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Schon allein die in der Schule üblichen Bezeichnungen<br />

sind oftmals verräterisch: „Die Studentin ist in<br />

der Nähstube.“ Hier stellt sich die Frage, wie neue<br />

Lehrpläne so implementiert werden, dass sie auch<br />

im Bewusstsein der Unterrichtenden verankert sind.<br />

Ebenso deprimierend ist die Abwehr aller didaktisch<br />

und fachlich elaborierten Vorschläge: „Das dürfen<br />

die Schüler nicht.“ „Das können die Schüler nicht.“<br />

Eine solche Haltung, die sich da und dort eingeschlichen<br />

hat, lässt sich nur aufbrechen, wenn die<br />

Lehrkräfte im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen<br />

auf andere Unterrichtende mit deren Erfahrungen<br />

treffen und sehen, was an anderen Schulen<br />

die Schüler/innen zustande bringen.<br />

Wir kommen jetzt zu dem zweiten Teil unserer Ausführungen.<br />

Neben der wichtigen Kontaktaufnahme<br />

zwischen Studenten und Schulen zwecks frühzeitiger<br />

Unterrichtserfahrung beschäftigt uns die Weiterqualifizierung<br />

praktizierender Lehrer. Sowohl Lehrer<br />

mit der Fakultas für das unterrichtete Fach und<br />

natürlich in höherem Maße „fachfremd“ unterrichtende<br />

Lehrer müssen sich fortbilden. Es darf einfach<br />

nicht sein, dass ein Lehrer scheinbar ohne Skrupel<br />

erklärt, er habe sich in 30 Dienstjahren nicht einmal<br />

zu einer Fortbildung begeben.<br />

Immer deutlicher zeigt sich, dass Arbeitslehrelehrer,<br />

seien es „Altgediente“, Fachfremde oder auch<br />

junge ausgebildete Lehrer, Probleme mit maschinellen<br />

Ausstattung der Werkstätten des Faches haben.<br />

Werkstattmeister fehlen, Maschinen müssen sicherheitstechnisch<br />

nachgerüstet werden, der Vorrichtungsbau<br />

– für Schülerfirmen oft unerlässlich – wird<br />

nicht beherrscht.<br />

Bereits seit geraumer Zeit wird im IBBA (Institut<br />

für Berufliche Bildung und Arbeitslehre der TU)<br />

Krisenmanagement betrieben. Da wird im Forum<br />

Arbeitslehre ein attraktives Projekt veröffentlicht.<br />

Lehrer sind begeistert, benötigen Handlungsanleitung<br />

unter Werkstattbedingungen. Mit der ohnehin<br />

knappen Personaldecke gelingt es Mitarbeitern des<br />

Instituts in eine Schule zu gehen oder Hilfe suchende<br />

Lehrer in den Institutswerkstätten so zu qualifizieren,<br />

dass sie morgen mit ihren Schülern das Projekt<br />

wagen.<br />

Es bleibt beim Krisenmanagement, bei Einzelfallhilfe.<br />

Von einer systematischen und dringend notwendigen<br />

Lehrerfortbildung sind wir weit entfernt<br />

und die Kraft der Institutsmitglieder ist begrenzt.<br />

Zu fordern ist die Konzeption einer Lehrerfortbildung<br />

für das Fach Arbeitslehre/WAT, die ihren Namen<br />

verdient.<br />

Warum ist Fortbildung für Lehrer des Faches Arbeitslehre<br />

so wichtig? Ein Grund ist die beunruhigend<br />

hohe Zahl fachfremd unterrichtender Lehrer.<br />

Die Teilnahme dieser Personengruppe am Sicherheitskurs<br />

allein reicht nicht als Fortbildung im Fach<br />

aus. Des Weiteren gilt es eine Entwicklung einzugrenzen,<br />

die darin besteht, dass Lehrer, die sich in<br />

der Arbeitslehre nicht sicher fühlen, die Schüler<br />

gerne an Nichtlehrer, die Freien Träger, abgeben.<br />

Abgesehen von der hoheitlich bedenklichen Delegation<br />

von Verantwortung überprüft niemand, ob das<br />

anderen Orts Gelehrte den curricularen Standards<br />

genügt.<br />

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Forum Arbeitslehre 9 Arbeitslehre Werkstätten Nov <strong>2012</strong>

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