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Während einige wenige Themen aus den „Inhaltlichen<br />

Grundlagen“ Bestand bis zum neuesten Rahmenlehrplan<br />

haben („Wohnen“, „Wirtschaften“,<br />

„Betriebspraktikum“), ist die Kunststoffverarbeitung<br />

aus dem Arbeitslehre-Kanon herausgefallen.<br />

Dies ist sicherlich von allen begrüßt worden, die<br />

unter dem oben beschriebenen Mangel an Ausstattung<br />

und Personal zu leiden hatten. Zumindest in<br />

einem Teil der ehemaligen Gesamtschulen ist die<br />

Kunststofftechnologie nie vergessen worden. Allerdings<br />

gibt es hier zumeist ein Problem: Auch bei<br />

nicht ständiger Nutzung haben die alten Rheinnadel-Kolbenspritzgussmaschinen<br />

und/oder die Formenschließer<br />

nach fast 40 Jahren ihr Nutzungsende<br />

erreicht. Rheinnadel hat die Produktion dieser<br />

Kleinserienmaschine schon vor langer Zeit eingestellt,<br />

ebenso die Firma Kortemeyer. Kleine, für<br />

Vorserien geeignete industrielle Spritzgussmaschinen<br />

sind offensichtlich nicht mehr auf dem Markt.<br />

Rheinnadel Kolben-<br />

Spritzgussmaschine<br />

Illig Warmformmaschine<br />

Als Materialien beim Spritzgießen und Thermoformen<br />

kommen Thermoplaste in Frage, die auf<br />

Grund ihres Schmelzverhaltens mit den zur Verfügung<br />

stehenden Maschinen und Geräten relativ<br />

einfach zu verarbeiten sind. Für die Kunststofftechnologie<br />

ist die spanlose Verarbeitung charakteristisch.<br />

Beim Thermoformen erfolgt die Formänderung<br />

des erwärmten Kunststoffs entweder durch<br />

ein Vakuum (Vakuum-Warmformmaschinen) oder<br />

durch mechanischen Druck. Den Vorgang des<br />

Schäumens (Volumenvergrößerung durch Treibgase)<br />

lässt sich einfach mit Bauschaum/Montageschaum<br />

darstellen. Dabei ist darauf zu achten,<br />

dass ausschließlich Polyurethan (PU) auf MDI-<br />

Basis 1 verwendet wird.<br />

Da bei der thermischen Verarbeitung von Kunststoffen<br />

toxische Emissionen nicht auszuschließen<br />

sind, ist stets bei gut gelüfteten Räumen zu arbeiten<br />

2 .<br />

3. Maschinen und Geräte zur Kunststoffverarbeitung<br />

2. Fertigungsverfahren in Schulwerkstätten<br />

In Schulwerkstätten bieten sich bei der Herstellung<br />

von Produkten aus Kunststoff die Fertigungsverfahren<br />

Urformen und Umformen an:<br />

Urformen:<br />

Umformen:<br />

Spritzgießen, Schäumen<br />

Thermoformen<br />

Die RENISHAW GmbH<br />

vertreibt in Deutschland die<br />

Produkte der Firma MTT<br />

Technologies Ltd., deren<br />

„preiswerteste“ Spritzgussmaschine<br />

3 , die halbautomatische<br />

MTT 100 KSA,<br />

rund 20.000,00 € kostet und<br />

damit für den Gebrauch an<br />

Schulen ausscheidet, zumal<br />

hier wieder das Problem der<br />

Formenbeschaffung steht.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Abb. © MTT Technologies Ltd.<br />

MDI: Diphenylmethandiisocyanat; vergl. Richtlinien zur Sicherheit im<br />

Unterricht. Empfehlungen der Kultusministerkonferenz. März 2003.<br />

GUV-SI 8070<br />

ebenda<br />

Ebenso wird die Bezeichnung Spritzgießmaschine verwendet.<br />

17<br />

Forum Arbeitslehre 9 Arbeitslehre Werkstätten Nov <strong>2012</strong>

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