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NADA-Trainerhandbuch

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Block C<br />

Die Schlüsselrolle des Trainers in der Dopingprävention<br />

Die Schlüsselrolle des Trainers<br />

in der Dopingprävention<br />

Die Sozialfigur des Trainers<br />

Im Leistungssport kommt dem Trainer eine<br />

ganz besondere Schlüsselrolle zu. Trainer<br />

vermitteln den Jugendlichen nicht nur eine<br />

Sichtweise des Sports, sondern auch des Lebens.<br />

Sie besitzen – auch wenn es ihnen oft<br />

gar nicht bewusst ist – erhebliche Möglichkeiten,<br />

pädagogisch zu wirken. Sie lehren<br />

nicht nur den „Fallrückzieher“, den „Sprungwurf“<br />

oder den „Staffelwechsel“, sondern<br />

bestimmen in hohem Maße das Klima des<br />

menschlichen Miteinanders. Dazu zählt<br />

auch der Stellenwert von Leistung, Gruppenzusammenhalt<br />

und sozialer Integration. Sie<br />

verfolgen die Entwicklung jedes Einzelnen<br />

und legen Werte und Normen fest, die weit<br />

über den Sport hinaus wirken und erhebliche<br />

Konsequenzen auch für die Zeit nach dem<br />

Ende der sportlichen Karriere haben.<br />

Trainer haben ständigen Kontakt zu den jugendlichen<br />

Athleten, können ihnen Vorbild<br />

und Bezugsperson sein und drohende Krisen<br />

frühzeitig erkennen.<br />

Der Sieg-Niederlage-Code, der dem System<br />

des Hochleistungssports innewohnt, wird<br />

von Trainern ebenso intensiv erlebt wie von<br />

den Athleten. Daraus resultierende Konflikte<br />

werden im täglichen Training ausgetragen.<br />

Auf Seiten der Trainer lassen sich dabei unterschiedliche,<br />

zum Teil gegensätzliche Verhaltensweisen<br />

im Umgang mit den Jugendlichen<br />

darlegen:<br />

Sie loben und tadeln, motivieren und<br />

frustrieren.<br />

Sie können die Persönlichkeit stärken<br />

oder sie in ihren Grundfesten erschüttern.<br />

Sie achten oder missachten das Gelingen<br />

jugendlicher Entwicklung.<br />

Sie sprechen die Perspektiven nach dem<br />

Ende der Sportkarriere an oder blenden<br />

dies völlig aus.<br />

Sie sprechen sich für oder gegen ethische<br />

Werte im Sport aus.<br />

Sie gehen im Training offen und transparent<br />

vor oder manipulieren die Trainierenden.<br />

Trainer vertreten in direkter Weise Interessen<br />

und Ansprüche, die seitens der Vereine und<br />

Verbände an die „Produktion“ sportlicher Erfolge<br />

gestellt werden. Sie haben aber auch<br />

die Möglichkeit, überzogene, nicht altersangemessene<br />

Erwartungen und Ansprüche von<br />

außen zu relativieren und die jungen Athleten<br />

vor Überforderung zu schützen.<br />

Nachgedacht<br />

Das pädagogische Potenzial von Trainern ergibt sich aus dem Zusammenspiel von sportpraktischem<br />

Fachwissen und emotionaler Nähe und Vertrautheit zu den Athleten. Es existieren<br />

kaum vergleichbare Sozialbeziehungen, die sich durch eine derartige sozialpsychologische<br />

Tiefe und zugleich durch ökonomische Abhängigkeit auszeichnen.<br />

<strong>NADA</strong>-<strong>Trainerhandbuch</strong> 2. Auflage – Juni 2012<br />

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