850 Jahre München · Gemeinschaftskatalog der Antiquariate Robert ...
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Auf grünem Zeichenpapier. Verso: „Kalkofen“. Skizze mit Gebüsch und Wurzelwerk<br />
in ausgeschwemmten Kuhlen. Bleistiftzeichnung, bez. wie oben und<br />
dat. „2. Juni 1830“, 13 x 28 cm. Beiliegt: „Forst Harlaching“. Blick auf alte<br />
Bäume (Hochformat), verso ebenso (Querformat). Bleistiftzeichnungen, bez.<br />
wie oben und dat. „14. Juny 1828“, 28,5 x 21 cm (Blattgröße). Insgesamt vier<br />
Darstellungen auf zwei Blättern.<br />
422 - „Maria Einsiedel“. Blick von <strong>der</strong> Anhöhe auf das von<br />
hohen Bäumen umstandene Asam-Schlößl, im Mittelgrund Thalkirchen,<br />
dahinter die Silhouette von <strong>München</strong> mit <strong>der</strong> Frauenkirche,<br />
vorne Staffage. Lithographie mit Tonplatte von E. Kirchner,<br />
dat. 1840, 28,5 x 42,5 cm. 1.800,—<br />
Maillinger II, 204, 6; Pfister II, 281, 8; Lentner 1176, 8; nicht in Slg. Proebst. -<br />
Die Staffage zeigt einen Tölzer Holzflößer in Tracht mit dem Flößerbeil, daneben<br />
Frau und Kind. - Ein paar hinterlegte Einrisse im breiten Rand, dort außen<br />
leicht fleckig und angestaubt. Sehr stimmungsvolles Blatt „nach <strong>der</strong> Natur“.<br />
423 - „Wasserheilanstalt Thalkirchen bey <strong>München</strong>“. Blick auf<br />
die Wasserheilanstalt mit Staffage, links das Brunnenhaus,<br />
dahinter die Kirche, unten Inschrift. Lavierte Fe<strong>der</strong>zeichnung, um<br />
1865, 16 x 31,5 cm. 500,—<br />
Joseph Bleile, ein Schüler des Kneipp-Vorläufers Priesnitz, erhielt von König<br />
Ludwig I. 1844 die Erlaubnis zur Eröffnung einer Kaltwasser-Heilanstalt. Seit<br />
1935 steht auf diesem Gelände die Internistische Klinik Dr. Müller. - Minimal<br />
fleckig.<br />
424 - Blick auf die Floßlände in Thalkirchen mit den Kalköfen<br />
rechts am Ufer. Radierung von Ferdinand Loesch, dat. 1865,<br />
9,5 x 14 cm. 150,—<br />
Der Kunstdilettant F.A. Loesch (1820 - 1881) war Vikar in Castell und Nördlingen,<br />
Pfarrer in Abtswind und Nürnberg.<br />
425 - Blick von einem Hausdach im Südwesten auf die Kirche<br />
mit dem Turm nach rechts, links im Hintergrund die Stadtsilhouette,<br />
vorne Kastanienbäume, links ein Dach, bez. „Inspektor<br />
Haus“. Bleistiftzeichnung, um 1900, 29,5 x 29,5 cm. 450,—<br />
Im Unterrand zahlreiche hs. Notizen mit Verbesserungshinweisen, z.B. „Detail<br />
an <strong>der</strong> alten Kirche sind durch die Naturstudien noch stets zu än<strong>der</strong>n“ o<strong>der</strong> „die<br />
Uhren noch etwas nach unten setzen“ usw. - Geglätteter Mittelbug, einige<br />
Randläsuren und Löchlein von Reißnägeln.<br />
V. EREIGNIS- UND ZEITBILDER IN CHRONOLOGISCHER ORDNUNG<br />
417 – Sendling – Ätzdruck von Wilhelm von Kobell 423 - Lavierte Fe<strong>der</strong>zeichnung von 1865<br />
Münchner Fürsten-Hochzeit – Nr. 426 und 427<br />
<strong>München</strong> beging mit <strong>der</strong> Fürstenhochzeit von<br />
1568 eines <strong>der</strong> glanzvollsten Feste seiner<br />
Geschichte. Der Erbprinz Wilhelm, später Herzog<br />
Wilhelm V. von Bayern, heiratete die 23jährige<br />
Renata von Lothringen (1544-1602), die eine reiche<br />
Mitgift nach <strong>München</strong> brachte. Der europäische<br />
Hochadel versammelte sich in <strong>München</strong> zur<br />
Vermählung, zum Feiern, zu Schau-Essen, Tanz<br />
und Turnieren. In dem anlässlich <strong>der</strong> Hochzeit<br />
erschienenen aufwendigen Festbuch schil<strong>der</strong>t<br />
Hanns Wagner wie ein Bildreporter die Festlichkeiten,<br />
zählt die anwesenden Gäste mit Gefolge<br />
auf, nennt die enormen Kosten und beschreibt<br />
das aufwendig mit Perlen bestickte Brautkleid auf<br />
das Genaueste.<br />
V. Ereignis- und Zeitbil<strong>der</strong> in<br />
chronologischer Ordnung<br />
426 1568 Fürstenhochzeit - Die fürstliche Brauttafel im<br />
Georgssaal <strong>der</strong> Neuveste. Altkolorierte Radierung von Nikolaus<br />
Solis.. Aus dem Festbuch von Hanns Wagner anlässlich <strong>der</strong><br />
Hochzeit Herzog Wilhelms V. mit Renata von Lothringen 1568.<br />
32 x 56 cm. 4.000,—<br />
Thieme-Becker XXXI, 247 f; Lipperheide 2553; Vinet 705; Goedeke II, 326; Maillinger<br />
I, 270. - Der herrliche Georgssaal, <strong>der</strong> bei einem Residenzbrand durch<br />
Feuer zerstört wurde, ist am Gesims mit den Wappen von Bayern und Lothringen<br />
geschmückt. Links vorne spielt Orlando di Lasso mit <strong>der</strong> Hofkapelle, rechts<br />
ist ein Schauessen mit Prunkgefäßen aufgebaut. Links unter einem Baldachin das<br />
fürstliche Brautpaar. - Die prachtvolle, farbfrische Radierung in guter Erhaltung<br />
ist von hoher künstlerischer Qualität. Gerahmt. Siehe die Farbabbildung!<br />
427 - Der von <strong>der</strong> Stadt <strong>München</strong> gegebene Ball im alten Rathaussaal.<br />
Altkolorierte Radierung von Nikolaus Solis. Aus dem<br />
Festbuch von Hanns Wagner anlässlich <strong>der</strong> Hochzeit Herzog<br />
Wilhelms V. mit Renata von Lothringen <strong>München</strong> 1568.<br />
32 x 56 cm. 4.000,—<br />
Thieme-Becker XXXI, 247 f; Lipperheide 2553; Vinet 705; Goedeke II, 326;<br />
Maillinger I, 270. - Im Tanzsaal des Alten Rathauses, <strong>der</strong> noch heute von <strong>der</strong><br />
Stadt <strong>München</strong> für Festlichkeiten genutzt wird, bewegt sich die Hofgesellschaft<br />
beim Hochzeitstanz. Unterhalb <strong>der</strong> tonnengewölbten Decke sieht man<br />
die Moriskentänzer, die Erasmus Grasser für diesen Tanzsaal geschnitzt hatte<br />
(Originale heute im Münchner Stadtmuseum). - Die prachtvolle, farbfrische<br />
Radierung in guter Erhaltung ist von hoher künstlerischer Qualität. Gerahmt.<br />
Siehe die Farbabbildung!<br />
428 - Das Freiturnier hoch zu Roß auf dem Schrannenplatz.<br />
Altkolorierte Radierung von Nikolaus Solis. Aus dem Festbuch<br />
von Hanns Wagner anlässlich <strong>der</strong> Hochzeit Herzog Wilhelms V.<br />
mit Renata von Lothringen. 35 x 58,5 cm. 3.800,—<br />
Thieme-Becker XXXI, 247 f; Lipperheide 2553; Vinet 705; Goedeke II, 326;<br />
Maillinger I, 270. - An <strong>der</strong> Nordseite des Marienplatzes sieht man die alten Hauser<br />
mit den Laubengängen. Es sind temporäre Triumphbogen aufgestellt, im<br />
Vor<strong>der</strong>grund Tribüne und berittene Zuschauer. - Die prachtvolle, farbfrische<br />
Radierung in guter Erhaltung ist von hoher künstlerischer Qualität. Gerahmt.<br />
429 1613 Hochzeit Wolfgang Wilhelm. - Der Marienplatz<br />
von Süden, links am Bildrand die Frauenkirche, auf dem Platz <strong>der</strong><br />
Hochzeitszug des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von Neuburg<br />
mit Magdalena von Bayern auf dem Weg in die Frauenkirche,<br />
umringt von einer riesigen Menge Schaulustiger. Radierung von<br />
P.W. Zimmermann, 1613, 21 x 29 cm. 1.500,—<br />
Slg. Proebst 1490 und Abb. 54; nicht bei Maillinger und Lentner. - Bis zur Darstellung<br />
beschnitten, seitlich mit je ca. 4 mm Bildverlust, unten und seitlich ein<br />
schwacher Lichtrand ca. 1 cm in <strong>der</strong> Darstellung.<br />
430 - „Eigentliche Abbildung, welcher gestalt Ihr Fürstl. Gn.<br />
Wolffgang Wilhelm Pfaltzgraf vor <strong>München</strong> den 10. Novemb.<br />
1613 empfangen worden“. Zehn Darstellungen auf einem Blatt<br />
bei Gelegenheit <strong>der</strong> Vermählung des Pfalzgrafen mit Magdalena,<br />
Herzogin von Bayern. Mittelbild <strong>der</strong> Empfang vor <strong>München</strong> mit<br />
Gesamtansicht <strong>der</strong> Stadt rechts, links Dachau, darunter gestochene<br />
Erklärungen. Links und rechts Szenen <strong>der</strong> Festlichkeiten.<br />
Kupferstich aus den Geschichtsblättern von Franz u. Abraham<br />
Hogenberg, um 1620, 25,5 x 30 cm. 1.250,—<br />
Maillinger I, 321; Pfister 2583 (mit ausführlicher Beschreibung; Slg. Proebst 1488;<br />
nicht bei Lentner. - Aus <strong>der</strong> „Sammlung von Darstellungen geschichtlicher Ereig-<br />
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