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NADA-Trainerhandbuch

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Block C<br />

Dopingprävention in der Praxis<br />

Signale erkennen<br />

Trainer stehen in sehr engem Kontakt zu<br />

den Athleten. Sie sollten in der Lage sein,<br />

Signale einer ernstzunehmenden Krise zu erkennen.<br />

Sie können nicht die Aufgaben von<br />

Psychologen und Therapeuten übernehmen.<br />

Wer aber seine Rolle als Vorbild und Vertrauensperson<br />

ernst nimmt und die individuelle<br />

Persönlichkeitsentwicklung junger Athleten<br />

schützen möchte, wird auch im Interesse der<br />

Dopingprävention auf Signale einer möglichen<br />

Krise achten.<br />

Mögliche Anzeichen einer Krise<br />

auffälliges Verhalten (Reizbarkeit, Gleichgültigkeit,<br />

Lustlosigkeit, Verschlossenheit)<br />

Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen<br />

überzogener Ehrgeiz<br />

notwendig, um langfristigen Fehlentwicklungen<br />

und beispielsweise auch einer Anfälligkeit<br />

für Doping vorzubeugen.<br />

Sie tragen als Trainer eine besondere Verantwortung<br />

in der Betreuung der Athleten.<br />

Dennoch können Sie nicht jeden Schritt<br />

überprüfen und müssen im Endeffekt selbst<br />

entscheiden, ob und wie Sie handeln. Denken<br />

Sie darüber nach, wie Sie reagieren<br />

würden, wenn Sie das Gefühl haben, einer<br />

Ihrer Athleten nimmt verbotene Substanzen<br />

zu sich. Eine solche Situation ist heikel und<br />

verlangt von Ihnen ein besonnenes Handeln.<br />

Wichtig ist, dass Sie sich als Trainer klar gegen<br />

Doping positionieren. Sie können den<br />

Athleten darin bestärken, diese klare Überzeugung<br />

auch dann zu vertreten, wenn der<br />

Athlet unter Druck steht oder den Eindruck<br />

hat, auf verlorenem Posten zu stehen.<br />

veränderte Ernährungsgewohnheiten<br />

Gewichtsschwankungen<br />

unerklärliche Leistungseinbrüche oder<br />

starke Leistungsschwankungen in Training<br />

oder Wettkampf<br />

Solche Symptome oder auch sehr plötzlich<br />

eintretende Verhaltensänderungen können<br />

Hinweise auf eine Entwicklungsstörung oder<br />

Krisensituation sein, aus der sich wiederum<br />

ein Dopingrisiko ergeben kann. Sie sind jedoch<br />

keinesfalls als direktes Indiz für Doping<br />

zu sehen!<br />

Genau so wichtig wie die Aufmerksamkeit<br />

für solche Signale ist es, sich mit Deutungen<br />

und Zuschreibungen zurückzuhalten. Denn<br />

gerade im Jugendalter sind riskante oder<br />

abweisende Verhaltensweisen nicht ungewöhnlich.<br />

Auch Krisen und vorübergehende<br />

körperliche und seelische Auffälligkeiten gehören<br />

zum Jugendalter dazu. Bei anhaltenden<br />

Störungen ist eine Intervention jedoch<br />

Trainer-Tipp<br />

Entscheiden Sie sich, den Athleten anzusprechen,<br />

so können Sie folgende Tipps beachten:<br />

Schaffen Sie eine vertrauensvolle, ruhige<br />

Atmosphäre, in der sie nicht gestört werden.<br />

Äußern Sie zunächst, was Ihnen aufgefallen<br />

ist, ohne dabei eine eigene<br />

Wertung abzugeben oder Schlüsse zu<br />

ziehen. Bestehen Sie nicht auf dem<br />

Gespräch, wenn Sie das Gefühl haben,<br />

der Athlet sei dazu nicht bereit.<br />

Hören Sie dem Athleten zu.<br />

Versuchen Sie gemeinsam herauszufinden,<br />

welche Probleme der Athlet möglicherweise<br />

hat.<br />

Bringen Sie Ihre Sorgen offen zum Ausdruck.<br />

Bieten Sie an, in einem weiteren Gespräch<br />

gemeinsam nach Ratschlägen<br />

oder Lösungen zu suchen.<br />

C32 <strong>NADA</strong>-<strong>Trainerhandbuch</strong> 2. Auflage – Juni 2012

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