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die Dinge verbraucht werden, die zufällig vorhanden<br />

sind. Ein weiterer Grund ist die in vielen Familien<br />

verbreitete Unsitte, Tiefgefrorenes mal eben<br />

aufzutauen – dieses Verhalten sollte in der Lehrküche<br />

nicht verstärkt werden. Gesund und kulinarisch<br />

sich zu ernähren, heißt immer, frische Lebensmittel<br />

zuzubereiten. Auch wenn dies im Familienalltag<br />

konterkariert wird, ist die Schule dazu da, Gegenmodelle<br />

zu entwickeln.<br />

Aber auch bei den wenigen Lebensmitteln, die auf<br />

Vorrat gehalten werden (Essig, Öl, Zucker, Mehl<br />

usw.) ist auf das Verfallsdatum zu achten. Leider ist<br />

die Lagerung von zerkleinerten Gewürzen sehr verbreitet,<br />

was zwar nicht sicherheitsrelevant ist, aber<br />

unsinnig und der Sensorik nicht förderlich. Gewürze<br />

werden immer kurz vor dem Gebrauch gemahlen,<br />

gemörsert, gehackt usw. Bei der Lagerung von Getreide,<br />

eine Praxis, die zu begrüßen ist, denn frisch<br />

gemahlenes Mehl ist sensorisch und vom Nährstoffgehalt<br />

dem Supermarkt-Mehl überlegen, muss auf<br />

gut durchlüftete Behältnisse geachtet werden.<br />

Dampfdrucktöpfe<br />

Dampfdrucktöpfe sind in der Lehrküche völlig unsinnig,<br />

weil die Speisen beim Garen beobachtet werden<br />

müssen. Selbst Kartoffeln haben - je nach Sorte<br />

- unterschiedliche Garzeiten. Wenn dennoch nicht<br />

auf Dampfdrucktöpfe verzichtet werden soll, dürfen<br />

Speisen mit unterschiedlichen Garzeiten nicht<br />

gemeinsam gekocht werden. Das deutsche Pampsgemüse<br />

ist oft ein Produkt von Dampfdrucktöpfen.<br />

Die legendäre Energieersparnis bei Dampfdrucktöpfen<br />

ist weitgehend eine Chimäre, denn die relativ<br />

schweren Systeme brauchen eine Menge Energie,<br />

um hochgeheizt zu werden.<br />

Sicherheitsrelevant bei Dampfdrucktöpfen ist die<br />

regelmäßige Funktionskontrolle der Ventile und die<br />

Belehrung der Schüler, auf gar keinen Fall gewaltsam<br />

den Bajonettverschluss des unter Druck stehenden<br />

Topfes zu öffnen (das ist in der Vergangenheit<br />

vorgekommen).<br />

Abzugshauben<br />

Wenn in einer Küche mehr gemacht wird als Obstsalat<br />

zu schnitzen und Tiefkühlkost aufzutauen,<br />

wenn also gekocht wird, ist eine Abzugshaube über<br />

dem Herd unerlässlich. Nach relativ kurzer Zeit<br />

bildet sich ein Fettfilm, der durch Abzugshauben<br />

zwar nicht verhindert, aber deutlich reduziert werden<br />

kann. Da in Schulküchen das Reinigungspersonal<br />

lediglich die Böden reinigt, handelt es sich hier<br />

um eine Frage der Hygiene. In vielen Schulküchen<br />

ist der Geruch von ranzigem Fett allgegenwärtig.<br />

Ablufthauben sind wesentlich effektiver, wegen<br />

der Luftführung nach außen jedoch nicht immer<br />

installierbar. Umlufthauben erfordern neben dem<br />

Fettfilter-Wechsel (bzw. dessen Reinigung) einen<br />

Geruchsfilter. Unbedingt ist auf den Mindestabstand<br />

zur Kochstelle zu achten. Bei der Entflammung von<br />

Fett darf auf keinen Fall die Flamme in die Abzugshaube<br />

schlagen. Abzugshauben müssen in regelmäßigen<br />

Abständen fachmännisch gereinigt werden.<br />

Arbeitskleidung<br />

Schürzen oder Kittel, möglichst auch Kopfbedeckungen,<br />

sollten in Schulküchen die Regel sein.<br />

Eine regelmäßige Reinigung ist selbstverständlich.<br />

Während die Unfallkasse Berlin früher sogar Sachschäden<br />

an der Schülerkleidung regulierte, ist dies<br />

heute nicht mehr möglich. Auch aus diesem Grunde<br />

ist eine Schutzkleidung angezeigt.<br />

Lehrküche der Hermann-von-Helmholtz-Schule, Berlin Neukölln<br />

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Forum Arbeitslehre 9 Arbeitslehre Werkstätten Nov <strong>2012</strong>

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