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Aus der GATWU<br />

Detmar Grammel<br />

Die GATWU wird 35<br />

Manchmal ist es gut, von Zeit zu Zeit in seine Archive<br />

zu schauen und nachzulesen. Dabei ist mir<br />

das Heft 1, Jg. 1, der technica didactica – Zeitschrift<br />

für Didaktik der Technik und Arbeitslehre<br />

(Hrsg. W. Franzbecker und W. Hendricks) aus<br />

dem Jahr 1978 in die Hände gefallen. Der Bericht<br />

von Wilfried Hendricks führte mich zurück in jene<br />

grauen, nasskalten und nebelverhangenen Novembertage<br />

1977 in der Evangelischen Akademie in<br />

Hofgeismar, in der sich die damaligen Heroen der<br />

Arbeitslehre, der Technischen und der Ökonomischen<br />

Bildung versammelt hatten, unter ihnen einige<br />

wenige Lehrer und Studenten. Dass der Artikel<br />

den Eindruck einer harmonischen Gründungstagung<br />

vermittelt, ist verständlich, galt es doch,<br />

Brücken über die tiefen Gräben, die den Partikularinteressen<br />

der Akteure aus den unterschiedlichen<br />

Fachrichtungen geschuldet waren, zu schlagen.<br />

Wenn ich mich richtig erinnere, dann waren diese<br />

Tage durch äußerst scharf geführte Diskussionen,<br />

heftige Richtungskämpfe und Abreisedrohungen<br />

bestimmt. Am Ende stand immerhin ein für alle<br />

mehr oder weniger tragfähige Kompromiss – die<br />

„GATWU“. Das hörte sich so ein bisschen wie das<br />

altbekannte „Film und Bild im Unterricht“ an und<br />

für die Berliner Vertreter der Arbeitslehre war eigentlich<br />

die Reihung „Arbeit, Wirtschaft, Technik“<br />

durch die integrierte Arbeitslehre schon längst inhaltlich<br />

überholt. Die Zusammensetzung des ersten<br />

Vorstandes spiegelte den Wunsch nach Integration<br />

der Fachrichtungen und deren Akteure in diesen<br />

Feldern wieder.<br />

bröckelte der Rand ab, die GATWU regionalisierte<br />

sich, der Zusammenhalt ergab sich nur noch aus<br />

dem regelmäßig erscheinenden, von Wilfried Wulfers<br />

redigiertem GATWU-FORUM, in denen ein<br />

staunender Lehrer von Zeit zu Zeit von fabelhaften<br />

Kooperationsvereinbarungen der GATWU mit anderen<br />

schillernden Verbänden lesen konnte, ohne<br />

dass daraus je eine nachvollziehbare Rückkopplung<br />

für das einzelne Mitglied zu erkennen war.<br />

Ebenso erstaunlich fand ich manchmal das Vorhandensein<br />

einer professoralen Parallelwelt innerhalb<br />

der GATWU – Veranstaltungen, die nur wenigen<br />

universitären Mitgliedern offen standen.<br />

Die Landesverbände, die in der Folgezeit entstanden,<br />

sind aus vielerlei Gründen nicht mehr aktiv<br />

– die Ausnahme ist die „Gesellschaft für Arbeitslehre<br />

Berlin“, die auch die Mehrheit der Mitglieder<br />

in der GATWU stellt. Folgerichtig wurde im<br />

Jahr 2008 der bisherige Dualismus – GATWU-<br />

FORUM für alle Mitglieder der GATWU, das AR-<br />

BEITSLEHRE-JOURNAL für die Berliner Mitglieder<br />

– aufgegeben: Seit dem November 2008<br />

erscheint zweimal jährlich nur noch das „FORUM<br />

ARBEITSLEHRE“, das die wesentlichen Elemente<br />

der Vorgängerpublikationen fortführt. Das FO-<br />

RUM ARBEITSLEHRE ist die letzte verbliebene<br />

Publikation für den Lernbereich. Die technica didacta<br />

gibt es mittlerweile ebenso wenig wie „arbeiten<br />

+ lernen“ 1 .<br />

Trotz dieser heftigen Geburtswehen ist das Kind<br />

„GATWU“ über weite Strecken gediehen. Ich erinnere<br />

mich gerne an die großen, wirklich bundesweiten<br />

Tagungen der GATWU, bei denen ich über<br />

die Jahre hinweg immer wieder interessante Kolleginnen<br />

und Kollegen aus dem Bundesgebiet kennen<br />

lernen und wiedertreffen konnte. Irgendwann<br />

1<br />

„arbeiten + lernen“/ DIE ARBEITSLEHRE wurde herausgegeben vom<br />

Friedrich Verlag in Velber in Zusammenarbeit mit Klett und in Verbindung<br />

mit Klaus Schneidewind, Wolfgang Dathe, Wolf-Dietrich Greinert,<br />

Manfred Hoppe, Rainer Janisch, Hans Kaminski, Stephan Laske und Günter<br />

Wiemann.<br />

78<br />

Forum Arbeitslehre 9 Arbeitslehre Werkstätten Nov <strong>2012</strong>

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