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Töpfe und Pfannen<br />

Zum Braten und Schmoren eignet sich schwarzes<br />

Kochgeschirr besser als helles. Guss- und Stahlpfannen<br />

sowie Bräter sind Edelstahl-Kochgeschirr<br />

überlegen. Töpfe können aus Edelstahl bestehen,<br />

auch wegen der besseren Reinigungsmöglichkeit.<br />

Einige Firmen werben mit dem „dicken“ Compoundboden<br />

des Topfes, was jeder Grundlage entbehrt.<br />

Spitzentöpfe haben Boden und Wände aus<br />

der gleichen Materialdicke, allerdings aus einem<br />

Mehrschichtmaterial. Die Wärmeverteilung im<br />

Topf ist wesentlich besser als bei Compoundböden.<br />

Der hohe Preis ist gerechtfertigt.<br />

Messer<br />

Das wohl wichtigste Werkzeug in der Küche ist das<br />

Messer. Wer hieran spart, hat von der Lebensmittelzubereitung<br />

nichts verstanden. Drei Qualitätsmesser<br />

gehören zur Grundausstattung. Vom Messer untrennbar<br />

ist der Wetzstahl. Nach wenigen Schnitten<br />

muss jedes Messer – auch das Beste – kurz über<br />

den Wetzstahl gezogen werden. Sobald die Abstumpfung<br />

des Messers einen bestimmten Verrundungsradius<br />

erreicht hat, kann mit dem Wetzstahl<br />

nichts mehr ausgerichtet werden. Das Messer muss<br />

dann an der Schleifmaschine geschliffen werden.<br />

Bei ständigem Gebrauch des Wetzstahls ist das nur<br />

in sehr großen Zeitabständen nötig. Von der Industrie<br />

angebotene „immer scharfe“ Messer gibt es<br />

nicht. Sicherheitsrelevant ist das gute und scharfe<br />

Messer deshalb, weil Schnittverletzungen zu den<br />

häufigsten Unfällen in der Lehrküche gehören. Alle<br />

Schnittverletzungen, gerade die dramatischeren,<br />

erfolgten mit stumpfen Messern. Da jeder Unfall<br />

das „unkontrollierte Freiwerden von Energie“ ist,<br />

wird beim stumpfen Messer stets viel Energie frei,<br />

weil der Bediener besonders heftig drücken muss.<br />

Elektrische Kleingeräte<br />

Nach Möglichkeit sollten Geräte mit Schutzisolierung<br />

verwendet werden, wenn das nicht möglich<br />

ist, muss auf Schutzerdung zurückgegriffen werden.<br />

Geräte mit rotierenden Messern sollten eine<br />

Zwangsabschaltung beim Öffnen des Deckels haben.<br />

Die meisten Elektrogeräte sind entbehrlich<br />

und umstandslos durch Handwerkzeug zu ersetzen.<br />

Paradebeispiel für entbehrliche Elektrogeräte: der<br />

Eierkocher, hier in der Version für die Mikrowelle<br />

„mit süßen Entenfüßen“ und die Eieruhr.<br />

Friteusen<br />

Frittieren gehört zu den schnellsten, bekömmlichsten<br />

und kulinarischsten Garmethoden. Leider sind Friteusen<br />

auch gefährlich. In der gesamten Gastronomie<br />

sind Frittierbecken in die Tischplatte eingelassen.<br />

Freistehende Friteusen gibt es nur im Haushaltsbereich.<br />

Billig-Friteusen haben eine Kunststoffverkleidung,<br />

die sich bald<br />

nicht mehr reinigen<br />

lässt und die sich, temperaturbedingt,<br />

verformt.<br />

Deshalb sollten<br />

in der Lehrküche<br />

ausschließlich Ganzmetall-Friteusen<br />

verwendet werden. Die Friteuse<br />

ist unbedingt gegen Herunterreißen zu sichern und<br />

am Tisch festzuschrauben. Der Norminhalt einer<br />

Haushalts-Friteuse beträgt drei Liter etwa 180 Grad<br />

heißes Öl. Wer sich den Inhalt über die Bekleidung<br />

gießt, erleidet schwerste Verbrennungen.<br />

Friteusen müssen die Vorschriften nach DIN 18856, DIN 3362/63, VDE<br />

0720 erfüllen (siehe Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht. Empfehlungen<br />

der Kultusministerkonferenz. Ausgabe März 2003)<br />

Leider wird der Einsatz von Friteusen im Arbeitslehre-Unterricht<br />

oft gemieden. Unkenntnis und törichte<br />

Vorurteile sind der Grund. Während in der<br />

chinesischen Küche, der wohl intelligentesten der<br />

Welt, massenhaft frittiert wird, gilt in der deutschen<br />

Küche Frittieren als ungesund.<br />

• In extrem kurzen Zeiten können Speisen gegart<br />

werden, die Temperaturen sind deutlich höher<br />

als etwa bei Dampfdrucktöpfen.<br />

• Frisches Öl und konstant hohe Temperaturen<br />

sorgen für gesundes Garen, denn es dringt kaum<br />

Fett in das Frittiergut.<br />

• Ausbackteige u.ä. sorgen für kulinarische<br />

Varianten.<br />

• Bedenkliche Röststoffe, die beim Braten fast<br />

immer auftreten, sind beim Frittieren ausgeschlossen.<br />

• Nur wer selber frittiert, kann den Unterschied<br />

zu den Produkten der nicht nur bei Jugendlichen<br />

besonders beliebten unsäglichen „Frittenbuden“<br />

beurteilen.<br />

Vorratshaltung in der Küche<br />

In Lehrküchen dürfte die Vorratshaltung keine zentrale<br />

Rolle spielen. Zum einen sollen die Schüler<br />

Arbeitsziele mitbestimmen und eine Vorratshaltung<br />

könnte die Entscheidung insofern präjudizieren, als<br />

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Forum Arbeitslehre 9 Arbeitslehre Werkstätten Nov <strong>2012</strong>

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