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Bereiche Holz, Elektro und Bau interessierst. Du<br />

selbst möchtest in der Tiermedizin arbeiten. Für<br />

deinen beruflichen Werdegang wünschen wir dir<br />

alles Gute und viel Erfolg!“<br />

Da verlässliche Mitteilungen der Freien Träger<br />

über die Durchführung ihrer Potenzialanalysen<br />

nicht vorliegen, müssen wir das, was uns Kolleginnen<br />

und Kollegen aus den Erzählungen ihrer<br />

Schülerinnen und Schüler berichten, als wahrscheinlich<br />

annehmen. Abgesehen von mehr oder<br />

weniger nutzlosen Fragebögen gab es in der Vergangenheit<br />

Inszenierungen folgender Art: An einer<br />

kleinen elektrischen Dekupiersäge sollten<br />

die Schüler „Laubsägearbeiten“ machen. Bei<br />

halbwegs befriedigenden Ergebnissen lautete das<br />

Fazit: für technische Berufe geeignet. Mit einer<br />

Servierschürze und einem Tablett, mit gefüllten<br />

Wassergläsern unterwegs, gilt es möglichst wenig<br />

zu verschütten. Wer das schafft, ist für das Hotelund<br />

Gaststättengewerbe geeignet. Trockenblumen<br />

ansehnlich drapieren zu können ist die Empfehlung<br />

für den künftigen Floristen. Besonders obskur<br />

ist die „Testbatterie“, bei der ein Jugendlicher<br />

einen Blei beschwerten Anzug anziehen muss, um<br />

das Lebensgefühl von Alten und Gebrechlichen zu<br />

erfahren. Bei klagloser Hinnahme lautet die Empfehlung<br />

Altenpfleger.<br />

Was kann man zu dieser Kaffeesatz-Leserei sagen?<br />

In der Sekundarstufe I finden wir Orientierung<br />

suchende pubertierende Jugendliche. Sie<br />

wollen sich erproben, wollen etwas machen, das<br />

von Dritten (nicht nur vom Lehrer) begutachtet<br />

wird. In Werkstätten wird anders gelernt als<br />

im Klassenzimmer vor einem Arbeitsbogen. Da<br />

kommt es vor, dass ein vorher Technik abstinentes<br />

Mädchen Ingenieur werden möchte und ein<br />

„cooler Hacker“ will Erzieher oder Koch werden.<br />

Dieser Prozess ist bis zum Ende der Schulzeit<br />

nicht abgeschlossen. Eine „Potenzialanalyse“,<br />

wie sie derzeit durchgeführt wird, nutzt nicht nur<br />

nichts, sie verwirrt nur.<br />

1<br />

2<br />

e http://www.isq-bb.de/Vergleichsarbeiten.4.0.html<br />

vergl. Detmar Grammel: Projekt Berufseinstiegsbegleitung in: Forum<br />

Arbeitslehre, Heft 7, Nov. 2011<br />

68<br />

Forum Arbeitslehre 9 Arbeitslehre Werkstätten Nov <strong>2012</strong>

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