850 Jahre München · Gemeinschaftskatalog der Antiquariate Robert ...
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582 JODELN. - „Münch’ner Blut. No. 96/97. Moser,H., Verschiedene<br />
Jodler.“ Titel mit Münchner Kindl auf einem Bierfaß<br />
und Ansicht <strong>der</strong> Frauenkirche im Rund, dazu auf drei Seiten fünf<br />
Jodler (Text und Melodie). Lithographie und Buchdruck bei H.<br />
Bau<strong>der</strong>er, <strong>München</strong>, um 1910, 21 x 16 cm (Blattgröße). 90,—<br />
Oben rechts das Medaillonporträt eines Jodlers(?) in vornehmer Kleidung. -<br />
Querfalte, mit Gebrauchsspuren.<br />
583 KAFFEEHAUS. - „Ett Caffehus i <strong>München</strong>.“ Kolorierte<br />
Lithographie von Hjalmar Moerner bei Gjöthström & Magnusson,<br />
um 1830. 16 x 25 cm. 220,—<br />
Nicht bei Maillinger, Pfister und Slg. Proebst; Lentner 13994: „Außerordentlich seltene<br />
schwedische Lithographie, die bei Maillinger u. bei Pfister fehlt, und überhaupt<br />
hier so gut wie vollständig unbekannt sein dürfte“. - Im Rand etwas fl.<br />
584 - „Sturm <strong>der</strong> Landsknechte auf das englische Caféhaus<br />
am 3. März 1840“. Links stürmen „morgens um halb Acht“ die<br />
Landsknechte am Odeonsplatz das Basargebäude mit <strong>der</strong> Aufschrift<br />
„Englisches Cafféehaus“, rechts das Reiterdenkmal Kurfürst<br />
Maximilians I. am Wittelsbacherplatz, dahinter das „Odeon“.<br />
Lithographie, <strong>München</strong>, 1840, 23 x 39 cm. 160,—<br />
Slg. Maillinger, Bd. II, Nr. 420. - Auf einer Fahne erzählt ein Gedicht, wie die<br />
Landsknechte im Sturm „Alt- und Neu-England eingenommen han“. - Ein<br />
hinterlegter kleiner Randeinriß.<br />
585 - „Café von F.P. Probst in <strong>München</strong> Neuhausergasse Nro.<br />
45“. Blick ins hallenartige Innere des Billard-Cafés mit Staffage,<br />
unten und seitlich Anzeigentext. Stahlstich bei Eyb, <strong>München</strong>,<br />
dat. 1903, 16 x 19,5 cm. 150,—<br />
Unten die Daten „3. Januar 1856. 15. Dezember 1903“. Der Anzeigentext in<br />
deutsch, französisch und englisch des „größten <strong>der</strong>artigen Etablissements in<br />
<strong>München</strong>“ verweist auf „Reiche Auswahl deutscher und französischer Zeitungen,<br />
vorzügliche Weine, Dejeuners, Billards“.<br />
586 - „Kafé von Probst 60 <strong>Jahre</strong>n“, in <strong>München</strong>, Neuhausergasse<br />
45. Blick in das von Bögen auf Karyatiden geteilte Innere,<br />
an den Tischen trinkende und rauchende Männer. Bleistiftzeichnung,<br />
weiß gehöht, von Joseph Watter, bez. wie oben, rechts<br />
unten sign. „J.Watter“, 13,5 x 16 cm. 280,—<br />
Thieme-Becker Bd. XXXV, S. 198. - Der Maler und Illustrator wurde 1838 in<br />
Regensburg geboren. Er war Schüler von Ph. Foltz und A. von Ramberg. Im<br />
Auftrag von Ludwig II. malte er zahlreiche Bil<strong>der</strong> für die bayerischen Königsschlösser<br />
und lieferte die Vorlagen für das „historische Porzellanservice“ Ludwigs.<br />
Er war auch tätig als Illustrator für die „Fliegenden Blätter“ und verschiedene<br />
Buchprojekte. Er starb 1913 in <strong>München</strong>. - Das Cafe Probst war in<br />
<strong>der</strong> Neuhauser Strasse.<br />
587 KREDITWESEN. - Ewiggeldurkunde <strong>der</strong> Eheleute Grabmair,<br />
Inhaber <strong>der</strong> „Herberge in dem alten Lazareth vor dem Sendlinger<br />
Thor“, über 300 Gulden. Handschrift auf Pergament mit<br />
„Stadt Ewiggeld Insigl“, <strong>München</strong>, dat. 15.2.1815, 27 x 38 cm.<br />
420,—<br />
Unterschrieben von den städtischen Gerichtsbeamten „Gerngroß“ und „Rauchenstainer“.<br />
Die Grundschuld des Milchmanns Simon Grabmair und seiner<br />
Ehewirthin Magdalena wird zugunsten <strong>der</strong> Pürstingerschen und Grabmair-<br />
VII. BRAUCHTUM UND VOLKSLEBEN, NACH STICHWORTEN GEORDNET<br />
595 – Metzgersprung – altkolorierte Lithographie von –Alberecht Adam<br />
590 - Urkunde des Landwirtschaftlichen Vereins<br />
schen Beneficien „in <strong>der</strong> Marien-Pfarrkirche allhier“ eingetragen und muß mit<br />
jährlich 5 % verzinst werden. Verso neuer Eigentümereintrag mit neuer<br />
Adresse. - Geglättete Längs- und Querfalten.<br />
588 KUNSTGEWERBEVEREIN. - „Eintracht und Willenskraft“.<br />
Aufnahmeurkunde des Kunst-Gewerbe-Vereins in<br />
<strong>München</strong>. Urkunde in reicher ornamentaler und figürlicher Einfassung,<br />
im unteren Rand mit Siegel. Farblithographie von<br />
P. Herwegen bei Wolf, <strong>München</strong>, 1854, 46 x 36 cm. 250,—<br />
Die Urkunde ist ausgefüllt für die Aufnahme <strong>der</strong> Antiquitätenhandlung des<br />
Herrn Georg Reichl und datiert vom 11. Januar 1876. Im Feld über <strong>der</strong> Urkunde<br />
sind die verschiedensten Berufe dargestellt, so z.B. Polsterer, Maler, Bildhauer<br />
(mit einem Modell <strong>der</strong> Bavaria), Kunstschmied und Drechsler.<br />
589 LANDWIRTSCHAFT. - „Ehren-Diplom“ des Landwirtschaftlichen<br />
Vereins in Bayern für „verdienstliche Leistungen in<br />
<strong>der</strong> Viehmästung“. Vordruck in Form einer alten Urkunde, oben<br />
im Schrifthalbrund die Vorführung des Preisviehs vor das Festzelt<br />
auf dem Oktoberfest, im Hintergrund die Frauentürme,<br />
umrahmt von „einer Arabeske von Fruchtgehängen und landwirtschaftlichen<br />
Geräten“ (Maillinger), unten Trockensiegel. Farblithographie<br />
mit Goldhöhung von Klimsch, gedruckt von J.B.<br />
Kuhn, <strong>München</strong>, um 1877, 55 x 45 cm. 350,—<br />
Maillinger III, 492. - Handschriftlich ausgefüllt 1877 für „J. Maier in Unterföhring“,<br />
unterschrieben vom Präsidenten, dem Freiherrn von Niethammer (in Faksimile),<br />
und vom Generalsekretär Adam Müller. - Links ein hinterlegter Randeinriß.<br />
590 - „Ehren-Diplom mit kleiner silberner Vereinsdenkmünze“<br />
des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern „für verdienstliche<br />
Leistungen auf dem Gebiete des Obstbaues“. Vordruck in Form<br />
einer alten Urkunde, oben die Bavaria, links <strong>der</strong> Glaspalast,<br />
rechts das Festzelt mit <strong>der</strong> Preisverleihung für Zuchtvieh auf dem<br />
Oktoberfest, in einer Umrahmung aus landwirtschaftlichen Attributen,<br />
unten Trockensiegel. Farblithographie, monogr. und dat.<br />
„P(eter) H(erwegen) 1878“, 55 x 40 cm. 220,—<br />
Nicht bei Maillinger und Lentner. - Handschriftlich ausgefüllt 1885 für „J.B. Müller,<br />
Kaufmann in Staffelstein“. - Insgesamt angestaubt und fleckig.<br />
591 LEIHHAUS. - „Leihhausbesatzung“. Vor dem Leihhaus<br />
an <strong>der</strong> Pfandhausstraße sitzen Versetzerinnen auf ihren Bündeln,<br />
im Hintergrund rechts die Frauentürme. Radierung von Joseph<br />
Petzl, 1848, 15,5 x 13,5 cm. 150,—<br />
Pfister II, 3201; Lentner 130a: „Selten!“; Slg. Proebst 1778; nicht bei Maillinger.<br />
- Im Rand leicht fleckig.<br />
592 LOTTERIE. - „Münchner Volksleben. Die Zahlenlotterie“<br />
in <strong>München</strong>. „Eine lebhaft bewegte (Lotto-)Spielergruppe, reich<br />
an originellen, charakteristischen Typen, betrachtet die neu gezogenen<br />
Nummern, die soeben ausgehängt werden“ (Lentner) mit<br />
teils freudiger, teils enttäuschter Miene. Lithographie von<br />
Fr. Kaiser bei J.B. Kuhn, um 1835, 28 x 36 cm. 750,—<br />
Pfister II, 2947; Slg Proebst 1813; Lentner 12373 und 14002: „Selten!“. - Nur<br />
im Rand leicht fleckig.<br />
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