2/2012
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Töpfe und Pfannen<br />
Zum Braten und Schmoren eignet sich schwarzes<br />
Kochgeschirr besser als helles. Guss- und Stahlpfannen<br />
sowie Bräter sind Edelstahl-Kochgeschirr<br />
überlegen. Töpfe können aus Edelstahl bestehen,<br />
auch wegen der besseren Reinigungsmöglichkeit.<br />
Einige Firmen werben mit dem „dicken“ Compoundboden<br />
des Topfes, was jeder Grundlage entbehrt.<br />
Spitzentöpfe haben Boden und Wände aus<br />
der gleichen Materialdicke, allerdings aus einem<br />
Mehrschichtmaterial. Die Wärmeverteilung im<br />
Topf ist wesentlich besser als bei Compoundböden.<br />
Der hohe Preis ist gerechtfertigt.<br />
Messer<br />
Das wohl wichtigste Werkzeug in der Küche ist das<br />
Messer. Wer hieran spart, hat von der Lebensmittelzubereitung<br />
nichts verstanden. Drei Qualitätsmesser<br />
gehören zur Grundausstattung. Vom Messer untrennbar<br />
ist der Wetzstahl. Nach wenigen Schnitten<br />
muss jedes Messer – auch das Beste – kurz über<br />
den Wetzstahl gezogen werden. Sobald die Abstumpfung<br />
des Messers einen bestimmten Verrundungsradius<br />
erreicht hat, kann mit dem Wetzstahl<br />
nichts mehr ausgerichtet werden. Das Messer muss<br />
dann an der Schleifmaschine geschliffen werden.<br />
Bei ständigem Gebrauch des Wetzstahls ist das nur<br />
in sehr großen Zeitabständen nötig. Von der Industrie<br />
angebotene „immer scharfe“ Messer gibt es<br />
nicht. Sicherheitsrelevant ist das gute und scharfe<br />
Messer deshalb, weil Schnittverletzungen zu den<br />
häufigsten Unfällen in der Lehrküche gehören. Alle<br />
Schnittverletzungen, gerade die dramatischeren,<br />
erfolgten mit stumpfen Messern. Da jeder Unfall<br />
das „unkontrollierte Freiwerden von Energie“ ist,<br />
wird beim stumpfen Messer stets viel Energie frei,<br />
weil der Bediener besonders heftig drücken muss.<br />
Elektrische Kleingeräte<br />
Nach Möglichkeit sollten Geräte mit Schutzisolierung<br />
verwendet werden, wenn das nicht möglich<br />
ist, muss auf Schutzerdung zurückgegriffen werden.<br />
Geräte mit rotierenden Messern sollten eine<br />
Zwangsabschaltung beim Öffnen des Deckels haben.<br />
Die meisten Elektrogeräte sind entbehrlich<br />
und umstandslos durch Handwerkzeug zu ersetzen.<br />
Paradebeispiel für entbehrliche Elektrogeräte: der<br />
Eierkocher, hier in der Version für die Mikrowelle<br />
„mit süßen Entenfüßen“ und die Eieruhr.<br />
Friteusen<br />
Frittieren gehört zu den schnellsten, bekömmlichsten<br />
und kulinarischsten Garmethoden. Leider sind Friteusen<br />
auch gefährlich. In der gesamten Gastronomie<br />
sind Frittierbecken in die Tischplatte eingelassen.<br />
Freistehende Friteusen gibt es nur im Haushaltsbereich.<br />
Billig-Friteusen haben eine Kunststoffverkleidung,<br />
die sich bald<br />
nicht mehr reinigen<br />
lässt und die sich, temperaturbedingt,<br />
verformt.<br />
Deshalb sollten<br />
in der Lehrküche<br />
ausschließlich Ganzmetall-Friteusen<br />
verwendet werden. Die Friteuse<br />
ist unbedingt gegen Herunterreißen zu sichern und<br />
am Tisch festzuschrauben. Der Norminhalt einer<br />
Haushalts-Friteuse beträgt drei Liter etwa 180 Grad<br />
heißes Öl. Wer sich den Inhalt über die Bekleidung<br />
gießt, erleidet schwerste Verbrennungen.<br />
Friteusen müssen die Vorschriften nach DIN 18856, DIN 3362/63, VDE<br />
0720 erfüllen (siehe Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht. Empfehlungen<br />
der Kultusministerkonferenz. Ausgabe März 2003)<br />
Leider wird der Einsatz von Friteusen im Arbeitslehre-Unterricht<br />
oft gemieden. Unkenntnis und törichte<br />
Vorurteile sind der Grund. Während in der<br />
chinesischen Küche, der wohl intelligentesten der<br />
Welt, massenhaft frittiert wird, gilt in der deutschen<br />
Küche Frittieren als ungesund.<br />
• In extrem kurzen Zeiten können Speisen gegart<br />
werden, die Temperaturen sind deutlich höher<br />
als etwa bei Dampfdrucktöpfen.<br />
• Frisches Öl und konstant hohe Temperaturen<br />
sorgen für gesundes Garen, denn es dringt kaum<br />
Fett in das Frittiergut.<br />
• Ausbackteige u.ä. sorgen für kulinarische<br />
Varianten.<br />
• Bedenkliche Röststoffe, die beim Braten fast<br />
immer auftreten, sind beim Frittieren ausgeschlossen.<br />
• Nur wer selber frittiert, kann den Unterschied<br />
zu den Produkten der nicht nur bei Jugendlichen<br />
besonders beliebten unsäglichen „Frittenbuden“<br />
beurteilen.<br />
Vorratshaltung in der Küche<br />
In Lehrküchen dürfte die Vorratshaltung keine zentrale<br />
Rolle spielen. Zum einen sollen die Schüler<br />
Arbeitsziele mitbestimmen und eine Vorratshaltung<br />
könnte die Entscheidung insofern präjudizieren, als<br />
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Forum Arbeitslehre 9 Arbeitslehre Werkstätten Nov <strong>2012</strong>