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Mira Diedering, Felix Iwert, Theodor Sakatis (Fotos)<br />

Der Porto-Tester<br />

Der Porto-Tester ist eine interessante Produktionsaufgabe<br />

im Rahmen des Faches Arbeitslehre.<br />

Die technischen Herausforderungen beim Bau des<br />

Porto-Testers, nachfolgend PT genannt, sind von<br />

Schülern beherrschbar und der Nutzen beim Eigengebrauch<br />

ist evident. Aber der PT findet auch<br />

einen Markt im Rahmen von Schülerfirmen.<br />

Einige Vorrichtungen für die Fertigung sind unverzichtbar,<br />

wenn das Produkt in der gezeigten<br />

Form die Werkstatt verlassen soll. Wir schließen<br />

nicht aus, dass primitive Lösungen mit einem geringeren<br />

Genauigkeitsgrad denkbar sind. Ob aller-<br />

dings der Produzentenstolz<br />

und das Abnehmerinteresse<br />

garantiert<br />

werden können, bleibt<br />

abzuwarten.<br />

Wir empfehlen dringend<br />

interessierten Kollegen<br />

zu einer Kontaktaufnahme mit dem IBBA. Nach<br />

zwei bis drei Terminen, jeweils ca. drei Stunden,<br />

kann jeder Lehrer mit einem Prototyp nach Hause<br />

gehen. Über den Vorrichtungsbau bzw. die Ausleihe<br />

von Vorrichtungen muss gesondert verhandelt<br />

werden.<br />

Die Moritat vom Briefporto<br />

Charly Schnarchmann und Erna Tüchtig sind zwei<br />

Schüler einer Neuköllner ISS. Sie besuchen die 10.<br />

Klasse und bewerben sich gerade um eine Lehrstelle.<br />

In den Briefumschlag sollen drei DIN-A4-Seiten<br />

(Bewerbungsschreiben, Lebenslauf mit Foto, Kopie<br />

des letzten Schulzeugnisses) kommen.<br />

Charly schreibt 20 Bewerbungen. Er will auf<br />

Nummer sicher gehen, denn er erwartet kein gutes<br />

Abgangszeugnis. Charly steckt die Unterlagen<br />

ins Kuvert und klebt eine 55-Cent-Marke darauf<br />

(Standardbrief) 1 . Das Unheil nimmt seinen Lauf.<br />

Erna schreibt nur 10 Bewerbungen. Sie ist als<br />

gute Schülerin zuversichtlich. Bevor sie das Kuvert<br />

zuklebt, holt sie ihren in der Arbeitslehre<br />

gebauten Porto-Tester hervor und kontrolliert das<br />

erforderliche Porto. Es beträgt 90 Cent (Kompaktbrief),<br />

denn der Brief wiegt mehr als 20 Gramm.<br />

Charly besitzt keinen PT, denn er fehlte seiner Zeit<br />

im Arbeitslehreunterricht. Charly bekommt die Briefe<br />

zwei Tage später wegen Unterfrankierung zurück<br />

und muss erneut frankieren - dieses Mal mit 90 Cent.<br />

Insgesamt entstanden ihm Kosten von 29 Euro.<br />

Das Porto (ital. „Fracht“) wurde in Deutschland<br />

1850 vom Deutschen Postverein folgendermaßen<br />

festgelegt: Eine Briefzustellung bis 10 Meilen Entfernung<br />

kostete 10 Pfennige, bis 20 Meilen Entfernung<br />

20 Pfennige. Dagegen sind 55 Cent für einen<br />

Standardbrief bis über tausend Kilometer Entfernung<br />

recht günstig.<br />

Standardbriefe und Kompaktbriefe werden oft<br />

falsch frankiert. Bei Unterfrankierung entstehen<br />

Zusatzkosten, bei korrekter Frankierung kann Geld<br />

gespart werden, weil der Brief nicht zurückkommt<br />

und erneut (richtig) frankiert werden muss. Auf<br />

den nächsten Seiten erfahren Sie mehr über den<br />

Porto-Tester.<br />

1<br />

Fachleute werden anmerken, dass Bewerbungsunterlagen in einer Versandhülle<br />

C4 ungefaltet verschickt werden („Großbrief“, 1,45 €). Wer<br />

sich nicht daran hält, schmälert erfahrungsgemäß seine Chancen – und<br />

noch um so mehr, wenn der Brief (C6 oder C6 lang) unterfrankiert ist.<br />

39<br />

Forum Arbeitslehre 9 Arbeitslehre Werkstätten Nov <strong>2012</strong>

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