Sekundäre Prävention bei Verdacht auf SSES - HfH - Interkantonale ...
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6.3 Erar<strong>bei</strong>tung der Entscheidungshilfe<br />
6.3.1 Positive und negative Formulierung der potenziellen Items<br />
Erar<strong>bei</strong>tung der Entscheidungshilfe<br />
Zunächst müssen die potenziellen Items im Hinblick <strong>auf</strong> die Entscheidungshilfe be-<br />
fragt werden. Welche der Items machen innerhalb einer Entscheidungshilfe Sinn?<br />
Welche sind von der FIF eindeutig zu beantworten? Und ist es einfacher, einen positiv<br />
oder einen negativ formulierten Aussagesatz (Item) zu beantworten? Da<strong>bei</strong> gilt<br />
es Folgendes zu beachten:<br />
• Die FIF stellt durch ihre Reaktion <strong>auf</strong> das Kind stets selbst die messende Instanz<br />
dar.<br />
• Es handelt sich <strong>bei</strong> den Items nicht um Frage-, sondern um Aussagesätze. Stellt<br />
nun die FIF einen Aussagesatz zwischen sich und das beobachtete Kind, eröffnet<br />
sich eine Frage: So muss sich die FIF je nach positiver oder negativer Formulierung<br />
des Aussagesatzes fragen, ob dies in Bezug <strong>auf</strong> das beobachtete<br />
Kind zutrifft oder nicht.<br />
Ein Item wie das Folgende lässt sich zum Beispiel ohne grosse Probleme beantworten:<br />
Das Kind reagiert <strong>auf</strong> einfache Anweisungen nicht wie erwartet. Hier ist die FIF<br />
durch ihre Reaktion bereits die messende Instanz. Schwieriger ist es dagegen, das<br />
folgende Item zu beantworten: Das Kind verfügt <strong>bei</strong> vertrauten Personen über wenig<br />
bis keinen Blickkontakt. Wo sich die FIF <strong>bei</strong>m ersten Item noch klar <strong>auf</strong> ihre Reaktion<br />
verlassen kann, muss sie <strong>bei</strong>m zweiten Item <strong>auf</strong> die Deckungsgleichheit von ichrem<br />
mit unserem Skalierungssystem hoffen. Denn was bedeutet in der Sprache der<br />
FIF wenig Blickkontakt?<br />
Die Items, die sich von der FIF möglichst einfach beantworten lassen, bleiben vorerst<br />
bestehen.<br />
Als bemerkenswert komplex erweist sich in unserer Forschungsar<strong>bei</strong>t die Frage<br />
nach einer positiven oder negativen Formulierung der Items. Nicht zuletzt deshalb,<br />
weil wir uns als Forschende an diesem Punkt auch die Frage stellen müssen, ob die<br />
Entscheidungshilfe ressourcen- oder defizitorientiert <strong>auf</strong>treten soll. Die drei Jahre<br />
unserer Ausbildung lehrten uns ein klar ressourcenorientiertes Denken. Nichtsdestotrotz<br />
entscheiden wir uns vorerst für eine negative Formulierung der Items, zumal<br />
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