Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 4/2010 - Ärztekammer ...
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 4/2010 - Ärztekammer ...
Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt 4/2010 - Ärztekammer ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SchleSwig-holStein<br />
Uni Lübeck<br />
Die Allgemeinmedizin bekommt<br />
einen höheren Stellenwert<br />
Für die Allgemeinmedizin brechen bessere Zeiten an: Lübeck bekommt einen<br />
Lehrstuhl für Allgemeinmedizin und ein Zentrum für Versorgungsforschung.<br />
Besetzt ist der Lehrstuhl für Allgemeinmedizin an<br />
der Universität Lübeck noch nicht. Aber geschaffen:<br />
„Das Institut und der Lehrstuhl für Allgemeinmedizin<br />
werden als Einrichtung auf Dauer gegründet“, betonen<br />
der Dekan Prof. Dr. Werner Solbach und der<br />
Sozialmediziner Prof. Dr. Hans-Heinrich Raspe im<br />
Gespräch mit dem <strong>Schleswig</strong>-Holsteinischen <strong>Ärzteblatt</strong>.<br />
Soeben hat der Medizinausschuss der Universitäten<br />
Kiel und Lübeck dieser Gründung zugestimmt;<br />
die Zustimmung des Aufsichtsrates des Universitätsklinikums<br />
<strong>Schleswig</strong>-Holstein (UK S-H) steht für<br />
den April auf der Tagesordnung. Das ist der eine Teil<br />
der guten Nachricht aus Lübeck. Der andere: Die<br />
Allgemeinmedizin wird zentraler Bestandteil eines<br />
34 <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holsteinisches</strong> <strong>Ärzteblatt</strong><br />
nach mehrjährigen Diskussionen ebenfalls bereits<br />
gegründeten „Akademischen Zentrums für Bevölkerungsmedizin<br />
und Versorgungsforschung an der<br />
Universität Lübeck – (aZBV)“.<br />
Zunächst aber zur Besetzung des einzigen Lehrstuhls<br />
für Allgemeinmedizin in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />
Nachdem die Kieler Fakultät sich vor einigen Jahren<br />
nicht dazu durchringen konnte, dem damaligen<br />
Inhaber des Kieler Stiftungslehrstuhls, Prof. Ferdinand<br />
Gerlach, eine Beamtenstelle auf Lebenszeit<br />
zuzusagen, lag die allgemeinmedizinische Ausbildung<br />
der Studenten wieder allein auf den Schultern<br />
praxiserfahrener Lehrbeauftragter. Der Förderverein<br />
zur Errichtung eines solchen Lehrstuhls, getragen<br />
u. a. von der <strong>Ärztekammer</strong> und der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung, mehreren Ärzteverbänden, der<br />
AOK und weiteren Unternehmen sowie der<br />
Apo-Bank, gab sich damit nicht zufrieden<br />
und erreichte mit Geduld in Lübeck die Bereitschaft,<br />
dem Fach Allgemeinmedizin einen<br />
höheren Stellenwert, gleichberechtigt<br />
mit den traditionellen medizinischen Hochschulfächern,<br />
einzuräumen. In Lübeck wird<br />
das Institut gleich mit zwei Professuren besetzt<br />
sein: einer Forschungsprofessur (Besoldungsgruppe<br />
W2) und einer Lehrprofessur.<br />
Zurzeit läuft in Lübeck die zweite Besetzungsrunde<br />
mit weiteren KandidatInnen,<br />
nachdem die bereits erkorene Spitzenbewerberin<br />
aus familiären Gründen den Ruf abgelehnt<br />
hatte. Die Probevorträge beginnen<br />
im April, mit einer endgültigen Entscheidung<br />
wird für Ende Mai gerechnet.<br />
Auch bei zwei weiteren Aspekten sehen Dekan<br />
Solbach und Raspe als Sprecher des<br />
aZBV in Lübeck günstige Umstände: Ob der<br />
Lehrstuhlinhaber oder die Lehrstuhlinhaberin<br />
verbeamtet oder angestellt werden möchte<br />
und wie er oder sie mit einer Kassenzulassung<br />
die Verbindung zur ambulanten Pra-