2/2012
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die Dinge verbraucht werden, die zufällig vorhanden<br />
sind. Ein weiterer Grund ist die in vielen Familien<br />
verbreitete Unsitte, Tiefgefrorenes mal eben<br />
aufzutauen – dieses Verhalten sollte in der Lehrküche<br />
nicht verstärkt werden. Gesund und kulinarisch<br />
sich zu ernähren, heißt immer, frische Lebensmittel<br />
zuzubereiten. Auch wenn dies im Familienalltag<br />
konterkariert wird, ist die Schule dazu da, Gegenmodelle<br />
zu entwickeln.<br />
Aber auch bei den wenigen Lebensmitteln, die auf<br />
Vorrat gehalten werden (Essig, Öl, Zucker, Mehl<br />
usw.) ist auf das Verfallsdatum zu achten. Leider ist<br />
die Lagerung von zerkleinerten Gewürzen sehr verbreitet,<br />
was zwar nicht sicherheitsrelevant ist, aber<br />
unsinnig und der Sensorik nicht förderlich. Gewürze<br />
werden immer kurz vor dem Gebrauch gemahlen,<br />
gemörsert, gehackt usw. Bei der Lagerung von Getreide,<br />
eine Praxis, die zu begrüßen ist, denn frisch<br />
gemahlenes Mehl ist sensorisch und vom Nährstoffgehalt<br />
dem Supermarkt-Mehl überlegen, muss auf<br />
gut durchlüftete Behältnisse geachtet werden.<br />
Dampfdrucktöpfe<br />
Dampfdrucktöpfe sind in der Lehrküche völlig unsinnig,<br />
weil die Speisen beim Garen beobachtet werden<br />
müssen. Selbst Kartoffeln haben - je nach Sorte<br />
- unterschiedliche Garzeiten. Wenn dennoch nicht<br />
auf Dampfdrucktöpfe verzichtet werden soll, dürfen<br />
Speisen mit unterschiedlichen Garzeiten nicht<br />
gemeinsam gekocht werden. Das deutsche Pampsgemüse<br />
ist oft ein Produkt von Dampfdrucktöpfen.<br />
Die legendäre Energieersparnis bei Dampfdrucktöpfen<br />
ist weitgehend eine Chimäre, denn die relativ<br />
schweren Systeme brauchen eine Menge Energie,<br />
um hochgeheizt zu werden.<br />
Sicherheitsrelevant bei Dampfdrucktöpfen ist die<br />
regelmäßige Funktionskontrolle der Ventile und die<br />
Belehrung der Schüler, auf gar keinen Fall gewaltsam<br />
den Bajonettverschluss des unter Druck stehenden<br />
Topfes zu öffnen (das ist in der Vergangenheit<br />
vorgekommen).<br />
Abzugshauben<br />
Wenn in einer Küche mehr gemacht wird als Obstsalat<br />
zu schnitzen und Tiefkühlkost aufzutauen,<br />
wenn also gekocht wird, ist eine Abzugshaube über<br />
dem Herd unerlässlich. Nach relativ kurzer Zeit<br />
bildet sich ein Fettfilm, der durch Abzugshauben<br />
zwar nicht verhindert, aber deutlich reduziert werden<br />
kann. Da in Schulküchen das Reinigungspersonal<br />
lediglich die Böden reinigt, handelt es sich hier<br />
um eine Frage der Hygiene. In vielen Schulküchen<br />
ist der Geruch von ranzigem Fett allgegenwärtig.<br />
Ablufthauben sind wesentlich effektiver, wegen<br />
der Luftführung nach außen jedoch nicht immer<br />
installierbar. Umlufthauben erfordern neben dem<br />
Fettfilter-Wechsel (bzw. dessen Reinigung) einen<br />
Geruchsfilter. Unbedingt ist auf den Mindestabstand<br />
zur Kochstelle zu achten. Bei der Entflammung von<br />
Fett darf auf keinen Fall die Flamme in die Abzugshaube<br />
schlagen. Abzugshauben müssen in regelmäßigen<br />
Abständen fachmännisch gereinigt werden.<br />
Arbeitskleidung<br />
Schürzen oder Kittel, möglichst auch Kopfbedeckungen,<br />
sollten in Schulküchen die Regel sein.<br />
Eine regelmäßige Reinigung ist selbstverständlich.<br />
Während die Unfallkasse Berlin früher sogar Sachschäden<br />
an der Schülerkleidung regulierte, ist dies<br />
heute nicht mehr möglich. Auch aus diesem Grunde<br />
ist eine Schutzkleidung angezeigt.<br />
Lehrküche der Hermann-von-Helmholtz-Schule, Berlin Neukölln<br />
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