850 Jahre München · Gemeinschaftskatalog der Antiquariate Robert ...
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VI. PORTRÄTS MÜNCHNER PERSÖNLICHKEITEN NEBST EINIGEN AUTOGRAPHEN<br />
463 - Altkolorierte Lithographie von Gustav Kraus<br />
479 - Ankunft <strong>der</strong> französischen Gefangenen 1870<br />
478 1857 Pulverexplosion. - „Pulverexplosion in <strong>München</strong>.<br />
Am Dienstag den 15. September 1857 Nachts 1/2 11 Uhr“. Blick<br />
von <strong>der</strong> Stadtseite auf das Karlstor. Das rechts neben diesem<br />
gelegene Haus wurde durch die Explosion des dort gelagerten<br />
Pulvers völlig zerstört. Männer arbeiten in den Trümmern, vorne<br />
wird ein Verletzter weggetragen. Altkol. Lithographie von<br />
C. Hohfel<strong>der</strong>, <strong>München</strong>, 1857, 22 x 31,5 cm. 320,—<br />
Maillinger III, 253; Pfister II, 3274; Zettler 105; Lentner 14499: „Selten!“; nicht<br />
in Slg. Proebst. - Die Inschrift im Unterrand schil<strong>der</strong>t den genauen Hergang des<br />
Unglücks, mit Namensnennung <strong>der</strong> fünf getöteten und drei verletzten Personen.<br />
Das Haus gehörte dem Eisenhändler Oskar Rosenlehner. - Insgesamt<br />
leicht gebräunt, Eckausriß im Schriftbereich unten links alt wie<strong>der</strong> angesetzt.<br />
479 1870 Gefangene Franzosen. - „Ankunft <strong>der</strong> ersten<br />
gefangenen Franzosen in <strong>München</strong>. (Auf dem Transport nach<br />
Ingolstadt, am 7. August 1870)“. Lithographie mit Tonplatte.<br />
<strong>München</strong>, Verlag von Anton Schmidt, 1870. 25 x 35 cm.<br />
780,—<br />
Maillinger III, 291 (gibt A. Kraus als Künstler an); Slg. Proebst 1656. - Historisch<br />
interessantes und seltenes Blatt. Zahlreiche Bürger drängen sich am Zug, <strong>der</strong><br />
die gefangenen Franzosen aus dem deutsch-französischen Krieg von <strong>München</strong><br />
nach Ingolstadt bringt. - Im Rand leicht angeschmutzt und mit zwei Einrissen.<br />
480 1890 Kin<strong>der</strong>-Krippen-Verein. - „Krippen-Verein in <strong>München</strong>.<br />
Säuglings-Bewahranstalt. Helft den Hilflosen!“ Plakat einer<br />
Wohltätigkeitslotterie , „das Loos 50 Pfg.“, zugunsten des Krippen-Vereins,<br />
links ein Putto mit floraler Verzierung, mittig eine<br />
Nonne als Säuglingsschwester, in Armen ein Wickelkind mit<br />
Milchflasche. Lithographie bei A. Gierster, <strong>München</strong>, um 1890,<br />
43 x 56 cm. 180,—<br />
Ziehung am 29. Mai, Bargeldgewinne 15.000 Mark. - Mittelbug, hinterlegte<br />
Randeinrisse.<br />
476 - Figurenreiche Lithographie bei Singer<br />
VI. Porträts Münchner Persönlich -<br />
keiten nebst einigen Autographen<br />
481 ADAM, Julius I. (1821 - 1874). - Autograph. Eigenhändiger,<br />
vierseitiger Brief des Tiermalers und Lithographen an seinen<br />
Vater Albrecht Adam aus Rosenheim, mit Arabesken und<br />
humorvollen Skizzen, auf <strong>der</strong> ersten Seite kleine Ansichtenskizze<br />
von <strong>München</strong>, die Berge des Chiemgaus und eine Postkutsche.<br />
Fe<strong>der</strong>zeichnungen und Handschrift mit Tinte, dat.<br />
14.7.1844, 21 x 13 cm (Blattgröße). 400,—<br />
Die humorvolle Beschreibung <strong>der</strong> Malerreise von <strong>München</strong> über Peiß nach<br />
Rosenheim und an den Chiemsee wird auf den Seiten 2 und 3 geschmückt<br />
durch ein (Selbst-)Porträt des Malers und das seines „humoristischen Reisegesellschafters<br />
Otto“, einer im Bett bei Regenwetter, bzw. das Bild eines Handwerksburschen,<br />
<strong>der</strong> wütend auf seinen schweren Ranzen einschlägt. In Rosenheim<br />
sind Julius und sein Freund Otto bei „Hr. v. Langenmantel“ untergebracht.<br />
Julius’ Schwester Magdalena Adam (1825 - 1900) heiratete den Architekten<br />
Otto von Langenmantel (1816 - 1875). Deren Sohn war <strong>der</strong> Maler Ludwig von<br />
Langenmantel (1854 - 1922). - Geglättete Längs- und Querfalten.<br />
483 ALBRECHT V., Herzog von Bayern (1528 - 1579). Herzog<br />
Albrecht V. kniet vor <strong>der</strong> Ansicht von <strong>München</strong>, neben ihm<br />
das bayerische Wappen, von zwei Löwen gehalten, dahinter das<br />
befestigte <strong>München</strong> mit <strong>der</strong> dominierenden Frauenkirche, oben<br />
<strong>der</strong> thronende Christus als apokalyptische Erscheinung zwischen<br />
den 24 Ältesten, unten Inschrift. Holzschnitt von Balthasar Jenichen,<br />
dat. 1578, 31,5 x 20 cm. 400,—<br />
Aus Laurentius Surius, Bewerter Historien <strong>der</strong> Lieben Heiligen Gottes; Slg.<br />
Maillinger Bd. I, Nr. 38; Andresen, P. - Graveur Bd. II, S. 139f. Nr. 49; Abb. und<br />
Beschreibung im Ausstellungskatalog „Um Glauben und Reich. Kurfürst Maximilian<br />
I.“, Bd. II, Teil 2, S. 45f., Nr. 63. - Das Papier mit den Originalrän<strong>der</strong>n,<br />
mehrere ziemlich unauffällige Wurmlöcher, rechts schwach wasserrandig.<br />
Schöner, seltener Holzschnitt.<br />
484 AMLING, Karl Gustav (1651 - 1701). Brustbild nach dreiviertelrechts<br />
des <strong>München</strong>er Hofkupferstechers, unten mehrzeiliger<br />
Lebenslauf. Lithographie von M. Franck, <strong>München</strong>, 1813,<br />
mit <strong>der</strong> Schrift ca. 20 x 15 cm. 120,—<br />
Inkunabel <strong>der</strong> Lithographie; Winkler 223, 15; APK 337. - Neben seinen Porträts<br />
sind vor allem die Stichefolgen nach Peter Candid bekannt geworden.<br />
485 AMSLER, Samuel (1791 - 1849). Brustbild nach dreiviertelrechts<br />
des Zeichners, Kupferstechers und Akademieprofessors<br />
in <strong>München</strong>. Kupferstich von H. Merz nach W.v. Kaulbach,<br />
dat. 1833, 17 x 13 cm. 140,—<br />
APK 29471; Abzug vor den Lebensdaten im Unterrand. - Im Randbereich<br />
gering fleckig und etwas angestaubt.<br />
486 BAUER, Jacob von (1787 - 1854). „Dr. J. Bauer, I. Bürgermeister<br />
<strong>der</strong> k(öniglichen) Haupt- und Residenz-Stadt <strong>München</strong>.“<br />
Hüftbild nach halblinks, stehend mit Amtskette und Beamtendegen<br />
neben seinem Schreibtisch, durchs Fenster Blick auf die Frauentürme<br />
und die Dächer <strong>der</strong> Stadt. Lithographie auf China von C.<br />
Grünwedel bei J.N. Burger, dat. 1838, 32 x 29 cm. 600,—<br />
Nicht bei Maillinger, Pfister, Lentner und Proebst. - Auf <strong>der</strong> Lehne des Schreibtischstuhls<br />
das Wappen mit dem Münchner Kindl, auf dem Tisch gesiegelte<br />
Urkunden und Tintenzeug.<br />
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