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NADA-Trainerhandbuch

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Block C<br />

Doping fällt nicht einfach so vom Himmel<br />

Medikamentenmissbrauch im Freizeitsport: Jeder Zweite nimmt vor dem Start<br />

ein Schmerzmittel<br />

Bei einer Befragung der Teilnehmer des Bonn-Marathons im Jahr 2009 zeigte sich eine erschreckende<br />

Sorglosigkeit im Umgang mit oft nebenwirkungsreichen Medikamenten. Von über 10.000<br />

Teilnehmern wurden 1.024 Läufer mithilfe eines strukturierten Fragebogens befragt. Das Ziel<br />

war, ihren Schmerzmittelbedarf zu erfassen, ihren Wissensstand zu eruieren und die Sinnhaftigkeit<br />

der Medikation zu hinterfragen. 11 % der befragten Läufer klagten bereits vor dem Start über<br />

Schmerzen und 60 % hatten bereits vor dem Start ein Schmerzmittel zu sich genommen!<br />

Vorhersagewahrscheinlichkeit für Doping?<br />

Quelle:<br />

Brune, K.; Niederweis, S.; Kaufmann, A.; Küster-Kaufmann, M.:<br />

Analgetikamissbrauch bei Marathonläufern:<br />

Jeder Zweite nimmt vor dem Start ein Schmerzmittel.<br />

In: Fortschr. Med. Nr. 40 / 2009 (151. Jg.)<br />

In einer Studie der Universitätsklinik Tübingen im Auftrag der <strong>NADA</strong> und des Landes Baden-<br />

Württemberg aus dem Jahr 2009/2010 „Dopingprävention in Eliteschulen des Sports“ von Prof.<br />

Dr. Dr. H. Striegel, wurden unter anderem Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 an Eliteschulen<br />

des Sports in Baden-Württemberg bzgl. der Prävalenz (Vorhersagewahrscheinlichkeit) des Gebrauchs<br />

von Dopingsubstanzen und des Konsums von illegalen Drogen befragt.<br />

Aus der Forschung<br />

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass es sich beim Konsum von Dopingsubstanzen und insbesondere<br />

auch illegaler Drogen durchaus um ein relevantes Problem handelt. Die Auswertung ergab<br />

eine Prävalenz für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln von 56,9 % bei insgesamt 454<br />

befragten Schülern (Alkohol 33,7 %, Nikotin 17,3 %, illegale Drogen 10,3 % und Dopingsubstanzen<br />

2,9 %). Hinsichtlich der Prävalenz von Dopingsubstanzen liegen die erhobenen Prozentzahlen<br />

geringfügig niedriger als bei einer Untersuchung von Laure et. al. in Frankreich aus dem<br />

Jahr 2004, welche eine Prävalenz von 4 % für Dopingsubstanzen finden konnten.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Konsum von Dopingsubstanzen und illegalen<br />

Drogen bereits im Alter von 13 bis 16 Jahren auch bei Schülern an deutschen Eliteschulen des<br />

Sports ein nicht zu unterschätzendes Problem darstellt. Erfreulich ist jedoch, dass der Wissensstand<br />

und die Einstellung der Schüler mit Hilfe von Interventionsmaßnahmen positiv beeinflusst<br />

werden kann und geeignete Doping-Präventionsmaßnahmen „greifen“.<br />

Quelle:<br />

Striegel, H.: Studie „Dopingprävention an Eliteschulen des Sports“.<br />

Universitätsklinik Tübingen 2009/2010<br />

<strong>NADA</strong>-<strong>Trainerhandbuch</strong> 2. Auflage – Juni 2012<br />

C17

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