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NADA-Trainerhandbuch

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1896 Arthur Linton<br />

Block B<br />

Folgen von Doping<br />

Am 23. Juli starb der Profi-Radsportler bei der Fernfahrt Bordeaux–Paris. Über die Ursache<br />

seines Todes kursieren verschiedene Darstellungen. Die einen geben an, Linton sei während des<br />

Rennens tot vom Rad gefallen; er habe sich unter Einfluss von Aufputschmitteln zu sehr verausgabt.<br />

Anderen Quellen zufolge starb Linton erst nach dem Rennen an einer Typhus-Infektion, weil<br />

Aufputschmittel seine Abwehrkräfte geschwächt hatten.<br />

Der Fall wurde nie eindeutig geklärt – anders als zwei berühmte Todesfälle in den 1960er Jahren:<br />

1960 Knut Enemark Jensen<br />

Der Radprofi aus Dänemark starb bei den Olympischen Sommerspielen in Rom im Mannschaftsradrennen<br />

über 100 km. Unmittelbare Todesursache war ein Hitzschlag. Später stellte sich jedoch<br />

heraus, dass die gesamte dänische Mannschaft mit Amphetaminen gedopt war.<br />

1967 Tom Simpson<br />

Der englische Fahrer starb sieben Jahre später, bei der Tour de France während der Etappe am<br />

Mont Ventoux. Untersuchungen nach seinem Tod ergaben, dass er eine Überdosis Amphetamin<br />

genommen hatte. Simpsons Tod sorgte dafür, dass Doping erstmals in der breiten Öffentlichkeit<br />

diskutiert wurde, und führte letztlich zum offiziellen Verbot von Doping. Bei den Olympischen<br />

Spielen 1968 in Mexiko City wurden die ersten Dopingkontrollen durchgeführt.<br />

Schon bald sollte sich zeigen, dass Doping nicht allein ein Problem des Radsports war – und<br />

Amphetamin nicht die einzige Dopingsubstanz.<br />

1968 Josef Elze<br />

Der Boxchampion starb nach einem Boxkampf an den Folgen einer Kopfverletzung. In seinem<br />

Blut wurden Aufputschmittel nachgewiesen. Es wird angenommen, dass diese sein Schmerzempfinden<br />

soweit herabgesetzt hatten, dass er die Verletzung nicht bemerkte.<br />

1987 Birgit Dressel<br />

Die Leichtathletin starb im Alter von nur 26 Jahren an mehrfachem Organversagen, ausgelöst<br />

wahrscheinliche durch einen allergischen Schock. Kurz vor Ihrem Tod hatte sie rund 120 verschiedene<br />

Substanzen und Medikamenten, unter anderem Anabolika, konsumiert.<br />

1987 Andreas Münzer<br />

Den Top-Bodybuilder ereilte im Alter von 31 Jahren das gleiche Schicksal wie Birgit Dressel: Tod<br />

durch multiples Organversagen nach jahrelangem massiven Anabolika-Missbrauch.<br />

1993 Uwe Beyer<br />

Der Hammerwerfer erlag im Frühjahr einem Herzinfarkt. Dass er Anabolika konsumierte, hatte er<br />

schon Jahre zuvor freimütig zugegeben.<br />

1998 Ralf Reichenbach<br />

Der Kugelstoßer starb im Alter von 47 Jahren an Herzversagen. Er hatte zuvor zugegeben, jahrelang<br />

mit Anabolika gedopt zu haben.<br />

1998 bis heute<br />

Eine ganze Reihe von Todesfällen gab es im Fußball vom Ende der 1990er Jahre bis in die<br />

Gegenwart: Im Jahr 1998 starben die Fußballer Axel Jüptner, Markus Paßlack und Emanuel<br />

Nwangegbo an Herzversagen, ebenso im Juni 2003 Kameruns Nationalspieler Vivien Foé,<br />

im Januar 2004 der Ungar Miklos Feher und im August 2007 der Spanier Antonio Puerta.<br />

Todesfälle durch Doping im 20. Jahrhundert<br />

<strong>NADA</strong>-<strong>Trainerhandbuch</strong> 2. Auflage – Juni 2012<br />

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