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Sekundäre Prävention bei Verdacht auf SSES - HfH - Interkantonale ...

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Theoretische Grundlagen<br />

2.3 Abweichender Spracherwerb mit Fokus <strong>auf</strong> 2;6- bis 4;0-Jährige<br />

„Spracherwerbsstörungen 3 sind meist umfassendere, verschiedene Teilsymptomati-<br />

ken <strong>bei</strong>nhaltende Störungen“ (Kany und Schöler, 2007, S. 75). Die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) beschreibt in der Internationalen Klassifikation psychischer<br />

Störungen Spracherwerbstörungen als „umschriebene Entwicklungsstörungen des<br />

Sprechens und der Sprache“ (ICD-10, Kap. V:F80, zit. nach Kany und Schöler,<br />

2007, S. 75) und teilt sie in zwei Gruppen ein: einerseits in Artikulationsstörungen<br />

und andererseits in expressive und / oder rezeptive Sprachstörungen. Treten expressive<br />

und rezeptive Sprachstörungen gemeinsam <strong>auf</strong>, werden sie oft als ‚spezifische<br />

Spracherwerbsstörung’ (<strong>SSES</strong>) bezeichnet (vgl. Kany und Schöler, 2007). Bei<br />

der Definition von <strong>SSES</strong> fällt jedoch <strong>auf</strong>, dass als erstes benannt werden muss,<br />

wann nicht von <strong>SSES</strong> gesprochen werden kann. Von <strong>SSES</strong> wird nur gesprochen,<br />

wenn sie nicht Folge von sensorischen, schwerwiegend neurologischen oder emotionalen<br />

Schädigungen, sondern primärer Natur sind (vgl. Siegmüller, 2006a). Ebenfalls<br />

dürfen keine kognitiven Schädigungen, wie zum Beispiel geistige Behinderungen<br />

vorhanden sein, das heisst, die „nicht sprachliche Testintelligenz [muss] im Normalbereich,<br />

d.h. mindestens [<strong>bei</strong>] IQ 85“ liegen (Grimm, zit. nach Siegmüller, 2006a,<br />

S. 52). Grimm fügt als Ausschlusskriterien für eine <strong>SSES</strong> noch Lähmungen und<br />

Missbildungen der Sprechwerkzeuge und ein autistisches Krankheitsbild an (vgl.<br />

Grimm, 2003).<br />

Spracherwerbsstörungen<br />

nicht primärer Natur<br />

Primäre Spracherwerbsstörungen<br />

= SES<br />

Artikulationsstörungen<br />

Abb.1: Einteilung von Spracherwerbsstörungen nach Siegmüller, 2006a<br />

3 Spracherwerbsstörungen = SES<br />

- 15 -<br />

Expressive / Rezeptive<br />

Spracherwerbsstörungen<br />

= <strong>SSES</strong>

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