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Sekundäre Prävention bei Verdacht auf SSES - HfH - Interkantonale ...

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Erar<strong>bei</strong>tung der Entscheidungshilfe<br />

uns das Benennen der Defizite präziser erscheint: Das Fehlende soll der Anwenderin<br />

der Entscheidungshilfe, der FIF, ins Auge springen.<br />

Um jedoch entscheiden zu können, ob es auch tatsächlich einfacher und präziser<br />

ist, ein negativ formuliertes Item zu beantworten, müssen die Items zum Vergleich<br />

auch positiv formuliert werden. Was spricht also <strong>bei</strong>spielsweise für die negative oder<br />

positive Formulierung des folgenden Items?<br />

Negative Formulierung Positive Formulierung<br />

Das Kind kann sich <strong>auf</strong>grund sprachlicher Das Kind kann sich in die Gruppe integrieren.<br />

Schwierigkeiten nicht in die Gruppe integrieren.<br />

Tab.4: Gegenüberstellung einer negativen und positiven Formulierung eines Items der Kategorie ‚Auffälliges<br />

Verhalten in der Gruppe’ nach Brand, Bründler, Englert, unveröffentlicht<br />

Es fällt <strong>auf</strong>, dass <strong>bei</strong>m positiv formulierten Item ein bedeutender Bestandteil fehlt:<br />

<strong>auf</strong>grund sprachlicher Schwierigkeiten, oder wie es positiv formuliert entsprechend<br />

heissen müsste: <strong>auf</strong>grund sprachlicher Fertigkeiten. Allerdings würde dieser Anhang<br />

dem Item eine völlig neue, ungewollte Bedeutung geben. Ohne formulierten Anhang<br />

klammert das positiv formulierte Item einen wichtigen Bestandteil aus. Die FIF könnte<br />

das Item auch aus einem anderen Grund mit ja oder nein beantworten. Zum Beispiel<br />

mit ja, weil das Kind durch clowneskes Verhalten <strong>auf</strong>fällt und sich die anderen<br />

Kinder gern von diesem bunten Treiben anstecken lassen. Oder andernfalls mit<br />

nein, weil das Kind <strong>auf</strong>grund einer körperlichen Behinderung weniger flink ist als die<br />

anderen Kinder.<br />

Der negativ formulierte Aussagesatz wirkt durch die vermeintliche Präzisierung also<br />

aussagekräftiger als der verkürzte, positive Aussagesatz. Inwiefern dieser wesentliche<br />

Bestandteil des negativ formulierten Aussagesatzes aber dazu <strong>bei</strong>trägt, dass<br />

das Item von der FIF einfach und eindeutig beantwortet werden kann, bleibt zu<br />

überprüfen. So lässt sich relativ eindeutig beobachten, ob sich das Kind in die Gruppe<br />

integrieren kann, ob es dies aber, so wie es die negative Formulierung vorgibt,<br />

<strong>auf</strong>grund sprachlicher Schwierigkeiten nicht kann, setzt im Grunde bereits ein gewisses<br />

Mass an logopädischem Wissen voraus.<br />

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