Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 4/2010 - Ärztekammer ...
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den für November geplanten zweiten Heilberufetag<br />
in <strong>Schleswig</strong>-Holstein, an dem das Grundkonzept einer<br />
regionalen interdisziplinären Versorgung - vor allem<br />
auch des ländlichen Raumes - aus einem Guss<br />
vorgestellt werden soll. Dass <strong>Schleswig</strong>-Holstein für<br />
solche Konzepte bestens geeignet ist, steht für Bartmann<br />
außer Frage. Er erinnerte an die zahlreichen<br />
Ärztenetze im Land, die sektorübergreifend die Versorgung<br />
mitgestalten, aber auch an die Bestrebungen<br />
des früheren AOK-Chefs Peter Buschmann, der<br />
schon um die Jahrtausendwende versucht hatte, für<br />
die Nordregionen Flensburg und <strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />
ein Regionalbudget umzusetzen. „Dies ist damals<br />
noch an der Starrheit des Systems und der Zementierung<br />
der Sektorengrenzen gescheitert. Aber<br />
zwischenzeitlich hat sich viel getan“, sagte Bartmann.<br />
Als Diskussionsgrundlage für die Septembersitzung<br />
präsentierte Bartmann eine Reihe gesundheitspolitischer<br />
Thesen, die vergleichbar auch bei den Zahnärzten<br />
vorliegen. In einem Plädoyer für ein zukunftsfähiges<br />
Gesundheitswesen werden Grundsätze wie<br />
Eigenverantwortung, freie Arztwahl, direkte Vertragsbeziehung<br />
genannt. Weitere Thesen betreffen<br />
etwa den Bürokratieabbau und die Unantastbarkeit<br />
der Versorgungswerke. „Es wäre ein starkes Signal<br />
nach außen, wenn die schleswig-holsteinischen<br />
Heilberufe auf diese Weise zu einer gemeinsamen<br />
Stimme finden könnten“, sagte Bartmann.<br />
Themenwechsel: Verärgert und erstaunt zeigten sich<br />
einige Abgeordnete über das Geschäftsgebaren einer<br />
Versicherung, die die Prämien für die Haftpflicht<br />
mehr als vervierfacht hat, weil sie offenbar kein Interesse<br />
mehr an diesem Geschäftsfeld hat. Betroffene<br />
Ärzte aus der Kammerversammlung haben die Erfahrung<br />
gemacht, dass ein Wechsel des Anbieters<br />
viel Geld spart.<br />
Erstmals erhielt die Kammerversammlung in der<br />
jüngsten Sitzung die Kurzform des Tätigkeitsberichts<br />
von den einzelnen Verantwortlichen präsentiert. Zu<br />
den außerordentlichen Maßnahmen im vergangenen<br />
Jahr zählten u. a. die Begleitung der Kammerwahl,<br />
die Vorbereitungen für den Deutschen Ärztetag im<br />
kommenden Jahr in Kiel und verschiedene Baumaßnahmen<br />
am Verwaltungsgebäude in der Bismarckallee.<br />
Der komplette Tätigkeitsbericht wird auch in<br />
diesem Jahr wieder in den Sommerausgaben des<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holsteinischen <strong>Ärzteblatt</strong>es nachzulesen<br />
sein.<br />
Dirk Schnack<br />
SchleSwig-holStein<br />
Der neue Hauptgeschäftsführer<br />
„Als ich die Stellenanzeige sah, konnte ich nicht widerstehen“<br />
erinnert sich Dr. Carsten Leffmann an<br />
die Ausschreibung des Hauptgeschäftsführerpostens<br />
der <strong>Ärztekammer</strong>. Seiner Bewerbung konnten<br />
dann die Findungskommission und die Kammerversammlung<br />
nicht widerstehen. Einstimmig entschieden<br />
sich die Abgeordneten, dem Vorschlag<br />
der Findungskommission zu folgen. Leffmann tritt<br />
das Amt im Frühsommer an. Außer mit seinem persönlichen<br />
Auftritt konnte der 52-jährige Arzt mit umfangreicher<br />
Erfahrung punkten. Leffmann ist seit<br />
2004 Geschäftsführer der Fortbildungsakademie<br />
sowie des Ressorts Qualitätssicherung der <strong>Ärztekammer</strong><br />
Hamburg und vertritt diese in verschiedenen<br />
Gremien auf Bundesebene. In der Hansestadt<br />
hat der mit einer Ärztin verheiratete Vater von<br />
drei Kindern vor seinem Kammereintritt maßgeblich<br />
an der Entwicklung und Umsetzung medizinischer<br />
Qualitätsmanagementverfahren mitgearbeitet<br />
und ist bis heute als Dozent und Berater in diesem<br />
Bereich tätig sowie seit 2007 Geschäftsführer<br />
der Fachgesellschaft GQMG. Leffmann hatte nach<br />
dem Abitur in Hamburg zunächst im Pflegedienst<br />
des UKE gearbeitet, bevor er bis 1986 in Essen Medizin<br />
studierte. Anschließend arbeitete er bis zu seiner<br />
Rückkehr nach Hamburg 1992 als Assistenzarzt<br />
in der Inneren Medizin sowie regelmäßig als<br />
Notarzt in Oldenburg.<br />
Ausgabe 4 | April <strong>2010</strong> 21