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Sekundäre Prävention bei Verdacht auf SSES - HfH - Interkantonale ...

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Zusätzliche Themen aus der Literatur<br />

Mit der Vorstellungsfähigkeit erwerben Kinder eine der wichtigsten Voraussetzungen für<br />

die Entwicklung der Sprache und des So-tun-als-ob-Spiels. Sie kommt gegen Ende des<br />

zweiten Lebensjahres in den ersten symbolischen Spielhandlungen zum Ausdruck und<br />

zeigt sich ungefähr gleichzeitig in der Sprachentwicklung: Die Wörter sind nicht mehr untrennbar<br />

mit den Gegenständen verschmolzen, sondern treten anstelle der bezeichneten<br />

Dinge. Kinder beginnen zu diesem Zeitpunkt zu erkennen, dass Wörter gesagt und verstanden<br />

werden können, um sich Dinge in der Vorstellung zu vergegenwärtigen. (Bürki,<br />

2000, S.11)<br />

Wörter sind also Symbole und ein Mittel, um sich Dinge gedanklich zu vergegenwärtigen.<br />

Auch Gegenstände können die Funktion von Symbolen erhalten. Wenn Kinder<br />

<strong>bei</strong>spielsweise mit einer Tasse so tun, als ob sie trinken würden, vergegenwärtigen<br />

sie sich mittels dieser symbolischen Handlung das Konzept des Trinkens (vgl.<br />

Bürki, 2000). Ausserdem betont Bürki (2000), dass „in den ersten Lebensjahren der<br />

parallele Verl<strong>auf</strong> der Entwicklung des Symbolspiels und der Sprache gut beobachtbar<br />

ist“ (S. 12).<br />

Der Zusammenhang zwischen Spiel- und Sprachentwicklung wird in der Fachliteratur<br />

kontrovers diskutiert. Zollinger betont allerdings, dass „einige interessante Parallelen<br />

zwischen Symbolspiel- und Sprachentwicklung <strong>auf</strong>gestellt werden“ (2008, S.<br />

35), und erwähnt Studien von Bates et al., welche <strong>auf</strong> eine „zugrunde liegende<br />

kognitive Struktur“ verweisen (Zollinger, 2008, S. 35).<br />

Doch wie sieht dann <strong>bei</strong>spielsweise das Spiel von Kindern mit einer <strong>SSES</strong> aus? Zollinger<br />

(2007) beschreibt das Spielverhalten dieser Kinder folgendermassen: „Meistens<br />

führt dies dazu, dass das Kind einen Gegenstand nach dem anderen nimmt,<br />

kurz exploriert, dessen Funktion andeutet und fast enttäuscht wieder hinlegt. Das<br />

Spiel erscheint sprunghaft und bald ist der Tisch oder gar der Raum übersät von<br />

Gegenständen“ (S. 45). Weiter beschreibt sie auch Kinder, die über eine lange Zeitdauer<br />

mit immer den gleichen Gegenständen die immer gleichen Handlungen spielen,<br />

weil sie den Gegenständen und den Handlungen keine symbolische Bedeutung<br />

geben können. Solche Kinder reihen <strong>bei</strong>spielsweise Autos <strong>auf</strong>, zerstören die Reihe<br />

und beginnen wieder, die Autos <strong>auf</strong>zureihen. Diese Kinder müssen sich ganz <strong>auf</strong> die<br />

Handlungen selbst konzentrieren und können da<strong>bei</strong> nicht entdecken, dass diese<br />

Veränderungen in der Welt bewirken (vgl. Zollinger, 2007). So können sie aber kei-<br />

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