2/2012
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Wie überall in der Schule macht sich auch in der<br />
GATWU das Generationenproblem bemerkbar –<br />
die Streiter der ersten Stunde gehen in den oder<br />
sind schon im Ruhestand, junge Lehrkräfte treten<br />
kaum neu in die Gesellschaft ein. Hier gilt es in der<br />
nahen Zukunft, dass wir uns intensiv um den Nachwuchs<br />
kümmern müssen, wenn unser Fachverband<br />
überleben und weiterhin Einfluss nehmen will.<br />
Hier nun der historische Gründungsbericht von<br />
WILFRIED HENDRICKS:<br />
Gründung der „Gesellschaft für Arbeit, Technik<br />
und Wirtschaft im Unterricht“ 2<br />
Die Meinung vieler Lehrer, Studenten und Dozenten<br />
der im Bereich Arbeitslehre koope rierenden<br />
oder zusammengeschlossenen Fächer, es müßte<br />
endlich eine Organisation zur bundesweiten Wahrnehmung<br />
ihrer Interessen geben, sollte schon beim<br />
Kongreß der (provisorischen) „Gesellschaft für<br />
Technik- und Arbeitslehredidaktik“ im März dieses<br />
Jahres in Hannover zur Tat werden. Jedoch gingen<br />
die Tagungsteilnehmer auseinander, ohne daß eine<br />
Verbandsgründung erfolgen konnte. Bei der Diskussion<br />
über Namens gebung und Dimensionierung<br />
des Verbandes zeigten sich schier unüberbrückbare<br />
gegen läufige Interessen. Die Maximalforderung<br />
sah eine Organisation für Technikunterricht, Arbeitslehre<br />
und Berufspädagogik vor und umfaßte<br />
alle Schulstufen und -arten. Die Befürworter einer<br />
Minimallösung plädierten für einen Verband, der<br />
sich auf den Technik unterricht in der Primarstufe<br />
2<br />
aus: technica didacta, Nr. 1, Jgg. 1, 1978. Hrsg. W. Franzbecker,<br />
W. Hendricks. Verlag Barbara Franzbecker. S. 57 f.<br />
und der Sekundarstufe I beschränkt. Dazwischen<br />
lagen diverse Positionen. Es zeugte von großer<br />
Besonnenheit auf allen Seiten - wann hatte es das<br />
zuletzt auf einem „Werkpädagogischen Kongreß“<br />
(so lautet der Name immer noch!) gegeben? - daß<br />
keine Seite die andere auszumanövrieren versuchte.<br />
Im Gegenteil war bei allen Diskussionsteilnehmern<br />
der ernste Wille vorhanden, organisatorische<br />
Lösungen zu finden, die einer möglichst<br />
großen Zahl von Interessenten eine Mitgliedschaft<br />
und Mit arbeit ermöglichen sollten. Um die Gefahr<br />
von Aufsplitterungen in Kleinorganisationen<br />
zu vermeiden, wurde die Gründungsversammlung<br />
vertagt. Der Planungsausschuß (iden tisch mit der<br />
den Kongreß ausrichtenden Gesellschaft) sollte bis<br />
zum Herbst erneut eine Tagung einberufen, die allein<br />
der Erarbeitung einer Satzung und damit der<br />
Gründung einer Gesellschaft dienen sollte.<br />
Im Vorfeld der Gründungsversammlung bemühten<br />
sich verschiedene Gruppierungen um die Ausarbeitung<br />
von Satzungsvorschlägen. Neben dem<br />
bereits für Hannover ausgearbei teten Entwurf<br />
des Planungsausschusses, der die Maximallösung<br />
vorsah, legten die Kolle gen Roth, Kaufmann und<br />
Steidle eine Konzeption für die Minimallösung<br />
„Gesellschaft für Technische Bildung“ vor. Ferner<br />
gab es drei Modifikationsvorschläge für den<br />
Entwurf des Planungsausschusses. Schließlich<br />
stellten die 21 Kollegen der drei Arbeitslehre-<br />
Wahlfächer an der Pädagogischen Hochschule<br />
Berlin mit ihrem Satzungsvorschlag für eine „Gesellschaft<br />
für technische und ökonomische Bildung<br />
(Arbeitslehre)“ein Konzept für eine große Lösung<br />
vor - also unter Einbeziehung aller im Bereich Arbeitslehre<br />
kooperie renden Fächer, ohne Beschränkung<br />
auf eine bestimmte Schulart und -stufe. Eine<br />
große Anzahl von Kollegen wurde von den Berlinern<br />
um eine Stellungnahme gebeten, um deren<br />
Meinung in die Gründungsversammlung mit einbringen<br />
zu können. Die breit angelegte Dachorganisation<br />
wurde bei weitem bevorzugt; allerdings<br />
gab es natürlich einige unter schiedliche Auffas-<br />
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Forum Arbeitslehre 9 Arbeitslehre Werkstätten Nov <strong>2012</strong>