Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 4/2010 - Ärztekammer ...
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Gesundheits- und sozialpolitik<br />
Umfrage unter Netzvorständen<br />
Regionale Versorgungskonzepte<br />
und Netze passen zusammen<br />
Der NAV-Virchow-Bund hat Ärztenetze zu den Zukunftsaussichten befragt.<br />
Deutlich wurde, dass die Verbünde Unterstützung im Management benötigen.<br />
Ärztenetze mit 50 bis 100 Ärzten und regionale Versorgungskonzepte<br />
haben die besten Zukunftsaussichten.<br />
Dies erwarten Vorstände und Geschäftsführer<br />
von Ärztenetzen, die an der Umfrage „Netzarbeit<br />
konkret – Bestandsaufnahme und Perspektiven zur<br />
vernetzten Versorgung“ des NAV-Virchow-Bundes<br />
teilgenommen haben.<br />
Knapp 70 Prozent der Befragten schätzen ein Verhandlungs-<br />
und Vertragsmanagement als sehr wichtig<br />
für die eigene Arbeit ein. Sie erwarten davon wirtschaftlichen<br />
Erfolg für ihr Netz und die Einzelpraxis,<br />
einen kompetenten Umgang mit Verträgen sowie Sicherheit<br />
in Verhandlungen mit Krankenkassen. Eine<br />
ebenso große Anzahl der Umfrageteilnehmer hält<br />
regionale Versorgungskonzepte für den wichtigsten<br />
Baustein zur Weiterentwicklung ihres Netzes.<br />
Für den Aufbau eines solchen Konzeptes wünschen<br />
sich die Netzvorstände vor allem Unterstützung im<br />
betriebswirtschaftlichen Bereich und bei der Suche<br />
nach strategischen Partnern.<br />
Haben sie in Ihrem Netz Selektivverträge<br />
geschlossen?<br />
28 %<br />
40 %<br />
32 %<br />
68 <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holsteinisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong><br />
Nein<br />
„Der NAV-Virchow-Bund unterstützt die Weiterentwicklung<br />
von Netzen hin zu mehr Professionalität<br />
und Eigenständigkeit. Denn Netze und andere ärztliche<br />
Kooperationen tragen zur Sicherung des Standortes<br />
und der Existenz der Einzelpraxis bei“, erläuterte<br />
der Bundesvorsitzende Dr. Klaus Bittmann bei<br />
der Präsentation der Umfrageergebnisse im Rahmen<br />
des 5. Kongresses für Gesundheitsnetzwerker<br />
in Berlin. Neue zukunftsweisende Versorgungsstrukturen<br />
würden sowohl den Patienten an die Hand nehmen<br />
als auch die Freiberuflichkeit des Arztes im Netz<br />
stärken, so Bittmann.<br />
„Die Ärztenetze müssen sich vor allem im Hinblick<br />
auf Verbindlichkeitsvereinbarungen noch professioneller<br />
aufstellen“, riet der Bundesvorsitzende. Denn<br />
die Umfrage habe gezeigt, dass Verbindlichkeit in<br />
vielen Netzen gar nicht und nur selten durch Sanktionen<br />
geregelt sei. Im Bereich der Arzneimittelverordnung<br />
sind die Netze bereits weiter. In knapp der<br />
Hälfte der befragten Ärztenetze gibt es entsprechende<br />
Vorgaben – von Po-<br />
ja, indikationsbezogen<br />
(z. B. KHK)<br />
ja, populationsbezogen<br />
(z. B. Vollversorgung)<br />
sitivlisten über ausgewählte<br />
Generika bis<br />
hin zu Leitlinien und<br />
Behandlungspfaden.<br />
Trotz des insgesamt<br />
positiven Ausblicks<br />
sind ausgerechnet in<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein,<br />
wo Mitte der neunziger<br />
Jahre die ersten Ärztenetze<br />
entstanden, die<br />
bisherigen Erfahrungen<br />
der Netze in SachenVertragsverhandlungen<br />
ernüchternd.<br />
Kleine Netze haben<br />
häufig Probleme, Vertragskomeptenzaufzubauen.<br />
(PM/Red.)