2/2012
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Schon allein die in der Schule üblichen Bezeichnungen<br />
sind oftmals verräterisch: „Die Studentin ist in<br />
der Nähstube.“ Hier stellt sich die Frage, wie neue<br />
Lehrpläne so implementiert werden, dass sie auch<br />
im Bewusstsein der Unterrichtenden verankert sind.<br />
Ebenso deprimierend ist die Abwehr aller didaktisch<br />
und fachlich elaborierten Vorschläge: „Das dürfen<br />
die Schüler nicht.“ „Das können die Schüler nicht.“<br />
Eine solche Haltung, die sich da und dort eingeschlichen<br />
hat, lässt sich nur aufbrechen, wenn die<br />
Lehrkräfte im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen<br />
auf andere Unterrichtende mit deren Erfahrungen<br />
treffen und sehen, was an anderen Schulen<br />
die Schüler/innen zustande bringen.<br />
Wir kommen jetzt zu dem zweiten Teil unserer Ausführungen.<br />
Neben der wichtigen Kontaktaufnahme<br />
zwischen Studenten und Schulen zwecks frühzeitiger<br />
Unterrichtserfahrung beschäftigt uns die Weiterqualifizierung<br />
praktizierender Lehrer. Sowohl Lehrer<br />
mit der Fakultas für das unterrichtete Fach und<br />
natürlich in höherem Maße „fachfremd“ unterrichtende<br />
Lehrer müssen sich fortbilden. Es darf einfach<br />
nicht sein, dass ein Lehrer scheinbar ohne Skrupel<br />
erklärt, er habe sich in 30 Dienstjahren nicht einmal<br />
zu einer Fortbildung begeben.<br />
Immer deutlicher zeigt sich, dass Arbeitslehrelehrer,<br />
seien es „Altgediente“, Fachfremde oder auch<br />
junge ausgebildete Lehrer, Probleme mit maschinellen<br />
Ausstattung der Werkstätten des Faches haben.<br />
Werkstattmeister fehlen, Maschinen müssen sicherheitstechnisch<br />
nachgerüstet werden, der Vorrichtungsbau<br />
– für Schülerfirmen oft unerlässlich – wird<br />
nicht beherrscht.<br />
Bereits seit geraumer Zeit wird im IBBA (Institut<br />
für Berufliche Bildung und Arbeitslehre der TU)<br />
Krisenmanagement betrieben. Da wird im Forum<br />
Arbeitslehre ein attraktives Projekt veröffentlicht.<br />
Lehrer sind begeistert, benötigen Handlungsanleitung<br />
unter Werkstattbedingungen. Mit der ohnehin<br />
knappen Personaldecke gelingt es Mitarbeitern des<br />
Instituts in eine Schule zu gehen oder Hilfe suchende<br />
Lehrer in den Institutswerkstätten so zu qualifizieren,<br />
dass sie morgen mit ihren Schülern das Projekt<br />
wagen.<br />
Es bleibt beim Krisenmanagement, bei Einzelfallhilfe.<br />
Von einer systematischen und dringend notwendigen<br />
Lehrerfortbildung sind wir weit entfernt<br />
und die Kraft der Institutsmitglieder ist begrenzt.<br />
Zu fordern ist die Konzeption einer Lehrerfortbildung<br />
für das Fach Arbeitslehre/WAT, die ihren Namen<br />
verdient.<br />
Warum ist Fortbildung für Lehrer des Faches Arbeitslehre<br />
so wichtig? Ein Grund ist die beunruhigend<br />
hohe Zahl fachfremd unterrichtender Lehrer.<br />
Die Teilnahme dieser Personengruppe am Sicherheitskurs<br />
allein reicht nicht als Fortbildung im Fach<br />
aus. Des Weiteren gilt es eine Entwicklung einzugrenzen,<br />
die darin besteht, dass Lehrer, die sich in<br />
der Arbeitslehre nicht sicher fühlen, die Schüler<br />
gerne an Nichtlehrer, die Freien Träger, abgeben.<br />
Abgesehen von der hoheitlich bedenklichen Delegation<br />
von Verantwortung überprüft niemand, ob das<br />
anderen Orts Gelehrte den curricularen Standards<br />
genügt.<br />
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Forum Arbeitslehre 9 Arbeitslehre Werkstätten Nov <strong>2012</strong>