Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 4/2010 - Ärztekammer ...
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SchleSwig-holStein<br />
MedBaltic<br />
Niedergelassene Orthopäden mit<br />
erfolgreichem Praxiskonzept<br />
Bei den niedergelassenen Orthopäden und Unfallchirurgen ist der<br />
Konzentrationsprozess in vollem Gang. Die Praxisverbünde wachsen.<br />
Viele Klinikträger kaufen orthopädische Praxissitze<br />
auf, um sie in konzerneigene MVZ eingliedern und<br />
sich damit Zuweisungen sichern zu können. Zugleich<br />
schließen sich niedergelassene Orthopäden zusammen,<br />
um mit ortsübergreifenden Gemeinschaftspraxen<br />
flexibler auf die Patientenanforderungen reagieren<br />
zu können. Dem größten Verbund dieser Art im<br />
Norden, MedBaltic, gehören inzwischen acht niedergelassene<br />
und vier angestellte Ärzte an. Die vor einem<br />
Jahr gegründete überörtliche Gemeinschafts-<br />
praxis hat damit jetzt fünf Standorte (Kiel, Neumünster,<br />
Kronshagen, Bornhöved und Altenholz). Zu ihrem<br />
Verbund zählen neben den Orthopäden und Unfallchirurgen<br />
auch ein plastischer Chirurg und in Kürze<br />
ein Neurochirurg.<br />
Im ersten Jahr ihres Bestehens kamen die Ärzte des<br />
Verbunds auf mehr als 3.000 Operationen im Jahr,<br />
was sie zu einer echten Konkurrenz für Kliniken<br />
macht. Praxispartner Dr. Marc Koch aus Neumünster<br />
sieht das gelassen. „Kliniken drängen immer mehr<br />
in den ambulanten Bereich. Das ist aber keine Einbahnstraße“,<br />
sagt Koch, der abwechselnd in der Praxis<br />
in Neumünster eine eigene und in Kronshagen<br />
eine Vertreter-Sprechstunde abhält, regelmäßig im<br />
Kieler St. Elisabeth-Krankenhaus als Belegarzt und<br />
im Kieler Lubinus Clinicum als Konsiliararzt operiert.<br />
Den Erfolg von MedBaltic führt Koch auf einen wichtigen<br />
Grundsatz zurück: „Es spricht sich herum, dass<br />
wir als niedergelassene Ärzte keine Konkurrenz für<br />
die überweisenden Kollegen sind. Wir achten streng<br />
darauf, dass die uns anvertrauten Patienten in den<br />
Praxen der überweisenden Kollegen weiter behandelt<br />
werden.“<br />
Neben der orthopädischen und unfallchirurgischen<br />
Basisversorgung an den einzelnen Standorten sind<br />
ambulante Operationen sowie belegärztliche und<br />
konsiliarärztliche Tätigkeiten die Standbeine der<br />
Ärztegemeinschaft. Je nach Schweregrad können<br />
die Ärzte entscheiden, welcher Eingriff und welche<br />
der kooperierenden Kliniken für den Patienten infra-<br />
24 <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holsteinisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong><br />
Dr. Marc Koch (Foto: di)<br />
ge kommen. Das Spektrum der Zusatzbezeichnungen<br />
reicht von der Endoprothetik über Wirbelsäulenchirurgie,<br />
Gelenkchirurgie und Sportmedizin bis zur<br />
Fuß- und Handchirurgie.<br />
Praxispartner Dr. C. Christian Büll aus Kronshagen<br />
hebt als Vorteil des Verbunds heraus, dass jeder Praxispartner<br />
seinen Schwerpunkt profilieren kann. Hinzu<br />
kommt: „Der fachliche Austausch wirkt sich vorteilhaft<br />
aus, Problemfälle werden gemeinsam erörtert,<br />
Visiten kann man sich teilen.“ Außerdem können<br />
die Partner - leichter, als es ein Einzelkämpfer könnte<br />
- gemeinsam Behandlungskonzepte und Behandlungsstandards<br />
entwickeln.<br />
Die Organisation der verschiedenen Standorte wird<br />
über einen zentralen Server in Kiel erleichtert. Von allen<br />
Standorten der Praxis kann auf jede Krankenakte<br />
und jede Röntgenaufnahme zugegriffen werden. Die<br />
Mitarbeiter sind rotierend an jedem Standort einsetzbar,<br />
ohne dass sie mit Zeitverzögerung eingearbeitet<br />
werden müssen. Eine Praxismanagerin ist für den<br />
Verbund unverzichtbar. Die Ärzte selbst konzentrieren<br />
sich in der Verwaltung auf individuelle Schwerpunkte.<br />
Einer ist, wie schon im Sommer 2009 kurz