Festschrift - Alpenverein Sektion Fulda e. V.
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Berichte<br />
„5300 Meter“ war die Antwort. Oh Gott,<br />
fast noch 600 Höhenmeter! Hier kamen<br />
mir zum ersten Mal Zweifel, ob ich es<br />
schaffe. Ich bin auf über 30 Viertausendern<br />
gewesen, aber so etwas kannte ich<br />
(selbst auf den höchsten der Alpen) bisher<br />
nicht. Mit dem Lebensalter soll das<br />
aber nichts zu tun haben. Bald merkte<br />
ich, dass es Jerome auch nicht viel besser<br />
ging. Wir stapften langsam weiter.<br />
Plötzlich stieß Jerome einen Jubelschrei<br />
aus, umarmte mich: Wir sind am Stella<br />
Point: 5740 Meter.<br />
Ich hatte gelesen, dass für die letzten<br />
150 Höhenmeter, ca. 45 Minuten, ein<br />
eiserner Wille gefragt ist. Ich muss es<br />
bestätigen. Dann endlich, um 6.00 Uhr,<br />
standen wir am Uhuru Peak, dem höchsten<br />
Punkt Afrikas, 5895 Meter. Wieder<br />
ließ Jerome einen Schrei mit nach oben<br />
114<br />
gestreckten Armen los: „Kilimajaro Halleluja“.<br />
Es ist noch dunkel und eiskalt. Die<br />
Hände sind klamm, die Kamera kaum<br />
zu handhaben. Glückwünsche, Umarmungen<br />
und das Kilimanjarolied. Dies<br />
bleibt unvergesslich. Der Gipfelbereich<br />
war vollkommen schnee- und eisfrei,<br />
wie auch der Aufstieg. So stelle ich mir<br />
eine Mondlandschaft vor. Einige hundert<br />
Meter entfernt, etwas tiefer gelegen,<br />
begannen die Gletscher mit hohen,<br />
senkrecht aufragenden Eiswänden. Ein<br />
Anblick, den es in den Alpen so nicht<br />
gibt. Technisch bietet der Kibo keine<br />
Schwierigkeiten, man braucht weder Seil<br />
noch Steigeisen. Es wurde schnell heller<br />
und zum Glück ein bisschen wärmer.<br />
Dann noch ein paar Fotos und schon<br />
gings wieder abwärts.<br />
Aus meiner Wasserfl asche konnte ich