Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 4/2010 - Ärztekammer ...
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Dr. Steffen Oehme folgt auf PD Dr. Ludwig Schroeder<br />
Die Orthopädie und Unfallchirurgie im <strong>Schleswig</strong>er<br />
Schlei-Klinikum steht seit März unter neuer Leitung.<br />
Dr. Steffen Oehme übernimmt den Chefarztposten<br />
von PD Dr. Ludwig Schroeder, der Ende Februar in<br />
den Ruhestand gegangen ist. Zugleich werden damit<br />
die beiden Fachrichtungen in einer Einheit zusammengefasst.<br />
Oehme ist seit 1992 für die Ostseeklinik<br />
Damp tätig - anfänglich als Oberarzt in der Endoprothetik,<br />
seit nunmehr fünf Jahren als Chefarzt der Orthopädie<br />
I. Künftig wird der 50-jährige Familienvater in<br />
Personalunion sowohl die Abteilung in Damp als auch<br />
die Fachabteilung in <strong>Schleswig</strong> leiten. „Schwerpunkt<br />
der orthopädisch-endoprothetischen Versorgung<br />
wird weiterhin die Ostseeklinik Damp bleiben. Im<br />
Schlei-Klinikum liegt der unfallchirurgische Schwerpunkt“,<br />
sagte Dr. Oehme. Zu seinem Team in <strong>Schleswig</strong><br />
zählen die drei erfahrenen Oberärzte Dr. Karsten<br />
Klöpping, Dr. Alexander Kießling und Dr. Ulf Laubinger<br />
sowie fünf Assistenzärzte und die Mitarbeiter der<br />
Pflege und Physiotherapie. Pro Jahr behandelt diese<br />
Fachabteilung mehr als 1.200 stationäre Patienten.<br />
<strong>Schleswig</strong> verzeichnete in den vergangenen Jahren<br />
Dr. Alexander Boroffka feierte 90. Geburtstag<br />
Viele Ärzte der älteren Generation haben Vorträge<br />
von ihm über die Psychiatrie in der Dritten Welt und<br />
über transkulturelle Psychiatrie gehört: Dr. Alexander<br />
Boroffka, der jüngst in Kiel seinen 90. Geburtstag<br />
feierte. Der gebürtige Postdamer Boroffka hat während<br />
des Krieges Medizin studiert und 1947 in Göttingen<br />
promoviert. 1954 erhielt er die Anerkennung<br />
zum Facharzt für Nerven- und Geisteskrankheiten.<br />
Anschließend sammelte er u. a. Erfahrungen als psychiatrischer<br />
Assistenzarzt in Kansas City. Boroffka<br />
war auf seinem abwechslungsreichen beruflichen Lebensweg<br />
als Klinikarzt angestellt. Er hat auch zehn<br />
Jahre in Nigeria gearbeitet. Von 1961 bis 1966 leitete<br />
er das Yaba Mental Hospital in Lagos, das über 500<br />
Patienten stationär und rund 1.000 ambulant im Jahr<br />
behandelte. Nachdem er zwischenzeitlich als leitender<br />
Oberarzt in Berlin tätig war, wurde er 1968 von<br />
der Weltgesundheitsorganisation erneut nach Nigeria<br />
entsandt, wo er von der University of Ibadan zum Professor<br />
der Psychiatrie ernannt wurde.<br />
Personalia<br />
Dr. Steffen Oehme<br />
(Foto: SCHLEI-Klinikum <strong>Schleswig</strong>)<br />
eine stark zunehmende Nachfrage nach Eingriffen mit<br />
künstlichem Gelenkersatz. (PM)<br />
Boroffka hat seine Kollegen für ein besseres Verständnis<br />
anderer Kulturen sensibilisiert. Der engagierte Sozialmediziner<br />
wird von Weggefährten als Multiplikator,<br />
Lehrer und Aufklärer geschildert, der sich für Einzelschicksale<br />
einsetzte und diese vor ihrem lebensgeschichtlichen<br />
Hintergrund reflektierte.<br />
Eines seiner Hauptthemen als Psychiatrie-Referent<br />
der Landesregierung <strong>Schleswig</strong>-Holstein war der<br />
Komplex Alkohol, Sucht und Rauchen. In dieser Funktion<br />
war er Mitglied verschiedener mit der Psychiatrie<br />
in unserem Bundesland befasster Gremien. Dabei beschäftigte<br />
er sich auch mit Problemen der Aus-, Fort-<br />
und Weiterbildung. Darüber hinaus war er wesentlicher<br />
Initiator der Kinder- und Jugendpsychiatrie Vorwerk<br />
in Lübeck. Sein umfangreiches Wirken wird auch<br />
an seiner Teilnahme an zahlreichen internationalen<br />
Fachkongressen, u. a. in Zürich, Madrid und Chicago,<br />
sowie an seiner Liste von Veröffentlichungen und Vorlesungen<br />
deutlich. (Red.)<br />
Ausgabe 4 | April <strong>2010</strong> 47