Sekundäre Prävention bei Verdacht auf SSES - HfH - Interkantonale ...
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c) Elizitationsverfahren<br />
Theoretische Grundlagen<br />
Elizitationsverfahren bezeichnen „Verfahren, mit denen ... Verhaltensweisen oder<br />
Leistungen“ gezielt hervorgerufen werden können (Kany und Schöler, 2007, S. 109).<br />
Damit haben sie den Vorteil, dass sie Verhalten provozieren und so die Untersuchung<br />
einzelner Sprachbereiche ermöglichen. Elizitationsverfahren werden weiter in<br />
die folgenden drei Formen unterteilt: standardisierte Tests, Screenings und informelle<br />
Verfahren.<br />
c1) Standardisierte Tests<br />
Ein standardisierter Test ist ein wissenschaftliches Verfahren, welches nicht beobachtbare<br />
Eigenschaften messen soll. Da<strong>bei</strong> ist die Durchführung, Auswertung und<br />
Interpretation eindeutig festgelegt und normiert. Dies bedeutet, dass ein Vergleichsmassstab<br />
in Form einer Normtabelle zur Verfügung steht und erlaubt, die Leistung<br />
eines Kindes in Bezug zu seiner Altersgruppe einzuordnen und zu bewerten. Ein<br />
Beispiel für einen standardisierten Test ist unter anderem der „Sprachentwicklungstest<br />
für zwei- bis dreijährige Kinder (SETK-2)“ von Grimm 8 .<br />
c2) Screenings<br />
Screenings, was übersetzt Siebverfahren bedeutet, sind ebenfalls standardisiert. Im<br />
Unterschied zu den meisten standardisierten Tests ist die Durchführung jedoch für<br />
verschiedene Berufsgruppen konzipiert. Screenings erlauben anhand eines kritischen<br />
Leistungswertes, der die Grenze zwischen Gefährdung und Nicht-Gefährdung<br />
<strong>bei</strong>spielsweise in Bezug <strong>auf</strong> einen erschwerten Spracherwerb markiert, eine<br />
zeitökonomische und orientierende Einschätzung der sprachlichen Fähigkeiten<br />
eines Kindes (vgl. Schrey-Dern, 2007). Die Behandlungsbedürftigkeit der gefährdeten<br />
Kinder soll anschliessend durch eine gezielte Diagnostik differenziert abgeklärt<br />
werden. Ob jedoch durch Screenings alle gefährdeten Kinder entdeckt werden, ist<br />
nicht <strong>bei</strong> allen Verfahren überprüft worden. Ein Beispiel für ein Screening ist das<br />
„Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten<br />
(BISC)“ von Jansen, Mannhaupt, Marx & Skowronek 9 .<br />
8 zitiert nach Kany und Schöler, 2007, S. 134ff.<br />
9 zitiert nach Kany und Schöler, 2007, S. 147ff.<br />
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