Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 4/2010 - Ärztekammer ...

NachrichteN iN Kürze
Simulationsanzug lässt junge Menschen Alter nachempfinden
Vielen älteren Menschen fällt jede Bewegung schwer.
Wie sich dies anfühlt, ist für einen gesunden und vitalen
Menschen nur schwer nachzuempfinden. Einfühlungsvermögen
ist jedoch für die Mitarbeiter der
Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein
(RKiSH) gGmbH wichtig, um die Patienten optimal
zu versorgen. Im Rahmen des Fortbildungslehrgangs
„Patientenverständnis“ näherten sich die Mitarbeiter
aus den Kreisen Pinneberg, Steinburg, Dithmarschen
sowie Rendsburg-Eckernförde unter Leitung
der Hamburger Physiotherapeutin Marie Babacé dem
Thema Wahrnehmung an. Dabei ging es sowohl um
die Selbstwahrnehmung der Rettungsassistenten als
auch um das Nachempfinden altersbedingter Verän-
Rezept für Bewegung
Mit einer neuen Präventionskampagne wollen der
Landessportverband und die Ärztekammer ihre Zusammenarbeit
unter dem Dach des Qualitätssiegels
„Sport und Gesundheit“ mit Unterstützung des Sparkassen-
und Giroverbandes Schleswig-Holstein ausweiten.
Die positiven Wirkungen gesundheitsorientierter
Bewegung sind hinlänglich bekannt. Regelmäßig
Sport unter qualifizierter Anleitung zu treiben
bedeutet, das Herz-Kreislauf-System zu trainieren,
Muskeln gezielt aufzubauen und durch Entspannung
Stress zu bewältigen. Regelmäßige Bewegung ist
eine der besten Möglichkeiten, sowohl die physische
als auch die psychische Gesundheit zu erhalten. Das
„Rezept für Bewegung“ soll Menschen und Patienten
flächendeckend in ganz Schleswig-Holstein zu mehr
Bewegung anregen. Niedergelassene Ärzte können
dazu einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie ihren
Patienten vorbeugende und die Therapie begleitende
Sportangebote empfehlen. Der häufig mündlich formulierten
Aufforderung „Sie sollten sich mehr bewegen“
oder „Sie sollten regelmäßig Sport treiben“ kann
durch das „Rezept für Bewegung“ mehr Nachdruck
verliehen werden. Vergleichbare Kampagnen gibt
es z. B. in Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen.
Damit die Patienten sofort das passende Sportangebot
erhalten, wird in Schleswig-Holstein das Konzept
noch patientenfreundlicher gestaltet. Der Landessportverband
und der Sparkassen- und Giroverband
erstellen zurzeit eine qualitätsgesicherte Daten-
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derungen. MIthilfe eines Simulationsanzugs, wie er
auch in der Forschung zum Einsatz kommt, „verwandelten“
sich die Helfer von jungen Menschen in Senioren.
Durch speziell ausgestattete Kleidungsstücke
wird eine realitätsnahe Simulation altersbedingter
Einschränkungen möglich. Damit fühlen sich Arme
und Beine bleischwer an. Die Gelenke sind steif, die
Sicht getrübt, das Gehör miserabel. Die Anzüge sind
mit Bleigewichten an Gürtel und Gelenken, Halskrause,
Ohrenschützer sowie einer Unscharf-Brille ausgestattet,
die Schuhe sind steif wie Skistiefel. Ziel des
Lehrgangs war es, die Rettungsassistenten für die
Probleme der Patienten zu sensibilisieren, um den
Krankentransport verbessern zu können. (PM/Red.)
bank, die es den Ärzten ermöglicht, auf größtenteils
alle Angebote in Schleswig-Holstein zurückzugreifen,
die nach den gemeinsam zwischen Bundesärztekammer
und Deutschem Sportbund abgestimmten Kriterien
als Präventionsangebote zertifiziert sind und das
Qualitätssiegel SPORT PRO GESUNDHEIT tragen.
Damit ist gewährleistet, dass sich Ärzte und Patienten
gleichermaßen auf die Qualität der Kurse verlassen
können. Die Datenbank wird nach Orten, Postleitzahlen
und den Trainingsbereichen „Training des Herz-
Kreislauf-Systems“, „Training des Muskel-Skelett-Systems“,
„Stressbewältigung und Entspannung“, „Koordination
und Motorikförderung für Kinder“ und „Gesundheitsförderung
für Ältere“ gegliedert. Um eine
möglichst schnelle und unkomplizierte Informationsweitergabe
zu gewährleisten, kann das „Rezept für
Bewegung“ mit dem ausgewählten Sportangebot eines
ortsnahen Vereins ausgedruckt und an den Patienten
ausgegeben werden. Damit erhält der Patient
eine Empfehlung, mit der er direkt einen Verein aufsuchen
kann, um sich zu informieren bzw. um an einem
geeigneten Angebot teilzunehmen. Sobald die Datenbank
freigeschaltet ist, werden wir über die Zugangsmöglichkeiten
zum „Rezept für Bewegung“ in Ihrer
Praxis informieren.
(Dr. Michael Lohmann, Landeskoordinator bei der Ärztekammer
Schleswig-Holstein für das Ge sundheitsziel
„Verringerung der KHK“, Tel. 04551/803247 bzw.
0431/9885497, E-Mail michael.lohmann@aeksh.org)