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Aristoteles - Physik

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<strong>Aristoteles</strong>: <strong>Physik</strong><br />

10<br />

Ding, noch im Begriffe. Denn ein anderes wäre das<br />

Sein der weißen Farbe und des die Farbe annehmenden<br />

Dinges. Es braucht darum nicht außerhalb des<br />

Weißen etwas besonderes angenommen zu werden,<br />

denn nicht wiefern es gesondert ist, wird es zum Andern,<br />

sondern das Sein an sich ist ein anderes für die<br />

Farbe, und für das Ding, das sie annimmt. Aber dieses<br />

sah Parmenides nicht ein. Es müssen also voraussetzen,<br />

die da sagen, daß Eines das Seiende sei, nicht<br />

allein daß Eins bedeute das Seiende, wovon es auch<br />

ausgesagt werde; sondern auch, sowohl insofern es<br />

seiendes, als insofern es Eines ist. Denn als anhängendes<br />

oder beiläufiges gilt etwas nur, wiefern ihm<br />

etwas zum Grunde liegt. Etwas sonach, dem das Sein<br />

anhängen sollte, kann es nicht geben. Denn es wäre<br />

ein anderes als das Sein; sein also würde ein Nichtseiendes.<br />

Folgt demnach, daß es nichts vorhandenes<br />

giebt, als das Seiende als solches. Denn in seinem<br />

Sein hätte es kein Sein mehr, wenn nicht Vieles bezeichnen<br />

soll das Seiende; dergestalt, daß ein Sein des<br />

Einzelnen gesetzt wird. Allein es war ausgemacht,<br />

daß das Seiende Eins bedeuten soll. Wenn nun das<br />

Seiende als solches keinem anhängt, sondern alles<br />

jenem; was für ein Unterschied bleibt dann, ob das<br />

Seiende als solches bedeute das Seiende oder ein<br />

Nichtseiendes? Denn wenn das Seiende als solches<br />

zugleich auch weiß sein kann, das Weißsein aber

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