NADA-Trainerhandbuch
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Block B<br />
Sportgerechte Ernährung und Nahrungsergänzung<br />
Die optimale Verteilung der Energielieferanten<br />
kann je nach Sportart oder Trainings-/<br />
Wettkampfsituation variieren. Generell sollten<br />
leere Kalorien gemieden werden, also<br />
solche Nahrungsmittel, die viel Energie, aber<br />
keine Ballaststoffe und essentiellen Nährstoffe<br />
wie Vitamine und Mineralien liefern.<br />
Dazu zählen vor allem Zucker und Alkohol.<br />
Für die Qualität der Ernährung kommt es<br />
nicht nur auf die ausreichende Zufuhr der<br />
einzelnen Nährstoffe an, sondern auch auf<br />
die Auswahl und Zubereitung der Lebensmittel.<br />
So verlieren zum Beispiel pflanzliche Lebensmittel<br />
einen großen Anteil an Vitaminen<br />
durch Erhitzen oder durch zu lange Lagerung<br />
im Kühlschrank. Obst und Gemüse sollten<br />
daher möglichst frisch verzehrt werden, und<br />
Rohkost ist gegartem Gemüse vorzuziehen.<br />
Viele wichtige Inhaltstoffe pflanzlicher Lebensmittel<br />
befinden sich direkt unter der<br />
Schale oder in den Randschichten. Deshalb<br />
ist es sinnvoll, beispielsweise Obst, Gurken<br />
und Karotten nur gründlich zu waschen, anstatt<br />
sie zu schälen.<br />
Eine fettarme Ernährung ist generell, besonders<br />
aber im Sport empfehlenswert. Denn<br />
der empfohlene Anteil an Fetten ist schnell<br />
überschritten, da viele Nahrungsmittel „versteckte“<br />
Fette enthalten, wie zum Beispiel<br />
Fleisch- und Wurstwaren, Gebäck, Soßen,<br />
frittierte und panierte Speisen.<br />
Tierische Fette enthalten gesättigte Fettsäuren<br />
und Cholesterin; zu viel davon erhöht<br />
das Risiko für Arteriosklerose und Herzerkrankungen.<br />
Deshalb sollten magere Fleischund<br />
Milchprodukte bevorzugt werden. Zur<br />
Nahrungszubereitung, also zum Braten,<br />
Backen und als Brotaufstrich, sollte besser<br />
auf pflanzliche Fette mit einem hohen Anteil<br />
ungesättigter Fettsäuren (Olivenöl, Rapsöl<br />
und daraus hergestellte Margarinen) zurückgegriffen<br />
werden. Eine Ausnahme bei<br />
den tierischen Fetten bildet das fettreiche<br />
Fleisch von Seefischen (Makrelen, Seelachs,<br />
Hering): Dieses Fett enthält die mehrfach<br />
ungesättigten Omega-3-Fettsäuren, die vorbeugend<br />
gegen Arteriosklerose, Bluthochdruck<br />
und Entzündungsreaktionen wirken<br />
sollen.<br />
Nur Fliegen ist schöner: Energy-Drinks und<br />
„Wasser mit Geschmack“<br />
In der Praxis ist der Konsum von Energy-<br />
Drinks und „Wasser mit Geschmack“ ein viel<br />
diskutiertes Thema. Glaubt man einigen Getränkeherstellern,<br />
können den Konsumenten<br />
sogar Flügel wachsen. Sind diese Getränke<br />
nun leistungssteigernd und für Athleten geeignet?<br />
Wie kann ein Trainer argumentieren,<br />
wenn die Athleten davon überzeugt sind?<br />
Die Wirkung hängt natürlich von den jeweiligen<br />
Inhaltsstoffen ab. Ein Energy-Drink<br />
besteht z. B. aus Wasser, Zucker, Glucuronolacton,<br />
Koffein, Taurin, Aspartam und zugesetzten<br />
Vitaminen. Nach Herstellerangaben<br />
soll das Getränk eine belebende Wirkung<br />
sowie leistungssteigernde Eigenschaften haben.<br />
Der Koffeingehalt einer Dose entspricht<br />
etwa dem einer Tasse Kaffee. In einer Untersuchung<br />
beklagten Personen, die mehr als<br />
2–5 Dosen innerhalb von 24 Stunden konsumiert<br />
hatten, teilweise Symptome wie Unwohlsein,<br />
Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenschmerzen,<br />
Blähungen oder Schlaflosigkeit.<br />
Eine Untersuchung der Zeitschrift Öko-Test<br />
kam im Jahr 2007 zu dem Ergebnis, dass<br />
das Getränk zu viel Zucker, überflüssige Vitamine<br />
und problematische Inhaltsstoffe<br />
aufweist. Die Gesamtnote war mangelhaft.<br />
Unter anderem betonte das Magazin, dass<br />
das Getränk, wie die meisten Produkte seiner<br />
Klasse, für Sportler ungeeignet ist, da der<br />
hohe Zuckergehalt die Flüssigkeitsaufnahme<br />
in den Körper blockiert.<br />
Viele vollmundige Werbeaussagen haben sich<br />
als wissenschaftlich nicht haltbar erwiesen.<br />
Energy-Drinks und „Wasser mit Geschmack“<br />
sind in der Regel sehr zuckerhaltig und dazu<br />
unverhältnismäßig teuer.<br />
Trainer-Tipp<br />
„Wasser mit Geschmack“ gibt es übrigens<br />
auch schon, wenn man Leitungswasser<br />
mit ein paar Scheiben Orange,<br />
Grapefruit oder Zitrone anreichert. Das<br />
ist gesund und günstig.<br />
B12<br />
<strong>NADA</strong>-<strong>Trainerhandbuch</strong> 2. Auflage – Juni 2012