NADA-Trainerhandbuch
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Block B<br />
Sportgerechte Ernährung und Nahrungsergänzung<br />
Fazit:<br />
Genau diese definitorische Grauzone machen sich einige<br />
Produzenten und Verkäufer solcher Produkte zunutze<br />
und umgehen auf diesem Wege teure Zulassungsverfahren.<br />
Zwar darf nach dem Lebensmittelrecht der Verbraucher<br />
durch die Angaben auf der Verpackung nicht<br />
getäuscht werden, aber bei der Vielzahl der Produkte<br />
und den vielen möglichen Bezugsquellen ist es dem<br />
Gesetzgeber nicht immer möglich, die Einhaltung aller<br />
Vorgaben entsprechend zu überprüfen.<br />
Experteninformation<br />
von Manuel Ruep<br />
Bei langfristigem Konsum haben NEM folgende Nebenwirkungen:<br />
Wird beispielsweise Vitamin C in hohen Dosen eingenommen,<br />
erhöht sich das Risiko für Nierensteine.<br />
Darüber hinaus kann durch Vitamin-C-Gaben auch<br />
eine Loslösung von Eisen aus den roten Blutkörperchen<br />
bewirkt werden.<br />
Bei Selbstmedikation mit Eisensupplementen über<br />
längere Zeiträume ohne ärztliche Indikation kann es<br />
u. a. zu Leberschädigungen, Diabetes oder verstärkten<br />
Pigmentierungen der Haut kommen.<br />
Trainer-Tipp<br />
Grundsätzlich ist der Konsum von NEM<br />
in hohen Mengen bedenklich, da hier<br />
in Systeme eingegriffen wird, deren<br />
hochkomplexe Wechselwirkungen und<br />
langfristige Nebenwirkungen nicht in<br />
vollem Umfang bekannt sind. Daher<br />
sollten Athleten/Trainer im Zweifel eine<br />
geschulte Ernährungsfachkraft oder einen<br />
Arzt konsultieren, bevor im Selbstversuch<br />
unerwünschte Nebenwirkungen<br />
verursacht werden bzw. Geld unnütz<br />
ausgegeben wird, weil unsinnige Präparate<br />
eingenommen werden.<br />
Hoch dosiertes Vitamin E wird in Verbindung gebracht<br />
mit Nebenwirkungen wie Muskelschwäche,<br />
Müdigkeit, Übelkeit oder etwa Leberfunktionsstörungen.<br />
Außerdem sprechen einige Studien<br />
für erhöhte Sterblichkeitsraten im Zusammenhang<br />
mit hohen Vitamin-E- Gaben.<br />
Selbstmedikation mit Zink kann langfristig zu<br />
schwerwiegendem Kupfermangel führen.<br />
Es gibt kaum Supplemente am Markt, die eine Steigerung<br />
der Leistung oder Gesundheit bewirken. Das zeigen<br />
zumindest bis dato alle seriösen (!) wissenschaftlichen<br />
Veröffentlichungen. Dem Konsumenten werden<br />
lediglich über Marketingmaßnahmen und Informationsverschleierungen<br />
solche Leistungssteigerungen oder<br />
Gesundheitsförderungen suggeriert.<br />
Besonders interessant im Rahmen dieser Thematik sind<br />
übrigens Untersuchungen, bei denen hohe Gaben von<br />
Antioxidantien (Vitamin C; Vitamin E) gegeben wurden,<br />
um die Belastung durch freie Radikale zu drosseln. Die<br />
freien Radikale wurden zwar „eingefangen“, aber mit<br />
einher ging eine verminderte Trainingswirkung und somit<br />
eine Gefährdung des Trainingsfortschritts. >><br />
<strong>NADA</strong>-<strong>Trainerhandbuch</strong> 2. Auflage – Juni 2012<br />
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