Sekundäre Prävention bei Verdacht auf SSES - HfH - Interkantonale ...
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Zusätzliche Themen aus der Literatur<br />
ne So-tun-als-ob-Spiele entwickeln, sie bleiben im funktionalen Hantieren blockiert<br />
(vgl. Zollinger, 2005).<br />
Weiter ergibt sich aus den vorhergehenden Überlegungen die Schlussfolgerung,<br />
dass Kinder mit einer <strong>SSES</strong> zum Beispiel wenig oder keine symbolische Handlungen<br />
ausführen.<br />
Diese Gründe veranlassen uns dazu, ein Item zu diesem Thema zu formulieren (vgl.<br />
Kapitel 6.4.3).<br />
5.3 Literacy<br />
Das Thema des Schriftspracherwerbs betrifft nicht die für unsere Entscheidungshilfe<br />
relevante Altersgruppe. Auch werden Störungen des Schriftspracherwerbs nicht zu<br />
<strong>SSES</strong> gezählt. Schriftspracherwerbsschwierigkeiten können jedoch als Folge einer<br />
<strong>SSES</strong> <strong>auf</strong>treten. Aus diesem Grund soll diesem Thema in dieser Ar<strong>bei</strong>t Bedeutung<br />
<strong>bei</strong>gemessen werden.<br />
Der Zugang zur Schrift beginnt nicht erst mit dem Schuleintritt. Bereits vor Eintritt in<br />
die Schule werden Kinder mit Schriftzeichen konfrontiert, <strong>bei</strong>spielsweise mit Logos<br />
und Schriftzügen, die sie anhand von Farbe und Schrift erkennen lernen. Klicpera,<br />
Schabmann und Gasteiger-Klicpera gehen davon aus, dass Kinder durch diese<br />
Konfrontation mit grafischen Schriftzeichen „eine gewisse Sensibilität für die Merkmale<br />
schriftlicher Texte entwickeln“ (2007, S. 19). Auch Vorlesen und gemeinsames<br />
Betrachten von Bilderbüchern sind für den Erwerb der Lese- und Schreibfertigkeiten<br />
von grosser Bedeutung.<br />
Der Schriftspracherwerb wird im Stufenmodell von Günther (1984) in fünf Phasen<br />
beschrieben, die <strong>auf</strong>einander <strong>auf</strong>bauen. Weil unsere Entscheidungshilfe für Kinder<br />
im Alter von 2;6 bis 4;0 Jahren konzipiert ist, beschränken wir uns im folgenden Abschnitt<br />
nur <strong>auf</strong> die für unsere Altersgruppe relevante Phase. Die Darstellung des<br />
Stufenmodells von Günther (1986) ist in Anhang 11.6.2 zu finden.<br />
Der Schriftspracherwerb beginnt mit der praeliteral-symbolischen Phase, welche<br />
Vorläuferfertigkeiten der Schriftsprache <strong>auf</strong>zählt. Typische Beispiele für diese Stufe<br />
sind Nachahmungen des Schreibens und Lesens, wie <strong>bei</strong>spielsweise das Betrach-<br />
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