Festschrift - Alpenverein Sektion Fulda e. V.
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Berichte<br />
Vom Gipfel bis zum Meer in den Lyngenalpen, April 2011<br />
Skitourenerlebnisse von Eva und Thomas<br />
Pausinger in Nord-Norwegen<br />
Aufgeregt spähe ich durch das Fenster<br />
des Flugzeugs im Anfl ug auf Tromsø .<br />
Es ist 22:00 Uhr und die Sonne glitzert<br />
auf schneebedeckten Bergen, deren<br />
Flanken bis zum tiefblauen Wasser der<br />
Fjorde reichen. Diese Flanken werden<br />
wir unter die Ski nehmen dürfen! Bei<br />
der Gepäckausgabe am Flughafen<br />
versammelt sich ein lustiges Völkchen:<br />
Italiener, Franzosen, fast alle warten<br />
auf ihre Tourenausrüstung. Von Tromsø<br />
starten Gruppen mit Segelbooten und<br />
alten Fischerkähnen in die Lyngenalpen<br />
zum Skitourengehen. Wir werden<br />
ebenfalls am nächsten Morgen abgeholt.<br />
2 Schotten, 2 Amerikaner und ein<br />
Australier gesellen sich zu uns auf dem<br />
Weg zur Lyngenlodge. Das Wetter lässt<br />
diesmal die Verbindung über die Straße<br />
zu. 2 lange Fährfahrten liegen dennoch<br />
auf dem knapp 3 Stunden langen Weg<br />
durch die verschneiten Fjorde. Die Luft<br />
ist unwirklich klar, eine Traumwelt.<br />
In der Lodge erwartet uns die herzliche<br />
Aufnahme von Graham, ein englischer<br />
Bergführer, der mit seiner norwegischen<br />
Freundin die Lodge betreibt.<br />
Für die 16 Gäste aus aller Welt stehen<br />
zusätzlich noch 3 weitere Bergführer<br />
zur Verfügung. Nach dem Abendessen<br />
104<br />
folgt immer die Tourenplanung für den<br />
nächsten Tag. Thomas und ich werden<br />
mit Björn und Mike aus Finnland und<br />
Heinz aus Australien gemeinsam mit<br />
Führer Burki aus Tirol unterwegs sein.<br />
Der erste Tag führt uns auf den Storhaugen,<br />
der Hausberg der Lodge. Durch die<br />
Birkenhaine am Bergfuß schieben wir<br />
uns von Steinmann zu Steinmann nach<br />
oben, der Blick nach unten aufs Meer<br />
wird immer faszinierender. Burki lästert<br />
die ganze Zeit über meine Telemarkausrüstung<br />
und hegt Zweifel, ob ich mit<br />
den „Langlaufbretteln“ da auch wieder<br />
runter komme. Nun ja, nach rund 1100<br />
Meter Aufstieg knackt es schon in den<br />
Oberschenkeln, aber vor nem Österreicher<br />
werd` ich mir doch beim Telemarken<br />
keine Blöße geben! Die obersten<br />
300 Höhenmeter sind ein Traum in Firn,<br />
dann ist bei dem weichen Schnee und<br />
zuletzt durch die Bäume voller Einsatz<br />
gefordert. Auch den Skifahrern brennen<br />
da ganz schön die Schenkel, so dass der<br />
nachfolgende Saunagang mit Blick aufs<br />
Meer sehr willkommen ist.<br />
Die nächste Tour führt uns auf eine Insel.<br />
Mit dem Schnellboot „Spirit of Lyngen“<br />
rauschen wir übers Meer nach Ulöya.<br />
Die dortige Fischfabrik, wo die Dorsche<br />
zum Trocknen auf den Gerüsten im<br />
Freien hängen, ist der Ausgangspunkt<br />
für die Tour auf den Kjelvågtind. Auf ca.