850 Jahre München · Gemeinschaftskatalog der Antiquariate Robert ...
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26 Peter Bierl Buch- und Kunstantiquariat, 82547 Eurasburg, Telefon 0 81 79 / 82 82, Fax 0 81 79 / 80 09, www.bierl-antiquariat.de<br />
184 – Lithographie von Heinrich Volz 189 - „gemahlt und gezeichnet“ von einem Schüler Quaglios<br />
Hofgarten – Nr. 186<br />
König Ludwig I. ging gerne im Hofgarten<br />
spazieren, meist in einfacher, bürgerlicher<br />
Kleidung. Seine persönliche Sparsamkeit war<br />
bekannt. An einem kalten Wintertag traf er im<br />
Hofgarten einen Studenten (Nr. 640), <strong>der</strong> frierend<br />
auf einer Bank saß und las. Der König fragte ihn<br />
teilnehmend, warum er nicht zuhause in <strong>der</strong><br />
warmen Stube studiere. Der Student erkannte den<br />
König nicht und erwi<strong>der</strong>te, er könne sich kein<br />
Feuerholz leisten, da friere er eben lieber im Freien<br />
als zu Hause. Ludwig fragte nach, warum er in<br />
seiner Not nicht an den König schreibe. Darauf<br />
<strong>der</strong> Student lachend: „O je! An den Knicker,<br />
das wäre schade ums Papier!“ Ludwig ging<br />
schmunzelnd weiter. Am nächsten Tag wurde<br />
dem Studenten ein Fu<strong>der</strong> Holz geliefert und<br />
folgen<strong>der</strong> Brief übergeben: „Durch Überbringer<br />
erhalten Sie ein Fu<strong>der</strong> Holz, gebrauchen Sie mehr,<br />
so wenden Sie sich nur getrost an Ludwig<br />
den Knicker!“<br />
187 - „Der Hofgarten in <strong>München</strong>“. Blick auf die vollbesetzten<br />
Tische unter den Bäumen des Cafés im Hofgarten, dahinter<br />
die Arkaden, vorne reizende Bie<strong>der</strong>meierstaffage. Lithographie<br />
bei Ch. Müller, Memmingen, um 1830, 10 x 16 cm. 140,—<br />
188 ISARTOR. - „Isar Thor zu <strong>München</strong>, erbaut um 1310“.<br />
Reich staffagierte Ansicht von <strong>der</strong> Außenseite mit dem ehemaligen<br />
alten Wehrgang, rechts vorne noch die alten Torwach- und<br />
Militärhäuser; in <strong>der</strong> Ferne die Türme <strong>der</strong> Peters- und Frauen -<br />
kirche. Radierung von Dom. Quaglio, 1812, 23,5 x 32,5 cm.<br />
1.200,—<br />
Trost R50; Maillinger I, 1768; Slg. Proebst 586; Lentner 1178: „Sehr seltene<br />
Folge dieser prächtigen Radierungen, die mit zu dem schönsten gehören, was<br />
es über Alt-<strong>München</strong> gibt“. - Mit feinem Rändchen um die Darstellung, rechts<br />
unten sign. und dat. wie oben. Gering stockfleckig.<br />
189 - „Isar Thor Von <strong>München</strong>, erbaut um das Jahr 1310.“<br />
Blick von Südosten auf die Stadtaußenseite, links <strong>der</strong> bewachsene<br />
Stadtgraben, vorne reizende Staffage. Lithographie von<br />
Math. Heim, dat. 1817, 27 x 32,5 cm. 950,—<br />
Winkler 313, 5, I; Maillinger I, 1783; Slg. Proebst 589; nicht bei Lentner. -<br />
Geglättete Längsfalten, im Himmel rechts ein paar schwache Flecken. Seltene<br />
Ansicht, „gemahlt und gezeichnet“ von einem Schüler Quaglios und Wagenbauers.<br />
190 - Das Isartor von innen. Aquarell über Bleistift von<br />
Heinrich Adam. Signiert und datiert unten rechts „Heinrich<br />
Adam 1829“. 13,1 x 18,7 cm. 2.400,—<br />
Isartor – Nr. 188<br />
1337 schloß Kaiser Ludwig <strong>der</strong> Bayer den Bau<br />
<strong>der</strong> <strong>München</strong>er Stadtbefestigung ab mit <strong>der</strong><br />
Errichtung des Isartors (Nr. 188 ff). Vom Gasteig<br />
herabkommend mussten alle Salz- und sonstigen<br />
Fuhrwerke auf <strong>der</strong> hölzernen Brücke - heute<br />
Ludwigsbrücke - die Isar überqueren und durch<br />
das Isartor in die Stadt hineinfahren. Der Kaiser<br />
selbst kehrte durch dieses Tor von <strong>der</strong> Schlacht bei<br />
Mühldorf und Ampfing in seine Residenzstadt<br />
zurück. 1632 zog <strong>der</strong> Schwedenkönig Gustav<br />
Adolph durchs Isartor in die Stadt ein und<br />
erpresste als Entgelt für die Verschonung <strong>der</strong><br />
Stadt eine riesige Summe. Max Emmanuel, <strong>der</strong><br />
„blaue Max“ (Nr. 510 und 511), schleppte bei<br />
seinem Einzug 1688 reiche Beute aus dem Türkenkrieg<br />
mit sich. Beim Bauernaufstand 1705 gegen<br />
die Österreichische Besatzung kamen die tapferen<br />
Oberlän<strong>der</strong> nur bis zum Roten Tor (Nr. 434).<br />
Später verfiel das Isartor und wurde erst unter<br />
Ludwig I. durch Friedrich Gärtner restauriert.<br />
Ein reizvolles, spontanes Aquarell, das für die geübte Hand Heinrich Adams<br />
typisch ist. Offensichtlich handelt es sich um eine Vorstudie zu dem Aquarell<br />
im Münchner Stadtmuseum aus demselben Jahr 1829. (Abb. in <strong>München</strong> im<br />
Wandel <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te S. 98 u. Slg. Proebst 590). Dort ist die Personenstaffage<br />
mehr ausgeführt, während sie bei dem vorliegenden Blatt mit Bleistift<br />
anskizziert ist. Dass es sich um eine Vorstudie handelt, zeigt auch die Markierung<br />
des Bildausschnittes rechts oben. Adam hat <strong>der</strong>artige Vorlagen immer<br />
wie<strong>der</strong> verwendet, wie auch ein kürzlich aufgefundenes Ölbild anschaulich<br />
demonstriert. - Auf leicht gelblichem Papier, gut erhalten. Siehe die Farbabbildung!<br />
191 - „Isar Thor“ mit dem „Neuen königl. Theater“, im Vgr. reiche<br />
Staffage. Altkol. Kupferstich von Heinrich Adam, 1829,<br />
6,5 x 10 cm. 220,—<br />
Siehe die Farbabbildung!<br />
192 - „Vor dem Isarthor in <strong>München</strong>“ (nach einem alten<br />
Gemälde im Münchner Rathhause). Ansicht von <strong>der</strong> Stadtseite<br />
aus, über die Isar in die Au und zur Gasteigkirche. Altkol. Lithographie<br />
bei Singer, um 1860, 24 x 29 cm. 420,—<br />
Lentner 1499; nicht bei Slg. Proebst. - Dargestellt ist <strong>der</strong> Zustand etwa Mitte<br />
des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Im unteren Rand mit einem historischen Text zur<br />
Geschichte dieses Tores. - Tadellos.<br />
193 JAKOBSPLATZ. - „Das bürgerliche Zeughaus von <strong>München</strong>“.<br />
Kolorierte Lithographie von Johann Baptist Dilger um<br />
1840. 20 x 14 cm. 180,—<br />
Blick auf das heutige Stadtmuseum, im Vor<strong>der</strong>grund berittener Kürassier. Aus<br />
dem „Vaterländischen Magazin“. - Im Rand etwas fleckig.