Sekundäre Prävention bei Verdacht auf SSES - HfH - Interkantonale ...
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1 Einleitung<br />
1.1 Themenwahl und Vorverständnis<br />
Einleitung<br />
Die letztjährige Diplomar<strong>bei</strong>t zum Thema „<strong>Prävention</strong> <strong>bei</strong> Stotterverdacht“ (Baumann<br />
und Boltshauser, 2008) veranlasst uns, in Anlehnung an die daraus entstandene<br />
Entscheidungshilfe „RedeflussKompass“ eine Entscheidungshilfe für spezifische<br />
Spracherwerbsstörungen zu entwickeln.<br />
Der „RedeflussKompass“, der Kinderärzten bezüglich Abklärungs- und Beratungsbedarf<br />
<strong>bei</strong> Sprechunflüssigkeiten von Kindern im Alter von 2;0 bis 6;0 Jahren eine<br />
Entscheidungshilfe bietet, überzeugt uns durch die klar strukturierte Aufmachung<br />
und die einfache Handhabung. Auch die Tatsache, dass es sich da<strong>bei</strong> nicht um ein<br />
Diagnoseverfahren handelt, sondern um eine kompetente Hilfestellung, die vor einer<br />
logopädischen Abklärung oder Beratung zum Einsatz kommt, finden wir im Sinne<br />
sekundärer <strong>Prävention</strong> spannend und sinnvoll. Denn während in anderen Disziplinen<br />
<strong>Prävention</strong> bereits einen wichtigen Stellenwert einnimmt, ist sie in der Schweiz<br />
noch nicht überall fester Bestandteil des logopädischen Alltags.<br />
Mit der Entwicklung der Entscheidungshilfe zur Frage: Logopädische Beratung oder<br />
Abklärung, ja oder nein? wollen wir aber nicht nur einen Beitrag im Bereich der sekundären<br />
<strong>Prävention</strong> in der Logopädie leisten, sondern auch die Wichtigkeit der interdisziplinären<br />
Zusammenar<strong>bei</strong>t im Frühbereich betonen.<br />
Im Gegensatz zum „RedeflussKompass“, der für Kinderärzte konzipiert ist, soll unsere<br />
Entscheidungshilfe im Alltag von Fachpersonen im Frühbereich Verwendung<br />
finden. Uns ist es daher wichtig, im Gegensatz zum „RedeflussKompass“, das Feld<br />
der Ansprechpersonen zu erweitern. Mit dem erar<strong>bei</strong>teten Tool sollen Kleinkinderzieherinnen,<br />
Kinderärzte und Entwicklungspädiater angesprochen werden. Denn<br />
dies sind jene Personen, die, neben Eltern und anderen nahestehenden Bezugspersonen,<br />
die Möglichkeit haben, eine Gefährdung festzustellen und <strong>bei</strong> den betreffenden<br />
Kindern eine logopädische Beratung oder Abklärung vorzuschlagen. Ihre Meinungen<br />
beziehungsweise Beobachtungen können für ein spracherwerbgefährdetes<br />
Kind wegweisend sein.<br />
An dieser Stelle ist zu beachten, dass es vielen Logopädinnen ein Anliegen ist, spezifische<br />
Spracherwerbsstörungen so früh wie möglich zu erfassen, zumal ein Gross-<br />
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