort künftig<br />
den Vorsitz übernimmt, bestimmt der Ausschuss<br />
selbst. Der 48-jährige Schroeder ist niedergelassener<br />
Gastroenterologe in Kiel.<br />
Vor den Wahlen war der Kammerpräsident kurz auf<br />
die aktuelle Situation in der Gesundheitspolitik eingegangen,<br />
nicht ohne Seitenhieb auf die Auseinandersetzungen,<br />
die die Diskussion über die künftige<br />
Ausrichtung koalitionsintern sowie zwischen Regierung<br />
und Opposition in Berlin wieder einmal ausgelöst<br />
hat. Bartmanns Fazit: Ärzte müssen sich unabhängig<br />
von der politischen Großwetterlage selbst für<br />
die erforderlichen Weichenstellungen im deutschen<br />
Gesundheitswesen einsetzen, ohne allerdings zu<br />
große Erwartungen zu hegen. Bartmann stellte klar,<br />
dass Wünsche nach immer mehr Ärzten, die zugleich<br />
auch mehr verdienen wollen, angesichts einer<br />
immer stärkeren Abhängigkeit des Gesundheitswesens<br />
von Steuermitteln kaum zu erfüllen sein werden<br />
(siehe Seite 22). Zugleich machte Bartmann auf die<br />
aus seiner Sicht erforderliche stärkere Regionalisierung<br />
und Solidarität der Heilberufe aufmerksam. In<br />
diesem Zusammenhang verwies der Präsident auf